Jonathan 'Jace' Flint
By LuanaWhiteNachdem Dad und Samara wirklich ein Baby erwarteten, wollten Mikel und ich unseren Eltern ein kleines Geschenk kaufen um zu zeigen wie sehr wir uns darüber freuten. Das taten wir wirklich, auch wenn wir es wegen allem was geschehen war nicht so richtig zeigen konnten.
"Was hältst du von einem Kuscheltier?" fragte ich meinen Cousin und Bruder, während wir in der Fußgängerzone der Stadt Greystown entlang schlenderten.
Mikel nickte. "Ja, das passt doch immer. Bestimmt gibt es auch irgendwo tolle Strampler wo für ein Mädchen und einen Jungen passen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Onkel Max nochmal Vater wird. Das ist seit langem die beste Nachricht. Auch Noomi hat darüber endlich wieder gelächelt." meinte er zu mir.
Wir fanden eine Boutique für Babysachen und die Auswahl war wirklich gigantisch. Wir wussten gar nicht wo wir zuerst gucken sollten und anscheinend wirkten wir richtig verloren, da auch gleich eine Verkäuferin zu uns kam. Sie half uns einen neutralen Strampler zu finden und einen Teddybär.
Doch als wir bezahlt hatten und das Geschäft wieder verließen, erstarrte ich. Zuerst dachte ich, ich hätte sie mir nur eingeblidet oder dass das Mädchen auf der anderen Seite Kyra nur ähnlich sah, aber sie war es wirklich. Kyra! Meine Kyra!
Mikel verstand zuerst nicht, was mit mir los war. Doch dann sah er sie ebenfalls. Aber dieser Krieger Freddie war bei ihr und sie schienen uns noch nicht bemerkt zu haben. "Sollen wir zu ihr gehen?" fragte mein Cousin mich vorsichtig und schien unsicher zu sein, aber das war meine Chance!
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seit Kyra mich verlassen hatte, aber ich musste diese Möglichkeit ergreifen. Hier inmitten der Menschen würde sie ihre Fähigkeiten nicht einsetzen und dass ein Krieger bei ihr war, interessierte mich nicht. Der sollte mir bloß nicht in die Quere kommen!
Aber ich war nicht fähig Mikel zu antworten, sondern ging direkt auf Kyra zu. Doch gerade als ich sie ansprechen und auf mich aufmerksam machen wollte, stellte sich dieser Freddie zwischen uns und ich funkelte mich an. Was erdreiste er sich? "Ich habe keine Lust auf einen Streit, Flint." sagte er fest.
"Dann geh mir aus dem Weg." knurrte ich regelrecht dem Krieger der Finsternis entgegen. Kyra war mein Mädchen, meine große Liebe und ich die ihre. Dessen war ich mir mehr als sicher und er musste sie vor mir nicht beschützen. Dann erweichte sich aber mein Blick, als ich zu Kyra sah.
"Bitte, ich möchte nur mit ihr reden." erklärte ich dann. Er hatte doch auch eine Freundin. Er sollte es verstehen, egal auf welcher Seite wir standen. "Kyra, bitte. Rede mit mir. Wir waren immer füreinander da, egal wie schwierig es war. Ich liebe dich und du liebst mich, das weiß ich. Bitte komm zurück." flehte ich in ihre Richtung und eine Träne lief meine Wange hinab. Ich wollte so gerne meine Arme um sie schließen und sie an mich drücken. Ich vermisste sie so sehr. Vermisste sie mich denn gar nicht?
Freddie trat wirklich zur Seite und auch Kyra kamen die Tränen. "Ich... ich kann nicht. Es tut mir leid. Ich bin nicht gut genug. Du solltest mich gehen lassen. Du hast was besseres verdient, ihr alle." schluchzte sie aber sah mir dabei nicht einmal in die Augen.
Was sagte sie denn da? Sie war doch besser als gut. Das war schon von Anfang an so gewesen. Kyra hatte das reinste Herz von allen und sie sollte sich nichts anderes einreden. Und sie gehen lassen? Wie sollte ich das, wenn sie mein Herz mit sich genommen hatte!? Es würde immer bei ihr sein, egal wo sie auch war.
"Kyra. Ich weiß was geschehen ist war schrecklich, und ich will gar nicht bestreiten dass ich verletzt war, als du gegangen bist. Aber zusammen bekommen wir das wieder hin, hörst du? Bitte Kyra." flehte ich sie an und ging langsam näher auf sie zu. Ich musste sie umarmen. Dann würde sie es bestimmt sehen, wie sehr wir doch einander brauchten. Da war ich mir sicher.
Inzwischen strömten Kyra viele Tränen über ihr Gesicht und einen Moment sah sie mir sogar in die Augen. Sie wirkte völlig fertig aber ich war mir sicher zusammen würden wir das schaffen, es wieder hinbekommen, so wie wir bis jetzt immer alles zusammen geschafft hatten. Was hatte sich geändert?
"Ich kann einfach nicht. Es tut mir so leid, Jace." entgegnete sie mir aber wandte ihren Blick wieder ab. "Ich liebe dich." hörte ich sie dann sogar leise flüstern doch ehe ich sie berühren konnte, lief sie einfach weg. Sie lief weg. Schon wieder.
"Es tut mir leid." sagte dann sogar dieser Freddie und schien es wirklich aufrichtig zu meinen, ehe er Kyra hinterher eilte.
Ich konnte das einfach nicht hinnehmen und wollte Kyra ebenso hinterher laufen. Ich konnte sie doch nicht einfach so gehen lassen, ich konnte es nicht akzeptieren, dass es wirklich vorbei sein sollte. Aber Mikel hielt mich zurück, indem er mich an der Schulter zurück zog.
"Ich kann sie nicht gehen lassen." schniefte ich und mein Cousin zog mich mitfühlend in seine Arme, wo ich immer mehr zu weinen begann. Ja, eigentlich war ich nicht der Typ der weinte, vor allem nicht in der Öffentlichkeit, aber gerade konnte ich einfach nicht anders. Ich musste irgend einen Weg finden um Kyra zurück zu holen, aber wie sollte ich das machen?
Gleichzeitig stieg die Wut in mir auf die unbekannte Person, welche Kyra damals die Vision geschickt hatte. Wenn ich denjenigen in die Finger bekam, würde er oder sie für all das bitter bezahlen!
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Light&Dark - Life and Death
FantasyKyra hat die Akademie verlassen, doch wird sie jetzt tatsächlich eine Kriegerin der Finsternis? Wer steckt in Wahrheit hinter der Ermordung ihrer leiblichen Eltern? Aufs Neue beginnen die Grenzen zwischen Licht und Finsternis zu verwischen. Wer wil...