Kapitel 68 - Karma.

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Oh nein, Mädchen nicht schon wieder ! Hör auf, du hast das Schicksal schon oft genug herausgefordert, das kann nicht weiter gut gehen!
Du wirst da jetzt nicht rein gehen sondern einfach..

Fick dich ins Knie und halte die Fresse!

Ohne noch eine weitere Sekunde zu vergeuden sprintete ich in den Raum und schubste den Mann zur Seite, der gerade dabei war die ohnehin schon am Boden liegende Frau wieder zu schlagen. Durch meinen Stoß verlor er das Gleichgewicht, kippte zur Seite und fiel auf das rot überzogene Sofa, während ich zu der Frau lief und vor ihr in die Hocke ging.

"Hey, ich bin da, alles in Ordnung. Er wird ihnen nichts mehr tun." whisperte ich der Frau zu, die den Kopf in die Hand gestützt hielt.
Deprimierend, dass mir diese Situation so bekannt vorkam..

"Du hältst dich da raus, Miststück!"

Ich wandte meinen Blick von der Frau ab, und sah in die Richtung aus dem die grölende Stimme gekommen war.
Und da stand er, mit dunkler Hose und
Pulli, was ich ihm ehrlich gesagt nie zu tragen zugetraut hätte.

"Ah, Mister Avery. Man trifft sich im Leben immer zwei Mal." ich stand wieder auf und drehte mich um, sodass ich mitten zwischen ihm und der Frau stand. "Ich sehe, dass sie ihr frauenfeindliches Verhalten noch immer nicht abgelegt haben?"

Dumm, Mädchen, ganz , ganz dumm.

Ich hab eh nichts mehr zu verlieren, schon vergessen?

"Halt den Rand und verschwinde. Das geht dich rein gar nichts an." Er machte einen Schritt auf mich zu und schwankte dabei ein bisschen hin und her.

Hatte er etwa getrunken?

"Nein, bei allem nicht vorhandenen Respekt, ich werde nicht gehen und zulassen dass sie diese arme Frau noch einmal schlagen." Ich verschränkte demonstrativ die Arme und stellte mich, für den Falle eines Angriffs, schon einmal breitbeinig hin.

Celias Vater torkelte weiter und war kaum noch von mir entfernt. Jetzt konnte ich seine Alkoholfahne sogar riechen. "Das ist meine Frau, und ich kann mit ihr machen was ich will." Er blies mir seinen ekelhaft riechenden Atem mitten ins Gesicht.

Ich rümpfte die Nase, während er sich genau vor mir aufbaute; und jetzt wusste ich auch, woher Jason seine Größe hatte.
Der Mann vor mir kam locker an die 2 Meter ran.

"Das sehe ich anders. Und jetzt gehen sie besser, Sir. Ich glaube sie wären im Bett besser aufgehoben als hier." Ich lehnte mich mit meinem Oberkörper ein Stück zurück, um dem kümmerlichen Abklatsch eines ehemals seriösen Geschäftsmannes nicht allzu nah sein zu müssen.

"Und ich glaube, du solltest lieber deine freche Klappe halten, Miststück."

"Wenn ich hinzufügen dürfte, mein Name lautet nicht Miststück sondern Down. Nur so zum Protokoll." Ich musste dem Drang widerstehen, mir die Nase zuzuhalten.

Du weißt schon,dass deine neunmalklugen Kommentare hier gewaltig fehl am Platz sind? Himmel noch mal, der Mann ist ein riese! Und schwach sieht er auch nicht gerade aus!

Tatsächlich sah ich, wie sich die klar definierten Muskeln unter seinem Shirt anspannten als er die Hand zu einer Faust ballte und sie drohend vor mein Gesicht hielt.
Geradezu spottend sah mir ein goldener Ehering entgegen, und ich erinnerte mich gut, den gleichen gerade erst noch gesehen zu haben.

Und zwar an der Hand der zusammengekauerten Frau hinter mir.
An der Hand seiner Frau.

"Ich weißt durchaus, wie du heißt, Miststück." Der Penner von Ehemann lehnte sich mir wieder entgegen, bis kaum noch 5 Zentimeter zwischen unseren Augen lagen und unsere Nasen sich beinahe berührten.

Gerechter DiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt