Cadric Langford
By LuanaWhiteEs war schön zu sehen, dass Hudson mit Xenia scheinbar alles regeln hatte können. Ich wusste die beiden würden das wieder hinbekommen. Zumindest sah es danach aus, wo ich sie beinahe in der Küche der Akademie erwischt hatte. Aber als sie gegangen waren und ich mir ein Glas Whiskey einschenkte und mich damit an den Tisch setzte, holte die Traurigkeit mich wieder ein.
Natürlich fand ich es schön, wieder in der Akademie zu sein, Samara, Max, Mikel, und vor allem Logan wieder zu sehen. Aber ich vermisste Anastasia schrecklich. Noch nie in meinem Leben hatte ich jemanden so sehr geliebt wie sie und auch wenn unsere Trennung nur auf Zeit war und für eine gute Sache war, so fühlte ich mich einfach grauenvoll. Als würde ein Teil meiner selbst fehlen. Der Teil in mir drin der gut war.
Ich raufte mir meine Haare, während mir Tränen in die Augen stiegen und ich mein Glas in einem Zug leerte. Ich wusste auch, dass Alkohol keine Lösung war, aber das war jetzt egal. Ich schenkte mir den letzten Rest der Flasche ins Glas ein, als ich hörte wie die Tür der Küche aufging. Kurz darauf kam Logan zu mir.
"Hey, ich habe dich überall gesucht." sagte er sanft zu mir und setzte sich neben mich, wo er mich besorgt ansah. "Willst du darüber reden? Alkohol ist nicht die Lösung. Ist es wegen Ana?" fragte er mich mitfühlend.
Ich lächelte meinen besten Freund an und hob das Glas an. "Tja, du hast mich wohl gefunden und wenn man es genau nimmt, ist Alkohol schon eine Lösung. Physikalisch gesehen." meinte ich zu ihm und leerte meinen Drink. Ihm konnte ich ohnehin nichts vormachen. Logan konnte meine Gefühle spüren und das hatte mich nie gestört.
Wir waren von klein auf immer füreinander da gewesen. Dann war ich hier abgehauen und hatte ihn im Stich gelassen. Auch wenn wir das längst geklärt hatten, fühlte ich mich deshalb immer noch mies. "Aber ja, du hast Recht. Ich fühle mich einfach so beschissen. Ich lasse immer alle im Stich die ich liebe. Zuerst dich, und jetzt Ana." erklärte ich ihm und stützte mein Gesicht in meine Hände.
Aber dann konnte ich die Hand meines Freundes an meiner Schulter fühlen und ich sah wieder zu ihm auf. "Natürlich ist es nicht einfach für dich, weil du Ana so sehr liebst. Ihr seid immerhin auch verlobt, aber du hast sie nicht ihm Stich gelassen.
Rede dir so etwas nicht ein, Kumpel. Du hast eine gute Sache getan und Ana weiß das auch und würde dir das Selbe sagen. Und was mich angeht, du hast auch mich nicht im Stich gelassen. Du hast eine schwere Zeit durchgemacht und musstest Abstand gewinnen. Das einzige was zählt ist, dass unsere Freundschaft dennoch gehalten hat, Cadric." erklärte er mir sanft.
Ich merkte wie von Logan eine Positivität ausging, was vermutlich teilweise auch an seiner Berührung lag. Er nutzte seine Fähigkeit um mich besser fühlen zu lassen. Früher wäre das unmöglich gewesen. Früher hatte er sich vor so starken Gefühlen versteckt, weil es ihm gequält hatte. Er hatte sich wirklich verändert.
"Vielleicht hast du ja Recht. Aber ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich vermisse sie so sehr und ich habe so ein mieses Gefühl, Logan. So ein richtig, richtig mieses Gefühl und das seit wir für die Mission aufgebrochen waren. Ich dachte mir mit Jace's Rettung wäre alles gut. Aber dann kam der Befehl von Luan und jetzt sitzen wir hier und das Gefühl ist immer noch da." erklärte ich ihm verzweifelt.
"Vielleicht hast du dieses Gefühl auch, weil du hier noch etwas zu klären hast? Und das mit Jace. Ihr beide habt euch seit damals nicht mehr ausgesprochen. Und bestimmt belastet es dich auch, dass Kyra abgehauen ist. Ihr hattet immerhin immer ein enges Verhältnis.
Und wenn man liebt und diese Liebe verlassen muss, fühlt man sich immer mies. Aber Ana geht es gut. Sie ist bei Luan in Sicherheit. Und ich bin hier, bin für dich da und freue mich sehr dich wenigstens für ein paar Tage hier zu haben." versuchte mich mein bester Freund weiter zu beruhigen.
Ich ließ Logan's Worte auf mich wirken und dachte darüber nach. Ja, es stimmte. Ich hatte mit Jace nicht wirklich darüber gesprochen, wie das damals alles geendet hatte. Ich war auf ihn los gegangen. Aber jetzt hatte ich geholfen ihn zu retten, das machte es doch wieder wett, oder?
"Ich freue mich auch, dass wir immer noch Freunde sind, Logan. Du bist mehr als das. Du bist mein Bruder." erklärte ich ihm und musste ihn einfach in meine Arme ziehen und Logan erwiderte meine Geste auch sofort. Es schien ihm viel zu bedeuten was ich gesagt hatte und er ließ mich das auch spüren. Das war wirklich faszinierend.
"Du für mich auch, Cadric." entgegnete er mir und wir blieben einen Moment so sitzen, ehe wir uns wieder voneinander lösten. Dann beschlossen wir die Küche zu verlassen und etwas spazieren zu gehen. Bestimmt wollte Cadric mich etwas ablenken.
"Ana's und deine Hochzeit wird bestimmt romantisch werden. Ich hoffe natürlich, dass ich dir bei der Auswahl deines Anzuges assistieren darf." meinte Logan und ich lachte leicht. An sowas hatte ich noch gar nicht gedacht, aber hey, warum nicht.
"Klar Bro, wenn ich dann noch lebe. Wir haben es Luan noch nicht gesagt. Irgendwie kam immer etwas dazwischen." erzählte ich Logan und seufzte leise aus. Wir hatten ja noch nicht mal Ringe besorgt, weil wir es vorher Ana's Bruder erzählen wollten und durch alles was passiert war, hatte sich das Ganze immer nur in die Länge gezogen.
Logan klopfte mir auf die Schulter. "Ach was. Luan kann sich glücklich schätzen, dass seine Schwester so einen tollen Kerl an ihrer Seite hat. Darüber würde ich mir nun wirklich keine Gedanken machen." entgegnete er mir. Naja, so dachte vielleicht Logan, aber auch wenn Luan sanfte Seiten an sich hatte, war er immer noch unberechenbar. Ja, ich hatte Schiss aber das war glaube ich ganz normal.
Aber dann klingelte mein Telefon und tatsächlich war es Ana. Logan schmunzelte leicht. "Ich lass euch zwei dann mal alleine." meinte mein bester Freund zu mir. Nach meinen Gespräch mit ihm und jetzt da mein Mädchen mich anrief, hatte sich meine Laune tatsächlich gebessert. Von dem Alkohol spürte ich nichts, was vermutlich ganz gut war. Ich winkte Logan nach, als er wieder zurück in das Gebäude ging und voller Vorfreude die Stimme meiner Prinzessin zu hören, nahm ich ihren Anruf entgegen. Bald konnten wir uns wieder in die Arme schließen und ich konnte es kaum noch erwarten.
DU LIEST GERADE
Light&Dark - Life and Death
FantasyKyra hat die Akademie verlassen, doch wird sie jetzt tatsächlich eine Kriegerin der Finsternis? Wer steckt in Wahrheit hinter der Ermordung ihrer leiblichen Eltern? Aufs Neue beginnen die Grenzen zwischen Licht und Finsternis zu verwischen. Wer wil...