Kapitel 25 - Umkleidetoiletten & Evolutionsbremsen

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"Nein."

"Doch!"

"Nein!"

"Down? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.
Zieh jetzt einfach die verdammte Kleidung an."

"Vergiss es."

Brandon seufzte. "Ach komm schon, so schlimm wird das nicht aussehen."

Ich lachte verächtlich. "Schlimm nicht unbedingt...
Aber bitchig.
Wie kommt ihr auch auf die Idee mir etwas von Felicia zum anziehen zu geben?"

"Weil es sonst nichts gab und vermatschte Kleidung auch nicht unbedingt der neuste Trend."

"Aber wie eine Nutte rumzulaufen ist Trendig?"

"Komm doch einfach raus, sonst komm ich noch rein und hol dich da raus."

"Untersteh dich!" Zur Sicherheit überprüfte ich noch mal, ob die Toilettentür wirklich geschlossen war, was sich Mit bandagierten Händen als eher schwierig erwies.

Noch einmal blickte ich an mir runter...
Warum??
Warum konnte es nicht einfach eine Jeans und ein T-Shirt sein?

Aber nein, es musste ja ein extremst ausgeschnittenes Top mit In-Cuts und ein (eindeutig zu kurzer!) schwarzer Lederrock sein.

Typisch Felicia eben.

Wäre ich nicht (trotz ihren Protesten) geradezu dazu gezwungen worden, das Outfit anzuziehen...

Also ich hätte auch gut in meiner Matsch-Kleidung weiterleben können.

Aber nein.

Es ging ja nie so, wie ich es wollte.
Ehrlich gesagt hatte ich es aber auch gar nicht mehr anders erwartet.

Gute Einstellung.

...

Aber ich kann das doch nicht anziehen!

Stell dich nicht so an. Es wird Dir schon niemand was weggucken.

Aber...
Aber..

"Dooooown. Komm"

Okay. Dann eben.

Ich atmete tief durch und wollte die Tür öffnen, was mir aber nicht gelang.
Notiz an mich:
In Zukunft sich nicht in ein Klo einschließen wenn man nicht fähig ist, die Tür wieder aufzumachen.

"Ehm... Brandon?"

"Ja?"

"Ich komm nicht mehr hier raus."

Eine Weile war es still, dann hörte ich ihn leise vor sich hin giggeln.
"Du kommst nicht mehr aus dem Klo raus?"

Ironisch lächelte ich, was er natürlich nicht sehen konnte, weil er ja auf der anderen Seite der Tür auf mich wartete.
Also antwortete ich, ein bisschen beschämt "ja."

Wieder kicherte er ein bisschen vor sich hin.
"Dann komm ich rein, okay?"

... "Okay. Aber wie willst du das..."

Und da erschienen auch schon seine Hände oben an der Tür.
Wollte er sich allen ernstes über die Tür ziehen?

"Das schaffst du nicht."

"Wetten doch?"
Dann schwieg er, dafür sah ich aber nach einer kurzen Zeit seine braunen Haare neben seinen Händen auftauchen.

Sein ernst?
Wann war mein kleiner Brenny denn so stark geworden??

Gleich darauf erschien auch der Rest des grinsenden Gesichts.
"Wette verloren. Was bekomm ich jetzt?"
Er stemmte sich soweit hoch, dass seine arme vollständig ausgestreckt waren.

Gerechter DiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt