Kapitel 40 - Shopping.

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Stumm saß ich auf dem Stuhl und wartete darauf dass celia endlich wieder auftauchen würde.

Warum hatte ich mich noch mal dazu überreden lassen mit hierher zu gehen?

Hätte ich nicht wie jeder andere normale Schüler die Schulversammlung besuchen können , die wohlgemerkt eine Anwesenheitspflicht forderte, anstatt hier in einem Mega-teurem Kleiderladen auf einem ironischerweise billigem Plastikstuhl zu warte um mit Celia für eine Party heute abend ein Outfit zu suchen?

Für eine Party auf die ich wohlgemerkt noch nicht mal eingeladen worden war.

Just sayin'..

Aber das tat man nun mal für seine Freunde...
Oh gott hörte sich das falsch an. So komisch. So ungewohnt. Selbst in Gedanken.
Aber waren wir das nicht irgendwie? Celia und ich ? Freundinnen?

Keine Ahnung. Ich glaube aber ja.
Wieso sollte sie sonst mit mir shoppen gehen und nicht mit ein paar der anderen Mädchen? Ihr lagen doch alle zu Füßen.
Aber stattdessen nahm sie mich, das wohl unmodischste Mädchen der ganzen schule, mit zur Kleidersuche. Außerdem hatte sie mich umarmt und war vor der Schule mit mir abgehangen, (gab es dieses Wort heute noch?) .

Aber.. Freunde? Ich meine.. So richtige Freunde?
Ach keine Ahnung.

Mit einem seufzen rutschte ich ein bisschen auf dem Stuhl herum und sah nach rechts , wo die Uhr schon 15:20 anzeigte.
Wir waren jetzt Mittlerweile seit mehr als 7Stunden unterwegs..

Ich hatte ja keine Ahnung gehabt das shoppen so anstrengen sein konnte -
Obwohl Ich ehrlich gesagt nichts anderes machen musste als daneben zu stehen (oder zu sitzen ) und alle 5Minuten ihr neustes Kleid zu bewerten und zu kommentieren.

Ziemlich einfältige Aufgabe.
Ziemlich langweilige Aufgabe.
Ich hatte einfach nichts anderes zu tun..

Naja, ehrlich gesagt war ich daran aber auch selbst ein bisschen schuld. Schließlich hatte ich jedes mal auf ihre Frage ob ich nicht auch was anprobieren wollte, gesagt ich hätte daheim schon Kleider.
Was natürlich totaler Unsinn war. Ich hatte fast gar nichts zum anziehen, und so oft wie ich in kurzen Abständen selbst in der schule das gleiche anhatte, wunderte es mich wirklich das celia mir das ganze abgekauft hatte.

Meine Finanzen standen ebenfalls nicht so gut, als dass ich es mir leisten könnte in einem nobelladen wie dem hier einzukaufen.
Überall Roben, Kleider, die feinsten Stoffe wurden verwendet, überall funkelte es, überall Glanz und Pracht.

Da stellte sich die Frage:
war es deprimierender inmitten dieser Schönheiten zu sitzen und kein einziges anzuziehen um sich für einen Moment wie eine prinzessin fühlen zu können oder war es deprimierender Kleider anzuziehen, sich unsterblich in eins zu verlieben und zu wissen das man es sich niemals leisten könnte ?

Ich hatte mich für das erste entschieden, wobei die Gedankengänge dass es sich mit meinem Fuß einmal als recht schwierig erwiesen würde sich ständig umziehen und zum anderen dass es bei meiner tollpatschigkeit durchaus gut möglich war, dass ich beim anprobieren ein Kleid zerreißen würde, nicht ganz unbeteiligt waren.
Am Ende würde ich das Kleid noch bezahlen müssen, und das würde ich nicht mal können wenn ich 5Jahre lang als Präsident der vereinigten Staaten arbeiten würde.

Ernsthaft?

Ja okay, vielleicht doch nicht gaaaaanz so teuer aber auf jeden Fall viel zu viel für jemanden für meine Verhältnisse.
Selbst für die gehobene mittelschicht wäre das noch too much. Erst wenn man in den kreisen der immibilienmakler und Geschäftsführer nachsah konnte man solche Kleider entdecken.

Gerechter DiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt