Kapitel 14 - Was zum...??

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Scheisse. Scheisse. Scheisse!

Warum.
Warum.hatte. ich. das. getan?

Ich war so was von tot. Jetzt aber wirklich.

Ich meine, ich hatte verflucht nochmal Jason Avery geohrfeigt!

JASON AVERY! ... GEOHRFEIGT!!!

Oh Gott oh Gott.
Fuck.
FUCK!

Vor Schreck presste ich mir die Hände auf den Mund, während ich einfach zur Salzsäule erstarrt da stand und die beiden Jungs anstarrte, die dort gegenüber von mir auf dem Gang standen.

Brandon, ebenfalls vor Schreck weit geöffnete Augen, in denen Panik stand. Sein Mund stand leicht offen und sein Blick huschte immer wieder von mir zu Jason und wieder zurück. Wann immer er bei mir angekommen war, schien er zu sagen "Hau ab und renn so weit weg wie du kannst und komm nie mehr zurück, wenn dir dein Leben lieb ist."

Und glaubt mir, das war es. Auch wenn es manchmal echt Scheisse war, trotzdem hing ich an meinem Leben.
Ich wollte wegrennen.

Aber ich konnte mich nicht bewegen.
Ich konnte nur erschrocken auf Jason starren.

Er hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und den Kiefer mühsam zusammengepresst.

Er schwieg.

Aber es war kein "okay-ich-sammle-meine-Konzentration-und-beruhige-mich" Schweigen.
Es war das "die-Ruhe-vor-dem-Sturm" Schweigen.

Und dieses Schweigen war gefährlicher als alles andere, was er hatte tun können.

Er sammelte einfach nur Kraft um mich mit einem mal vernichtend zu schlagen.

Und in dieser Situation war ich mir nicht mal mehr sicher ob das nur metaphorisch galt.
Ernsthaft.
Ich begann gerade daran zu glauben dass er mich wirklich totprügeln wollte.
Mit jeder Sekunde die verstrich wurde diese Möglichkeit wahrscheinlicher.
Die Angst größer.

Ich taumelte wieder einen Schritt nach hinten, die Hände noch immer erschrocken vor den Mund geschlagen.

Er öffnete die Augen, den Kopf noch immer gesenkt.

Wieder ein taumelnder Schritt meinerseits nach hinten.

Langsam, so langsam dass es fast schon wehtat das mit ansehen zu müssen, hob er den Kopf. Eine Strähne seiner pechschwarzen Haare hing unheilvoll vor seinen Augen.

Ich machte noch einen Schritt.
Und stieß mit dem Rücken gegen die Wand.
Adieu, meine Liebe. Es tut mir leid dass ich dich immer so gereizt habe.
Auf Wiedersehen liebe nervige Innere Stimme. Auf Wiedersehen.

Noch immer sah er mich nicht an. Er hob nur weiter den Kopf. Bis...

Und da war er.
Der Moment.

Den Kiefer hielt er mühsam zusammengepresst.
Der Mund mit den sonst so vollen Lippen war nur noch ein dünner Strich.
Die harten Konturen seines Gesichtes wirkten ausgeprägter als je zuvor.

Seine Augen richteten sich auf mich und verhakten sich mit meinen.

Das Grün in ihnen strahlte intensiver als ich es je gesehen hatte.

Und der Ausdruck war ausgeprägter und klarer zu erkennen als es je der Fall gewesen war.
Es war leicht wie nie dieses etwas in seinen Augen zu deuten.

Es war Hass. Purer Hass.

Die Raumtemperatur schien auf einmal auf 0 Grad zu sinken. Ich fröstelte.

Jason setzte sich um Bewegung und kam direkt auf mich zu. Die hasserfüllten Augen nahm er keine Sekunden von mir.

Keine 2Meter war er noch weg. Eigentlich so weit weg aber doch immer noch zu nah um wegzurennen. Er würde mich fangen.

Ich hatte keine Chance. Aus. Vorbei.

Nur noch unterbewusst regestrierte ich, dass Brandon Jason am Arm packte und ihn zurückziehen wollte, Jason seine Hand aber mit einer schnellen Bewegung einfach zur Seite wischte.

Dabei hatte er mich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Lediglich der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert.

Jetzt stand in ihnen nur noch mehr Hass.

Hass, Rachsucht, unvollstellbare Wut und pure Mordlust.

Ich schluckte.
Noch 1 Meter.

"Du." Sagte er, leise, mit ruhiger Stimme.

Das war eine schlimmere Folter als alles andere.
Er konnte sich die Ruhe leisten. Er hatte die Macht. Und ich hatte keine.
Selbst meine Kickboxtricks würden auf die Enfernung nicht mehr so gut Wirken, geschweige denn mit meinem eh schon geschundenen Körper.
Ich hatte keine Chance.

Noch ein halber Meter.

Auf Wiedersehen Welt.

Keine 20 Zentimeter mehr. Sein Blick brannte sich unvermindert in meinen.

Langsam hob er die Hand.

Auf Wiedersehen Brandon.

Er hob sie noch ein bisschen Höher...

Auf Wiedersehen Ann.
Sogar auf Wiedersehen Claire.

...und noch höher...

Auf Wiedersehen Tony. Es tut mir so leid...

..und ballte sie schließlich zur Faust...

Als er gerade dabei war ,die Faust auf mich herabfsausen zu lassen, kam mir ein letzter Gedanke.

Auf Wiedersehen meine Kleinen. Auf Wiedersehen Tiff, Lea, Jamiro und Aaron.

Es tut mir leid, dass ich nicht mehr für euch sorgen kann...

...So leid...

Nur ganz am Rande meines Bewusstseins bekam ich noch Mit, wie die Faust sich immer weiter meinem Kopf näherte...
Und schließlich stoppte.

...So leid...

Ich nahm nicht wahr, wie die Faust keine 2 Zentimeter vor meinen Augen eine Weile verharrte.

Alles in mir war auf die kleinen fokussiert.

Und dann verschwamm der Fokus langsam.
Das Bild, dass ich vor meinen Augen gehabt hatte, ich und meine 4Kleinen wie wir zusammengekuschelt vor dem Feuer gesessen haben, wich langsam den verschwommenen Umrissen der großen Faust.

Ich Hörte, wie Jason leise und ungläubig "Celia" flüsterte.
Dann entfernte sich die Hand von meinem Gesicht.

Verwirrt sah ich ihn an.

Ich lebte noch.

Er hatte nicht zugeschlagen.

Warum hatte er nicht zugeschlagen?

Für einen kurzen Augenblick konnte ich in Jasons Augen einem Hauch von Leben, von Wärme, entdecken.
Dann verschlossen sie sich wieder, funkelten kalt wie sonst immer.

Er machte einen Schritt nach hinten und presste die Lippen in mühsamer Beherrschung zusammen.
Dann noch einen Schritt weg.

Und dann nahm er den Blick von mir, wandte sich um, quetschte sich an Brandon vorbei und ging wortlos und mit steifem Rücken den Gang entlang.

Ich sah ihm sprachlos nach, bis er um die Ecke verschwunden war.

Was.

War.

Da.

Gerade.

Passiert????

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Heyy :)
Des Kapitel ist jetzt wieder ein kurzes :0 sorry dafür
Warum denkt ihr hat er nicht geschlagen ?:)
Danke fürs lesen :))

~~Lisa~~

Gerechter DiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt