Kyra Philipps
by MusicalGirl200Mein Gesicht war Tränen überströmt und mein Herz bestand nur noch aus tausend, kleinen Einzelteilen. Jace zu begegnen und ihm erneut weh zu tun, war schrecklich gewesen. Ich hatte keine Wahl gehabt. Ich liebte ihn immer noch über alles. Das würde sich niemals ändern, egal was war. Genauso wie ich Mio und Noomi liebte.
Ich wartete am Auto um zurück zum Anwesen zu fahren, als Freddie angelaufen kam. „Verdammt, Kyra! Du kannst doch nicht einfach so abhauen!", wies er mich zurecht. Doch ich antwortete nicht und versucht nur vergeblich mein Gesicht zu trocknen. Doch Freddies Gesichtszüge erweichten sich.
„Hör zu, ich mag Flint nicht besonders. Aber er scheint dich wirklich zu lieben. Wieso machst du es dir selbst so schwer?" Freddie hatte doch keine Ahnung. „Ich möchte nicht darüber reden", entgegnete ich mit brüchiger Stimme und stieg ins Auto auf den Beifahrersitz. Doch während ich aus dem Fenster sah, überrollten mich Erinnerung, schöne Erinnerungen mit Jace.
„Hey, das kitzelt", lachte ich während Jace über mir lehnte und nicht aufhörte mich zu ärgern. „Dafür werde ich mich rächen. Das verspreche ich dir", brachte ich lachend hervor und windete mich unter meinem Freund immer weiter.
"Du kannst es ja gerne versuchen", warf Jace mir breit grinsend entgegen und kitzelte mich immer weiter, bis ich ihn förmlich anbettelte aufzuhören. Er küsste daraufhin meinen Kopf und ließ sich neben mir in unser Bett fallen.
Ich kletterte auf Jace und genoss es sehr, wenn unser Tag so begann. Ich streichelte mit meinen Fingern über seine nackte Brust und er begann mit meinen Haarsträhnen etwas zu spielen. „Ich möchte, dass es für immer so ist. Wir beide hier und unsere Freunde, unsere Familie um uns herum. Ich hoffe Mio lebt sich hier gut ein und bleibt. Ich verstehe mich mit ihm richtig gut und er zeigt mir tolle Tricks für meine Kräfte", sagt ich verträumt.
Liebevoll sah Jace mich an und streichelte mit seiner freien Hand sanft über meine Wange. "Wenn du das möchtest, dann wird es so sein. So lange wir zusammen sind, Süße, kann uns nichts aufhalten. Gar nichts. Wir sind ein unschlagbares Team, zusammen mit unseren Freunden und Familie.
Und ich glaube schon, dass Mio hier bleibt. Immerhin bist du seine Familie. Und wir werden schon noch herausfinden, was mit euren Eltern ist und wo sie sind. Sie wären bestimmt unglaublich stolz, wenn sie sehen würden, was für eine tolle Frau aus dir geworden ist", erklärte er mir überzeugt. Es tat gut zu hören und sehen, dass er stolz auf mich war.
Tränen stiegen mir in dir Augen. War Jace nicht einfach perfekt? Ich liebte ihn über alles. „Du bist ein wundervoller Mann und ich liebe dich über alles und so wird es auch für immer bleiben", hauchte ich Jace zu und drückte meine Lippen auf seine.
Neue Tränen stiegen mir auf und ich wischte sie mir schnell weg. Damals hatte ich wirklich geglaubt alles würde für immer so bleiben und das ich meine wahren Eltern finden würde. Aber sie wurden mir beide an einem Tag genommen und ich hatte mich selbst verloren.
Vielleicht hatte Luan recht, was er mal zu mir gesagt hatte, dass mein Platz vielleicht nicht bei den Kriegern der Finsternis war. Vielleicht gehörte ich ja nirgendwo hin. Sollte ich ich gehen? Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Kaum waren wir am Anwesen sprintete ich aus dem Auto und eilte auf mein Zimmer. Dort angekommen, vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen und weinte hemmungslos. Ich wusste nicht, wie lange ich hier lag und weinte, als plötzlich die Tür aufging und jemand herein kam.
Meine Tränen hatten mein Kissen schon völlig durchnässt. Dann spürte ich wie jemand vorsichtig seine Hand an meinen Rücken legte, wodurch ich aufsah. Cadric. Sofort warf ich mich in seine Arme. Er sagte nichts zu mir, er hielt mich einfach nur fest und zeigte mir damit, dass er für mich da war.
Ich klammerte mich ganz fest an Cadric und ließ all meine Tränen weiter raus. Ich wusste vor ihm musste ich sie nicht verstecken. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, dass wir so in meinem Bett saßen, bis ich mich wieder etwas fing. Schniefend wischte ich mir über mein Gesicht. Meine Augen brannten fürchterlich von dem Weinen.
„Tut mir leid, dass du mich ständig so siehst. Hoffentlich ist dir Ana nicht böse, wenn du so viel bei mir bist. Ich möchte bei euch beiden nicht für Probleme sorgen", sagte ich heiser. Ich wollte auf keinen Fall seine Beziehung zerstören.
Cadric lächelte mich sanft an und schüttelte etwas seinen Kopf, während er mir etwas meine nassen Wangen abwischte. „Anastasia versteht das. Keine Sorge. Und Freunde sind füreinander da, Kyra. Egal wie schlecht es einem auch geht. Und du hast auch noch andere Freunde außer mir. So wie bisher kann es nicht weiter gehen, Kyra", erklärte er mir besorgt.
Bedrückt sah ich auf meine Hände. Mit einem hatte Cadric Recht. So konnte es nicht weitergehen. Und meine Freunde, sie hassten mich bestimmt und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich war eine schreckliche Person. „Ich habe niemanden mehr. Ich habe jeden von mir gestoßen. Wenn dann hassen sie mich, Cadric", erklärte ich meinem einzigen Freund bitter.
Ich hatte allen vor den Kopf gestoßen, meiner wahren Liebe, meinem großen Bruder und meiner allerbesten Freundin, die wie eine Schwester für mich war. Aber ich wollte keinem mehr Kummer bereiten, auch Cadric nicht. Er war glücklich und ich wollte ihm dieses Glück nicht nehmen.
„Ich überlege das Anwesen zu verlassen. Ich habe das Gefühl, dass nirgendwo mehr mein Platz zu sein scheint."
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Light&Dark - Life and Death
FantasyKyra hat die Akademie verlassen, doch wird sie jetzt tatsächlich eine Kriegerin der Finsternis? Wer steckt in Wahrheit hinter der Ermordung ihrer leiblichen Eltern? Aufs Neue beginnen die Grenzen zwischen Licht und Finsternis zu verwischen. Wer wil...