Auferstehung

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Hallo zusammen!

Wir kehren zur fliegenden Insel zurück und schauen uns das Geschehen nun aus der Sicht von Santa an. Ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß! <3


















Die Gestalt vom Mann im Mond stand bedrohlich ruhig in der Tür, eingerahmt von der Dunkelheit des Zahnreiches. Bloß seine Augen leuchteten aus den Höhlen seines Gesichtes hervor und funkelten unheimlich zu uns herüber. Langsam wandte er sich uns zu.

Das wild pochende Herz in meiner Brust erinnerte mich daran, dass meine Angst nicht verschwunden war, selbst wenn ich sie besiegen konnte. Ich versuchte einen klaren Kopf zu behalten und unsere Möglichkeiten abzuschätzen. Meine Augen huschten zu Julien, der zitternd das Zepter umschlossen hielt und an der Wand lehnte.

Ich wandte den Blick über die Schulter und spähte hinüber zu der Tür des Schlafzimmers, in dem der Sandmann immer noch in seinem Koma lag. Die Lage wirkte zwar aussichtslos, aber ich war nicht so hoffnungslos wie die Zahnfee – ich hatte sicherlich nicht gerade meinen Fluch gebrochen, nur um jetzt zu sterben! Wenn ich es richtig anstellte... ach, fuck it, Strategie war noch nie mein Ding gewesen!

Ich dachte nicht länger nach, sondern sprang auf die Beine. Der Mann im Mond zuckte und hob automatisch den Arm in meine Richtung, als ich auf Julien zu stürzte. Ich konnte Nummer 17 panisch schreien hören, als ein weiterer seiner Blitze in meine Richtung schoss und ich Zahnfees Zepter ergriff – gerade noch rechtzeitig bildete sich der magische Schutzschild, der mich vor Moon's Angriff schützte. Mit zitternden Händen hielt ich das Zepter erhoben, um den Schutzschild aufrecht zu erhalten. Ich drehte den Kopf zu Julien.

„Geh", keuchte ich eindringlich, „Weck den Sandmann. Beeil dich!"

Er nickte nervös und setzte sich prompt in Bewegung.

„Das denke ich nicht!", donnerte die Stimme vom Mann im Mond laut durch den Raum und hinter dem gleißend hellen Licht unserer Magie sah ich, wie er eine Hand in Richtung Julien ausstreckte – erschrocken drehte ich den Kopf hinter mich und beobachtete, wie Julien kurz vor der Tür des Schlafzimmers zum Stillstand gekommen war – sein Körper war seltsam steif, sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse und seine Augen traten aus ihren Höhlen.

Langsam wandte ich den Kopf von dem sich unter Schmerzen windenden Julien zurück zum Mann im Mond, dessen Augen voller Zorn auf ihm brannten. Langsam ballte er die Hand zu einer Faust. Ich starrte meinen Bruder an, und im Bruchteil einer Sekunde war es, als wenn ein Glitch seine Erscheinung durchbrach – ganz kurz verwandelte sie sich zu der Figur des Fremden, der jedoch nicht Julien anstarrte, sondern mich. Der Moment war so schnell wieder vorbei, wie er gekommen war, aber es war genug, damit mir eine Gänsehaut den Rücken herunter lief.

Ich straffte die Schultern und atmete einmal tief durch.

Mit einem Satz zur Seite schob ich mich zwischen die beiden, der Schutzschild verschwand augenblicklich. Entschlossen warf ich das Zepter von mir und breitete die Arme zur Seite aus, wodurch ich endlich Moon's Blick von Julien reißen konnte. Mit einem Zähneknirschen ließ er die Hände sinken und musterte mich mit schief gelegtem Kopf. Ich reckte das Kinn in die Höhe.

„Du willst jemandem wehtun? Bitte, ich halte dich nicht auf! Schließlich hab ich's verdient."

Seine Augen funkelten in einem bedrohlichen Licht, aber ich fürchtete mich nicht. Nicht mehr.

„Wow, Santa", sagte Moon herablassend. „Nach all den Jahren hast du es tatsächlich geschafft das Monster unter dem Bett zu besiegen?"

„Ohne die Hilfe meiner Brüder hätte ich es nicht geschafft", entgegnete ich ernst. „Ich zähle dich dazu."

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt