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»Ich weiß nich' Brüderchen.« , sagte Dag, der bei sich im Wohnzimmer saß und sich Vincents Geschichte genau angehört hatte, nachdem dieser sofort zu ihm gefahren war. »Mir will nichts einfallen, wie du das gerade biegen kannst.«

»Ich bin so ein Idiot. Wie konnte ich auch glauben, dass alles gut laufen würde?«

»Du hättest vielleicht schon früher ehrlich sein sollen.«

»Sie hätte sich nie mit mir getroffen, wenn ...«

»Ja, aber danach. Sie ist ein Model, da ist es normal, das sie halbnackt, durch deine Wohnung rennt?! Diggah, nich' ma' ich hätt' dir das abgekauft.«

»Ja, ich bin der größte Volldepp der Erde. Sag' es doch direkt.«

»Ich hab Doreen kennengelernt. Ich denke, wenn du nochmal mit ihr sprichst, dann wird sich das auch wieder einrenken.«

»Sie vertraut mir nicht.«

»Willst du deswegen aufgeben?«

»Hab' ich eine and're Wahl?«

»Du hast immer die Wahl. Willst du sie aufgeben, oder ... kämpfst du?«

Vincent sah ins Leere. »Ich will beide nicht verlieren.« , wiederholte er das, was er auch Doreen gesagt hatte.

»Dann darfst du auch nicht aufgeben.«

»Und wie soll ich das wieder hinbiegen?«

Dag zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es echt nicht. Reden wäre die beste Variante.«

»Sie hört mir doch nicht zu. Sie glaubt das, was Jessi von sich gegeben hat. Diese miese ...« Er schluckte den Rest hinunter. »Ich wusste ja, das sie meine Beziehung zu Doreen missbilligt, aber das sie so weit gehen würde, hätte ich ihr nicht zugetraut.«

»Sag', sie soll es richtig stellen.«

»Was denn? Ich hab' Doreen doch belogen.«

»Aber nicht in diesem Ausmaß. Du bist nicht dabei, das Blondchen wiederzubekommen.«

»Als ob sie mir helfen würde, wenn sie schon das Benzin verteilt, und das Streichholz geworfen hat.«

»Du kannst jetzt nur noch mit Ehrlichkeit glänzen.« , sagte Rebecca, die sich dazusetzte, nachdem sie Levi in den Mittagsschlaf begleitet hatte.

»Aber die Wahrheit glaubt sie ja nicht.«

»Ich habe dir auch nicht gesagt, das es einfach wird Vincent, aber anders wirst du es nicht schaffen. Du musst ihr alles sagen. Auch alles über Jessica. Deine Beziehung mit ihr. Einfach alles. Also zumindest, wie sie dich behandelt hat.« , sagte sie. »Doreen muss wissen, das auch vorher nichts Tolles an eurer ... Zweierkiste war.«

»Zweierkiste. Da hast du es doch schon.« , sprach Dag. »Es war nie eine Zweierkiste. Du willst mir doch nicht sagen, sie hat nie diesen ... Alex rangelassen, so wie beide geturtelt haben. Und auch jetzt die Sache mit dieser Olga.« Er platzierte sich anders hin. »Sie ist ein Model, aber keine Schauspielerin.«

»Sie wird denken, das sind nur Ausreden.«

»Wenn du so pessimistisch an die Sache gehst, dann bestimmt.« , antwortete Dag darauf.

»Wenn sie sieht, das du um diese Beziehung kämpfst, wird sie anders denken.« , meinte Rebecca. »Sie wurde schon mal fallengelassen. Kämpfen bedeutet immer, das einem die Person wichtig ist. Sobald sie das erkennt, wird sie dir auch Glauben schenken. Da bin ich mir sicher.«

»Und wenn ...«

»Halt den Mund.« , unterbrach Dag ihn. »Positive Schwingungen.« Er fächerte ihm Luft zu, als würde er ihm wahrlich Positivität herübersenden wollen.

Vincent nickte. »Positive Schwingungen.« , wiederholte er.

»Das wird schon klappen. Du darfst nur nicht aufgeben, wenn du es so sehr willst.«

»Ich hab' mich noch nie so ... gut gefühlt, wie mit den beiden. Sie haben meinem Leben irgendwie ... mehr Sinn gegeben. Ich hab' mich nicht unnütz und allein gefühlt. Ich ... «

»Sag das.« , fuhr Dag über seinen Mund.

»Das habe ich ja schon irgendwie ... begonnen, aber ...«

»Du musst am Ball bleiben.« , gab Rebecca nun wieder an. »Sie wird dir diese Lüge verzeihen. Sie hat dich wirklich gern'. Das habe ich gemerkt, und sie hat es mir auch gesagt.«

»Ihr habt Recht. Wenn ich jetzt die Flinte ins Korn werfe, werde ich mir das niemals verzeihen können.« Vincent stellte sich hin.

»Ja. Schnapp sie dir Tiger.« Dag zeigte beide Daumen.

»Ich weiß nicht wie.« Sein bester Freund nahm wieder platz. »Das ist alles so leicht dahergesagt. In der Realität wird sie mir nicht mal die Türe öffnen.«

»Ein Kampf ist nie leicht.« Rebecca setzte sich in einen Schneidersitz.

»Ja, aber ich bin es satt, dass mir andauernd Steine in den Weg gelegt werden.« , sagte Vincent. »Warum kann nicht auch mal alles so lockerflockig bei mir laufen. Bei mir ist immer diese scheiß Achterbahnfahrt. Oder besser gesagt, ich ...« Er bemerkte die Blicke, die Dag und Rebecca sich zuwarfen, weshalb er abstoppte. »Was?«

»Becky und ich ... wir waren kurz davor gewesen uns zu trennen. Die Sache mit dem ... nicht schwanger werden und so hat uns viel abverlangt. Nur ... haben wir das nie gänzlich nach draußen getragen.«

»Was? Aber ...«

»Ja. Ich weiß. Ich hätte jederzeit mit dir darüber reden können, aber ... die Achterbahnfahrt, die wir mitgemacht haben, benötigte nicht noch mehr Passagiere. Damit meine ich nicht, dass es falsch ist, dass du jetzt Rat bei uns suchst, denn das ist richtig. Nur ... das mit uns war ... anders. Jede Beziehung ist anders. Und jede hat Steine und gelegentliche Bergab-Fahrten. Nur weil du uns immer ... glücklich gesehen hast, heißt nicht, dass wir es auch immer waren.«

»Ich hab' echt nichts gemerkt. Ihr seid für mich ...«

»Wir haben's überwunden.« , sagte Rebecca. »Aus den Steinen haben wir etwas Tolles gebaut.«

»Ja, aber wenn etwas ist, ihr könnt mit mir reden. Egal was, und ... egal wer.«

»Das wissen wir. Aber ... wir mussten selbst herausfinden, ob es sich für uns lohnt weiterzumachen. Ich wollte so gerne Mutter werden, und ... wir haben's zusammen geschafft, statt uns zu trennen.«

»Aber ich dachte, als dieses Gespräch kam, wolltest du dich nicht von ihm ...«

»Wollte ich auch nicht. Aber wir haben länger als einen Tag über alles nachgedacht. Wir waren beide sehr ... am Boden, als damals die Diagnose kam.«

Dag stand auf und setzte sich neben seine Frau. »Der härteste Kampf für uns. Aber wir haben beide dran festgehalten.« Er lächelte sie an und sah unter der Voraussetzung in Vincents Richtung. »Wenn du etwas gefunden hast, das dich glücklich macht und wo du verantwortlich sein willst, das dein Gegenüber dasselbe Glück verspürt, dann kämpf' aus diesem Grund.« , sagte er. »Es wird sich lohnen nicht aufgegeben zu haben.«

Vincent stand wieder auf. »Ja. Ich sollte kämpfen. Ich will uns nicht aufgeben.«

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now