Light&Dark - Life and Death

Kapitel 61

Samara Franco
By LuanaWhite

Ich war gerade auf dem Weg zur Krankenstation. Jace lag noch immer dort, obwohl es ihm schon eigentlich wieder gut ging. Naja, er sollte sich noch schonen, aber er konnte aufstehen, sich mit seinen Freunden treffen und auch wieder in seinem Zimmer schlafen. Durch meine Kräuter war er schneller geheilt aber ich hatte das Gefühl, Jace wollte gar nicht aus der Krankenstation raus. War das wegen Kyra? Ich wusste dass das schmerzvoll sein musste, aber er sollte sich zusammen reißen. Er war der zukünftige Anführer des Lichts.

Ich betrat das Krankenzimmer und mein Ziehsohn sah mich leicht lächelnd an. "Hey Mom." begrüßte er mich und ich wusste er nannte mich so weil er mich weich kochen wollte. Aber ich sah hier nicht länger zu. Nicht mal mit Hudson oder Cadric hatte er noch gesprochen und die würden übermorgen wieder die Akademie verlassen.

"Hallo Jace. Lass mich nach deiner Wunde sehen. Wie fühlst du dich?" erkundigte ich mich als erstes, und machte erstmal den Verband von seinem Bauch ab, als er sein Shirt hoch schob.

"Es geht schon." meinte Jace und ich reinigte ein wenig die Stelle und begann zu lächeln. Die Wunde hatte sich vollständig geschlossen, nur eine Narbe war zu sehen.

"Die Wunde ist geschlossen. Also wirst du heute dieses Krankenbett verlassen und wieder Zeit mit deinen Freunden verbringen. Die Krieger des Lichts brauchen dich." meinte ich mit fester Stimme zu ihm, aber er seufzte aus.

"Kann ich nicht noch etwas hier bleiben? Ich fühle mich noch nicht fit genug." meinte Jace und ich kniff meine Augen zusammen. Natürlich hatte ich genauso wie alle anderen hier schreckliche Angst um ihn gehabt. Ich liebte Jace als wäre er mein eigenes Kind, aber wenn er sich gerade wie eines aufführte, dann brauchte er wohl einen kräftigen Arschtritt.

"Vergiss es, mein Junge. Du bewegst deinen Hintern hier raus. Vom Herum liegen geht es einem nicht besser. Dein Körper braucht Bewegung damit er wieder fit wird und es warten noch andere Aufgaben auf dich. Und ich will jetzt keine Ausreden hören. Liebeskummer ist scheiße, aber davon geht die Welt nicht unter. Vergiss nicht wer du bist, Jonathan Flint." setzte ich ihm nun eine ordentliche Standpauke, wobei Jace mich mit großen Augen ansah und genau in diesem Moment kam auch Maxwell zu uns.

"Hör auf Samara! Wenn du hier herum liegst, bringt dir das Kyra auch nicht zurück. Schau das du wieder richtig in Form kommst." wies auch er seinen Sohn zurecht und sah ihn dabei streng an.

Ich war froh dass mein Verlobter hierbei auf meiner Seite war. Unser Sohn sah uns mit großen Augen an, ehe er mit ihnen rollte. "Ist ja schon gut. Ich bin keine fünfzehn mehr." meinte Jace und versuchte aufzustehen. Aber Maxwell war sofort bei ihm um ihn zu stützen.

"Dennoch übertreibe es nicht, Jace. Wir meinen es nur gut." erklärte ich und streichelte etwas über meinen Bauch. Doch plötzlich meinte ich in mir drin etwas zu spüren. War das... "Ich glaube das Baby hat sich gerade bewegt!" sagte ich völlig erstaunt und konzentrierte mich ob ich noch etwas fühlen konnte. Es war das erste Mal und ich war plötzlich richtig aufgeregt. Es fühlte sich wie ein Wunder an.

Mein Verlobter begann zu strahlen und kam mit Jace auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Bauch. Und tatsächlich bewegte sich wieder etwas und wir lachten glücklich. "Das ist wundervoll und scheinbar stimmt uns dein Geschwisterchen zu, Jace." meinte Maxwell lächelnd und gab mir einen kleinen Kuss.

Ich strahlte voller Glück und zog auch Jace's Hand an meinen Bauch. Ich wusste er würde ein wundervoller großer Bruder werden aber nur wenn er endlich wieder zu sich selbst fand. Er durfte nicht zulassen dass sein Schmerz wegen Kyra ihn kaputt machte. Unser kleines Baby würde ihn brauchen.

Nach unserem wunderschönen Moment begleiteten wir Jace hinauf zu seinem Zimmer, wo wir Cadric und Hudson begegneten. "Hey. Wie geht es dir Jace?" erkundigte sich Cadric. Vielleicht wäre das ja jetzt der perfekte Moment, damit sie miteinander sprachen.

"Ähm, ganz gut soweit. Durch Samara's Kräuter hat sich die Wunde geschlossen." erklärte Jace und ich tauschte mit Maxwell einen Blick aus. Wenn wir mit Luan und den Kriegern der Finsternis Frieden wollten, dann musste auch Jace mitmachen. Er war doch früher mit Cadric und Hudson befreundet gewesen, das könnten sie doch wieder, oder?

Maxwell sah zwischen den drei Jungs hin und her. "Samara ist ja auch ein Profi im Nutzen der richtigen Kräuter." meinte Hudson grinsend und zwinkerte mir zu, worüber ich schmunzeln musste.

"Wisst ihr was, wir lassen euch drei mal alleine. Ich glaube da gibt es noch Redebedarf." meinte Maxwell und löste sich von Jace. Unser Sohn sah ihn fragend an und Hudson ging nun an seine Seite um ihn zu stützten. Doch bevor er was machte hielt er inne.

"Darf ich?" fragte er Jace vorsichtig und Maxwell sah seinen Sohn eindringlich an. Jace wirkte unsicher, aber dann nickte er. Hudson und Cadric hatten immerhin auch ihr eigenes Leben riskiert, um Jace zu retten und das würden wir ihnen niemals vergessen. Hudson schien sich zu freuen und Cadric ebenso, dann allerdings verabschiedete wir uns von den Jungs und Maxwell legte mir seinen Arm um, während wir einen Stock höher zu unserem eigenen Zimmer gingen.

"Ich glaube Jace hat es allmählich begriffen. Also dass wirklich Frieden herrschen kann. Es war schwer für ihn, weil er was anderes gelernt hat, aber daran sind wir nicht ganz unschuldig." erklärte ich meinen Verlobten. Dann spürte ich wieder einen Tritt in mir und ich begann zu schmunzeln. Ich war wirklich schon sehr neugierig, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden würde. Vielleicht erfuhren wir es ja beim nächsten Ultraschall?