Von Waffen und Monstern

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Hey Leute!

In diesem Kapitel erleben wir, was in der Weihnachtswerkstatt passiert ist, bevor Ju dort eingetroffen ist und vom Mann im Mond auf eine Zeitreise verschleppt wurde. Das Kapitel ist aus Zahnfees Sicht geschrieben. Ich hoffe, es gefällt euch <3















Meine Augen fixierten Käpt'n Jerky, der als Julien getarnt mitten in der Halle stand und sich auffallend unauffällig verhielt. Ich und die anderen beiden Crewmitglieder versteckten uns hinter dem großen Trichter, sodass der Mann im Mond uns nicht sehen konnte. Der einzige Nachteil war, dass ich nun ebenfalls nur ein eingeschränktes Sichtfeld hatte.

Erst als ich seine Stimme hörte, war ich mir sicher, dass er hier war: „Julien – mit dir hatte ich so schnell nicht wieder gerechnet."

Meine Hand verkrampfte sich an meinem Zepter und mein Kiefer spannte sich an. Alles in mir wollte loslaufen und aus diesem Wichser raus prügeln, wo er Julia versteckt hatte, aber ich konnte mich zusammen reißen. Für den Moment.

„Du wolltest doch, dass ich komme", antwortete Jerky, mit Juliens Stimme.

„Meine Brüder würden dich nicht einfach so vorschicken. Ich weiß, dass sie hier sind, und irgendwas geplant haben."

Das kam nicht überraschend. Ich kannte Moon, und er war nicht blöd – zu oft hatten wir uns gegenseitig mit unserem Verstand auszustechen versucht. Aber dieses Mal ging es mir nicht darum, besonders strategisch zu handeln. Es war mir auch egal, ob das hier eine Falle war – und es war ganz offensichtlich eine Falle – aber ich würde nicht nach Moon's Pfeife tanzen. Hier ging es nicht darum, wer schlauer war. Hier ging es um das Leben meiner Tochter. Und wenn das bedeutete, dass ich meine Prinzipien über Bord warf, sollte es mir recht sein.

Doch ich hatte mir wohl zu früh Hoffnungen gemacht. Die Stimme vom Mann im Mond ertönte erneut: „Nicht wahr, Klaus?"

Die Anspannung breitete sich in meinem Körper aus. Santa war entdeckt worden.

Mit strenger Miene drehte ich den Kopf zu Rose und Wahboou. „Ihr wartet hier."

Vorsichtig und so leise wie möglich setzte ich mich in Bewegung. Ich huschte aus dem Schatten des Trichters hervor ins Innere der Werkstatt. Glücklicherweise war die geräuschlose Fortbewegung ein Kinderspiel für mich. Nicht ohne Grund gelang es mir lautlos in die Schlafzimmer der Kinder zu gelangen, um ihre Zähne einzusammeln.

Ich huschte durch das düsterrote Licht der großen Werkstatt. Der pfeifende Wind übertönte die letzten paar, winzigen Geräusche, die ich hätte machen können. Rasch verschwand ich hinter einer der Säulen, die aussah wie eine übergroße Zuckerstange, und lugte in die Richtung, in der Moon stand. Mein Blick schweifte an ihm vorbei zu Santa, der vor seiner Bürotür erstarrt war. Die beiden starrten einander an.

Ich unterdrückte ein Fluchen. Julia musste in Santas Büro sein. Er war so nah dran.

„Hast du wirklich geglaubt, du könntest dich an mir vorbei schleichen?", spottete der Mann im Mond, als Santa nichts sagte. „Was für ein lächerlicher Plan war das? Du lässt nach, Zahnfee!" Die letzten Worte rief er laut in die Halle hinein. Seine zornig weißleuchtenden Augen kreisten durch die Werkstatt. Mir fiel auf, dass er etwas in seinen Händen hielt – war das ein schwarzer Brief?

Böse starrte ich meinen missratenen Bruder an, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Ich würde mich ganz sicher nicht aus der Reserve locken lassen, egal was er sagte. Irgendwie musste es mir gelingen ihn abzulenken... irgendwie...

Mein Blick huschte zu Santa. Er stand immer noch nur direkt vor der Tür. Warum ging er nicht einfach rein? Er war doch direkt da... wieso bewegte er sich nicht von der Stelle?

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt