卩尺ㄖㄥㄖᎶ

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2024


Vincent rannte, so schnell er nur konnte.

Der Stadtteil kam ihm noch größer vor als sonst und seine rechte Seite schmerzte, so lange war er bereits gelaufen.

In jedem Winkel hatte er gesucht. Jede Straße durchforstet.

Nichts.

Wo steckte er nur?

Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Zudem ... seine Füße waren indessen viel zu klein. Er konnte somit gar nicht weit gekommen sein.

Vincent blieb stehen und sah in die leichte Dunkelheit der Straßen, die zumindest von vorbeifahrenden Autos, den Laternen und den Lichtern im Inneren einiger Wohnungen erhellt waren. »Nicolas.« , rief er, aber bekam keine Antwort. Er drehte sich in die entgegengesetzte Richtung. »Nicolas.« , wiederholte er, doch es änderte sich nichts.

Sein Handy ging und er holte es eilig heraus mit der Hoffnung, die Nachricht zu erhalten, das der Kleine gefunden wurde. Doch es war Jessica, die ihn anrief. Vielleicht hatte seine Freundin ja dennoch etwas Neues mitbekommen. »Ja?«

»Ich bin wieder nach Hause gefahren, damit du Bescheid weißt.«

Vincent hörte die Absätze ihrer Schuhe, als sie ging.

Klack, klack, klack.

»Was?« Er war irritiert.

»Wie, was?« Ihre Stimmlage war erhöht. »Du hast mich sitzenlassen.«

»Wo ... was?«

»Tust du jetzt nur so blöd? Im Haus.«

Natürlich erinnerte er sich, dass sie beide sich in seinem Haus aufgehalten hatten, als die Nachricht ihn ereilt hatte, aber ... wovon sprach Jessica gerade. »Nicolas ist verschwunden.«

»Ja, ich bin nicht taub Vincent. Ich stand neben dir, als deine dumme Nachbarin uns gestört und geklingelt hat.« , sprach sie mit weiterem Klack Klack im Hintergrund. »Ich verstehe nur nicht, warum du nicht wiedergekommen bist.«

»Weil ich ihn suche.«

»Warum? Dafür gibt es die Polizei. Das ist nicht deine Aufgabe.«

»Die Polizei ist eingeschaltet. Trotzdem ...«

»Nein Vincent. Wenn so ein dämliches Kind jetzt plötzlich wichtiger geworden ist als ich, solltest du mal scharf darüber nachdenken, was du eigentlich willst.«

»Er ist ein Kind, Jessi.«

»Aber nicht deins.« , schrie sie ihn schon fast an.

»Was macht das für einen Unterschied?«

»Lass doch seine dämliche Mutter nach ihm suchen.«

»Das macht sie. Wir haben uns aufgeteilt. Wir ...«

»Ach jetzt teilt ihr euch auch noch Dinge auf. Hab' ich irgendwas verpasst? Haben wir die Drecksmade demnächst alle zwei Wochen bei uns, oder was?«

»Übertreib' ma' nich'.« Vincent blickte sich aufs Neue suchend um. »Ich melde mich nachher nochmal bei dir, wenn ich mehr über Nicolas' ...«

»Nein. Lass es. Ich bin für eine kleine Pause.«

»Ich kann jetzt keine Pause machen. Der Junge ist verschwunden. Verstehst du das denn ...«

»Nicht du. Wir.«

»Was?«

»Ich brauche eine Pause von deinem dämlichen Verhalten mir gegenüber. Ist das jetzt einfach genug für dich erklärt?«

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now