Kapitel 21 - Reden? Ne, lass mal stecken.

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DER typische Satz, um das Gespräch zu beginnen, in dem man mit seinem Partner Schluss machte.

Wir müssen reden.

Jeder kannte die Bedeutung dieses Satzes.

Doch was hatte er zu sagen, wenn man gar nicht mit der Person zusammen war?

Insbesondere wenn es sich bei der Person, die diesen Satz ausspricht eigentlich um deinen erklärten Erzfeind, jahrelangen Piesaker und größten bekannten Penner handelte?

Und wenn man diesen Spruch jetzt wirklich von eben genannter Person hörte, was wären die einzig logischen Konsequenzen die sich daraus ergeben würden?
Richtig.
Entweder wegrennen oder die Polizei rufen oder im naiven Glauben, so jemand könnte sich verändern und bessern, qualvoll verrecken.
Oder man versuchte einfach abzulenken und nicht auf den Satz einzugehen.

Für was entschied ich mich wohl?

Gehen wir mal der Reihe durch:
Wegrennen: war schlecht, weil wir immerhin in MEINEM Auto saßen.
Die Polizei rufen? Wegen dem unglücklichen Zustand das weder er noch Ich ein Handy zur Verfügung oder Geld für eine Telefonzelle hatten, und deshalb erst in diese beknackte Lage gekommen waren, fiel das leider auch weg.

Und dann wäre da meine gewählte Methode: einfach so tun als hätte man es überhört und ein volkommem anderes Thema anschneiden um abzulenken.

"Ehm Jason, sorry für gerade. Ich war in Gedanken. Weißt du, ich habe darüber nachgedacht... Welchen Vorteile Steine für einen Menschen haben."

Er sah mich mit hochgezogener Augenbrauen an.

"Nein wirklich, ich finde jeder sollte einen Stein haben. Ich hab auch einen Hausstein, er heißt Willy. Weißt du, Steine sind echt richtig cool. Sie nerven dich nicht, sind immer für dich da, Essen dir nicht dein Essen aus dem Kühlschrank, können Geheimnisse für sich beha..."

"Versuchst du gerade vom Thema abzulenken?"

Ehm...
Ich doch nicht.

Ich räusperte mich. "Nein. Wie kommst du darauf? Ich habe wirklich an Steine gedacht. Vielleicht wäre das ja auch ein guter Ansatzpunkt für Suizidgefährdete, dann würden sie sehen dass es auch gute Sachen im Leben gibt. Oh, und irgendwann Verkauf ich dann so kleine Haussteine für unterwegs. Und dann..."

"Down."

Mist.

Ablenken klappte irgendwie doch nicht so gut.
Dann halt nicht.

Was bleibt uns jetzt noch?
Jap, genau.
Die bekloppteste Möglichkeit von allen.
Hoffen dass das ganze ein gutes Ende nehmen könnte.
Also... Rein ins Verderben.

"Okay. Von mir aus.
Aber über was?"

Als ob ich das nicht wüsste...

"Als ob du das nicht wüsstest."

Shit.
Konnte der etwa Gedanken Lesen?

"Ach, und bevor du fragst, nein, ich kann keine Gedanken Lesen."

Ich rückte ein bisschen von Jason weg, der den Kopf auf eine Hand gestützt hatte und mich resignierend ansah.

"Weißt du, wenn du das gerade sagst, wenn ich daran denke macht dich das nicht gerade glaubwürdiger." Deklarierte ich nüchtern und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Jetzt ließ er seinen Kopf vollständig mit zutun der zweiten Hand verschwinden.
"Down... Was soll der scheiss?" Seufzte er.

Ich antwortete nicht.
Was hatte ich auch antworten sollen?
Tja, ich versuche noch immer umdas unangenehme Thema herum zu kommen. Oder vielleicht Das ist kein scheiss, hättest du mal Twilight geschaut wüsstest du, dass es durchaus möglich ist, dass jemand Gedanken lesen kann.

Gerechter DiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt