Gerechter Dieb

Kapitel 22 - "Brummmm"

Okayy...

Das war jetzt nah.
Eventuell vielleicht zu nah.
Okay, streichen wir das.
Viel zu nah.

So gut es ging lehnte ich mich weg von ihm.
Er bemerkte es und hob mich augenblicklich wieder an, sodass ich ein paar Sekunden später wieder auf festen Boden..
War.
Stehen konnte man das Nicht mehr nennen, diese verkrüppelte Weise wie ich zur Seite gebeugt auf einem Bein dastand.

Ha, wie du daSTANDST. Also doch stehen.

Wirklich jetzt?
Dein Ernst?
Sind wir jetzt wieder im Kindergarten oder was?

"Okay, am besten gehen wir jetzt ins Krankenhaus. Ein Arzt sollte sich das mal ansehen."

Ich erschrak und wurde bleich "Nein."

Fragend und gleichzeitig erstaunt sag er mich an.
Ich schüttelte nur den Kopf. "Kein Krankenhaus."

Warum?
Naja, das hatte mehrere Gründe.
Zum einen würde man dann rausfinden, dass ich weder eine Krankenversicherung noch ein richtiges Zuhause NOCH eine rechtsmäßige Erziehungsperson hatte, bei der ich wohnte.
Und das letzte was ich jetzt brauchte war Streit Mit dem Gesetz.
Oder, mit einem Blick auf die Kleinen überhaupt nur Kontakt mit dem Gesetz.

Außerdem... Naja, ich hatte schlechte Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht. Sehr schlechte.

Überlegend starrte er mich an, versuchte wahrscheinlich mich zu durchschauen.

Tja, viel Glück ihm da. Ich kenne dich viel besser und Blick dich immer noch nicht.

Dann schüttelte er den Kopf.
"Okay, dann gehen wir zu dir nach Hause."

"Wenn wir das wir durch ein ich, , also ein Ich-Down ersetzen, einverstanden."

Missbilligend hob er die Brauen.
"Kannst du vergessen. Ein ganz so großes Arschloch bin ich dann doch nicht, dass ich einem armen hilflosen Mädchen nicht helfe."

Jetzt war es an mir die Augenbrauen zu heben, und ihm dabei einem meiner besten Blicke der Marke Das soll jetzt ein scherz sein, das ist doch nicht dein ernst zuzuwerfen.

Er verdrehte die Augen. "Okee, schon verstanden. Aber ich schulde dir noch was."

Fragend sah ich ihn an.
Sein Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich radikal. Auf einmal schienen sich die Konturen seines Gesichts noch mehr zu verhärten, in die Augen trat hass.
Dann war es schon wieder vorbei.
Die Züge erschlafften, der Blick wurde wieder spöttisch.

"Wegen etwas, wegen dem du nicht Mit mir reden wolltest. Aber jetzt haben wir ja Zeit und du kannst so schnell nicht mehr abhauen... Obwohl du wahrscheinlich auch ohne Verletzungen nicht in der Lage wärst wegzurennen.
Ich hab nämlich so das Gefühl rennen ist nicht so ganz deins."

"Jason...."

"Okay. Okay." Er lachte. Weil er mich noch immer An der Hüfte hielt, damit ich nicht umkippte, war er mir noch immer (zu!) Nah.
So allerdings konnte ich etwas sehen, was ich noch nie gesehen hatte...
Wenn er lachte bildeten sich in seiner Wange kleine Grübchen.
Aww.

Down?... Zurück zum Thema!

Ach ja richtig.

"Also, was soll ich den jetzt deiner Meinung nach tun?"

"Du kannst dich gerade sowieso nichts tun. Du kannst noch nicht mal stehen. Also... Wir fahren nach Hause."

"Zu mir?"

"Nope."

Ohou, mir schwante übles.
"Wohin dann?"

"Wow,für jemanden mit deinem Sortiment an kreativen und eigentlich nicht exestiellen Schimpfwörtern bist du echt begriffsstutzig."