Es gibt immer einen Weg

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Hallo zusammen!

Dieses Kapitel war nicht leicht für mich zu schreiben (hauptsächlich, weil es bei der Hitze so schwer ist, sich aufs Schreiben zu konzentrieren) und ich hoffe, es ist trotzdem gut geworden. Es schließt direkt an das letzte Kapitel an und ist aus Julias Sicht geschrieben. Wenn ihr Feedback habt, freue ich mich darüber, wenn ihr das mit mir in den Kommentaren teilt. <3



















Schon wieder sah ich mit an, wie Ju in einem Zeitportal verschwand, doch dieses Mal nicht durch seinen eigenen Willen, sondern durch den Mann im Mond. Mein vermeintlicher Onkel hatte das bekommen, was er wollte: Er hatte das Zeitglas und den Kompass. Mir waren diese beiden Dinge sowas von egal; das einzige, was mich kümmerte, war mein einziger Freund, der schon wieder vor meinen Augen in der Zeit verschwunden war.

Für einen Moment verweilte meine Hand auf dem durchsichtigen Material der magischen Mauer, an der Stelle, wo Ju und der Mond verschwunden waren. Ich wollte es erst nicht richtig glauben. Aber egal wie lange ich auch den leeren Fleck anstarrte, Ju kehrte nicht zurück. Und vielleicht würde er auch nie wieder zurückkehren... so wie Joon...

Angestrengt schüttelte ich den Kopf, um die negativen Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. Ich würde mich weigern zu glauben, dass es keine Chance für seine Rückkehr gab! Die Hoffnung starb immer als Letztes! Besonders für mich.

„Wir müssen einen Weg finden, um hier raus zu kommen", murmelte ich vor mich hin, teils zu meinem Vater, teils zu mir selbst.

Als mein Vater nicht reagierte, drehte ich den Kopf über die Schulter in seine Richtung. „Papa?"

Erneut keine Reaktion. Er saß schlaff auf dem Boden, mit den Schultern an die Wand gelehnt. Sein Kinn lag auf seiner Brust.

„Papa!", wiederholte ich lauter, während ich auf ihn zu lief. Als ich mich vor ihn hockte, jagte heiße Panik durch meinen Körper. Die Augen meines Vaters waren geschlossen, er regte sich nicht. Ich umfasste mit meinen Händen seinen Hals, auf der Suche nach seinem Puls – erleichtert atmete ich aus, als ich das Klopfen seines Herzens an meinen Fingern spürte. Für einen flüchtigen Moment hatte ich befürchtet, dass er tot war.

„Keine Sorge, Papa", murmelte ich mit bebendem Kinn, „Ich krieg' das hin... du kommst wieder auf die Beine..."

Als ich den Kopf hob und hinüber zu der Tür spähte, hinter der Santa eingeschlossen war und gegen das Holz schlug, wurde mir erst so richtig bewusst, wie scheiße meine Lage war. Mein bester Freund war verschleppt worden. Mein Vater lag im Sterben. Und der Rest meiner Familie und Freunde war entweder tot oder verflucht. In meinem Leben hatte ich mich noch nie so allein gefühlt.

Fest hatte ich die Arme meines Vaters ergriffen, vermutlich aus Angst, dass ich ihn jede Sekunde verlieren könnte. Wie sollte ich ihn hier raus bekommen und gleichzeitig sein Leben retten können?

Ich schluckte die aufkommenden Tränen herunter und versuchte all den Optimismus in mir aufzubringen, den ich hatte. Ja, die Lage war so scheiße wie noch nie, aber das bedeutete auch, dass es nur besser werden konnte. Hoffentlich...

In diesem Moment ertönten schnelle Schritte und mein Kopf wirbelte zu der Geräuschquelle herum. Ich hatte schon Hoffnung, dass es Ju war, der es irgendwie geschafft hatte, dem Mann im Mond zu entkommen – aber dem war nicht so. Es waren Jerky, Wahboou und Rose, die auf mich zu gelaufen kamen.

Sofort ließ ich meinen Vater los und war auf den Beinen. Aufgeregt rannte ich auf die drei zu, und presste die Handflächen gegen die Glaswand.

„Zum Glück seid ihr noch da!", rief ich erleichtert aus.

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt