Kapitel 71

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Malina Rush
By LuanaWhite

Ich wartete in unserem Zimmer auf Freddie, der zu einer Besprechung in Luan's Büro gerufen worden war. Eigentlich hatten wir heute etwas schönes unternehmen wollen, wofür ich mich auch richtig schick gemacht hatte, aber als mein Freund zu mir zurück kam, erkannte ich dass seine Laune ziemlich im Keller war.

"Hey, was ist los?" fragte ich sofort und ging auf ihm zu. Um was war es wohl bei dieser Besprechung gegangen?

Freddie raufte sich seine Haare. "Ana wurde heute in der Stadt von Jägern entführt. Die Jäger haben Luan eine Nachricht zukommen lassen. Sie lassen Ana gehen, wenn er ihnen fünf von uns und sich selbst ihnen ausliefert." erzählte er mir gerade aus, was los war.

Meine Augen weiteten sich und mein Mund klappte auf. Jäger? Ana war entführt worden? Wie? Das konnte nicht wahr sein. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und wie aus einem Reflex heraus begann ich Freddie in meine Arme zu ziehen. Das war einfach schrecklich.

"Und was tun wir jetzt? Luan wird doch einen Plan haben, oder? Er kann sich nicht ausliefern, was wird dann aus Francesca und Roy? Und er kann doch auch nicht einfach andere Krieger opfern, oder?" fragte ich meinen Freund verzweifelt. Wie sollte ich helfen? Ich wollte helfen. Ana war meine Freundin. Aber die anderen hier ebenso. Diese Menschen, die das getan hatten, waren doch einfach nur bösartig!

Freddie nahm meine Hände in seine um mich zum Bett zu führen, damit wir uns setzen konnten. "Wir sind an einem Plan dran. Und Luan wird Maxwell zur Unterstützung kontaktieren. Aber wahrscheinlich wird es so ablaufen, das als erstes Suchtrupps die Gegend erkunden, damit wir wissen auf was wir uns einlassen.

Und dann werden wir den Jägern eine Falle stellen. Sie wissen nicht welche Kräfte wir haben. Also werden wir so tun als liefern wir uns aus und schlagen dann zu. Luan wird uns mit seinen Tränken helfen, damit sie uns nichts spritzen können, was unsere Kräfte blockiert. Wir werden Ana wieder da raus holen." versicherte mir mein Freund und drückte meine Hände.

Ich nickte und dachte etwas nach. Wenn Jäger in Greystown herum liefen und es geschafft hatten Ana zu entführen, dann wäre Kyra auch in Gefahr und ich war mir fast sicher dass ihre Kräfte nützlich sein konnten. Sie würde doch helfen Ana zu retten, oder?

"Wir sollten vielleicht den anderen jetzt verraten, wo Kyra ist. Wir haben es lange für uns behalten, aber es geht hier um mehr. Es geht nicht mehr nur um sie. Kyra muss aufhören so egoistisch zu sein." erklärte ich meinen Freund bitter, welcher seufzte und mich in seine Arme zog.

"Ich weiß nicht, ob das etwas mit Egoismus zu tun hat. Aber du hast recht. Aber Luan soll erst mit Maxwell einen Plan machen und dann werde ich ihm davon erzählen und auch Cadric. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kyra nicht hilft, wenn sie davon erfährt." meinte er.

Ich wusste nicht wieso Freddie und alle anderen Kyra immer in Schutz nahmen. Aber ich war anderer Meinung. Ja, ich hatte ihr zwar geholfen, aber ich fand sie dennoch egoistisch. Sie war weg gelaufen weil sie Angst hatte. Sie hatte Angst davor sich dem zu stellen was sie angerichtet hatte in ihrer Verzweiflung und hatte allen denen sie wichtig war damit erneut weh getan. Ich fand das sehr egoistisch.

Aber ich nickte einfach nur. Ich wollte nicht mit Freddie streiten. Nicht jetzt. Eigentlich gar nicht. Ich schmiegte mich nur in seine Arme und verlor eine einzelne Träne. Ich wusste nicht wann ich das letzte Mal geweint hatte, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor und ich wischte es schnell weg. Dann löste ich mich wieder von meinen Freund und sah ihn dabei ernst an. "Wie kann ich helfen?"

Mein Freund streichelte mir sanft über die Arme. "Indem du hier in Sicherheit bist. Ich möchte nicht riskieren, dass die Jäger dir weh tun oder dich als Druckmittel benutzen. Roy wird dich brauchen. Ich weiß nicht inwiefern Francesca bei all dem dabei ist oder Luan auch darauf besteht das sie hier bleibt. Dann wird sie dich auch als Freundin brauchen.

Es tut mir so leid, dass unser Date ins Wasser fällt. Ich weiß, wie sehr du dich darauf gefreut hast. Aber ich werde es wieder gut machen, versprochen. Vielleicht können wir ja, wenn Ana wieder wohl behalten zu Hause ist, auch mal ein paar Tage vereisen. Ich will dich glücklich machen, Malina." sagte er sanft zu mir.

Das Date? Das Date war mir gerade wirklich egal. Ausgehen konnten wir immer, aber Anastasia hatte gerade wirklich oberste Priorität. Deshalb lächelte ich meinen Freund sanft an und streichelte seine Wange liebevoll. "Dass Ana wieder in Sicherheit ist, ist gerade das Wichtigste. Und ich werde alles tun um irgendwie meinen Beitrag zu leisten, auch wenn es bloß Babysitting ist.

Und wenn das alles geschafft ist, dann würde ich dir bis ans Ende der Welt folgen, Freddie. Ich liebe dich." entgegente ich ihm und legte voller Liebe meine Lippen auf seine, was er sofort erwiderte.

"Ich liebe dich." hauchte er mir zu, aber dann löste er sich mit besorgtem Gesicht von mir. "Willst du vielleicht nach Flo sehen? Ich weiß, ihr beide seid Freundinnen und Carter meinte sie ist ziemlich fertig. Ich glaube sie könnte eine Freundin gebrauchen." fragte Freddie mich sanft und ich sah ihn einen Moment nachdenklich an und schließlich nickte ich.

Ich war nun tatsächlich eine Frau mit Familie und Freunden. Wer hätte gedacht, dass ein Mädchen, dass nichts anderes als eine Straßendiebin gewesen war, einmal so viel Glück in ihrem Leben erfahren würde. Und ich wusste, Ana würde wieder nach Hause kommen. Ich spürte es tief in meinen Herzen, das alles gut gehen würde. Nur welche Opfer mussten gebracht werden um das zu erreichen? Das war das eigentliche Problem wovor ich Angst hatte.

Light&Dark - Life and DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt