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»... aber sie hat gesagt, sie will eine Pause. Zählt das dann?« Vincent erklärte Dag, was alles geschehen war, als dieser am nächsten Tag bei ihm auf der Couch lag.

Der Lockenkopf verzog sein Gesicht. »Na ja Pause bedeutet ja nicht, steck deine Zunge in den Mund einer anderen, aber ... du weißt, wie ich zu deiner Beziehung mit Jessica stehe, daher ... glaube ich nicht, dass ich dir da jetzt den besten Rat auf den Buckel schnallen kann.«

»Doreen reagiert nicht auf meine Nachrichten. Ich hab vielleicht auch nicht gerade groß nachgedacht, was ich schreiben könnt'. Ich ... ich hab' mich entschuldigt, und das ich gern mit ihr reden würde, aber ... das will sie anscheinend nicht.«

»Was genau willst du denn mit ihr reden?«

»Das ist es ja. Ich weiß es nicht. Ich wollte es. Ich wollt' es wirklich. Ich wollte sie küssen. Ich hab' sie geküsst. Und das war ... ich hätt's nicht tun sollen, oder?!«

Dag setzte sich in einen Schneidersitz. »Kann ich total offen reden?« Vincent nickte und sein Freund sprach daraufhin weiter. »Du stehst auf sie. Das konnt' jeder schon vorher seh'n. Ich hab' versucht, dir so einen kleinen Schubs zu geben, damit du es selbst siehst, was du vielleicht auch ohne mein Zutun auf deine Art und Weise getan hast, aber ... ich wollt' jetzt nicht, das du ... etwas machst, während du in einer Beziehung steckst.«

»Das kam von allein'. Ich weiß es nicht. Es ... es war so ... normal mit ihr, und ... alles andere war weg. Ich hab' nicht einmal an Jessica gedacht.«

»Was ich positiv finde, aaaaaber ... du bist in einer Beziehung.«

»Pause.« , verbesserte Vincent ihn. »Beziehungs-pause.«

»Und wie interpretierst du das genau?«

»Ich weiß nicht. Ist so eine Beziehungspause nicht dafür gedacht, herauszufinden, was man wirklich will?«

»Jein.« , gab Dag von sich und positionierte sich wieder ein wenig anders. »Eine Pause bietet dir die Alternative, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzen kannst. Das heißt auch, dass du dich nicht preziös ablenken solltest. Es ist eher gedacht, über die jetzige Beziehung nachzudenken.«

»Also kein ... Date mit einer anderen?!«

»Willst du eins?«

Vincent druckste herum und nickte schließlich. »Irgendwie schon. Ich ... ich hab' mich super mit ihr verstanden in der kurzen Zeit, und ... ich weiß nicht, ich ... ich würd's gern' herausfinden, was das genau ... war ... ist ... keine Ahnung.«

»Schwierig.« , meinte Dag sagen zu müssen. »Ich bin dafür, das du erst deine Angelegenheiten mit Jessica klärst, bevor du ... dich darauf fokussierst. Und damit will ich dir das gar nicht schlecht reden. Ich fände es gut, wenn es Eine gibt, wo du dich wohl und generell besser fühlst, aber ... auch wenn ich Jessica nicht mag, ist es nicht die feine englische Art sie ... quasi zu hintergehen.«

»Ja. Du hast Recht. Ich ... ich sollt' genau abklären, wie diese Pause abläuft, und was sie sich davon verspricht, und ... sollte ich ihr sagen, was ... mit Doreen war?«

»Nein nein. Also auch wenn ich generell für Ehrlichkeit bin, solltest du das nicht ausplaudern.«

»Und ... was mache ich, wenn sie die Pause zurücknimmt?«

»Eine Beziehung ist keine einseitige Sache. Falls du selbst eine benötigst, solltest du mit ihr nochmal darüber reden. Dass du eine andere geküsst hast, ein Date mit ihr willst, zeigt irgendwie, das du ... woanders bist. Sei ehrlich zu dir selbst. Nimm dir das, was du brauchst.«

Vincent nickte. »Du hast Recht. Sie führt die Beziehung nicht alleine. Ich sollte mit ihr reden und ... vielleicht hätte ich das auch schon viel früher machen sollen.«

»Das hättest du ... und hast du ja auch irgendwie. Was dich stört et cetera hast du ja oft formuliert, aber ... du musst es ihr endlich begreiflich machen, dass einiges nicht so läuft, wie du es gern hättest. Hinzu kommt, dass du ... dein Auge auf eine Andere geworfen hast. Was du natürlich nicht sagen solltest, aber in deinen Gedanken beibehalten sollst, um für dich herauszufinden, was für dich das Beste wäre. Was du genau willst. Willst du ... an dieser Beziehung festhalten und arbeiten, oder ...?« Dag stoppte ab, weil er nicht wusste, wie er es in allen Einzelheiten formulieren sollte.

»Ich will ... eine Möglichkeit haben ... Doreen zu treffen.« , sagte Vincent ein wenig leise.

»Okay, also ... keine ... Bedenkzeit?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß, das hört sich dämlich an, aber die kurze Zeit mit Doreen war so anders und so ... es waren nur ein paar Stunden, aber ...«

»Du willst schauen, was das genau sein könnte. Wohin es führt, und ...«

»Genau.« Vincents Antwort kam schnell.

»Red' mit Jessica. Also ... nicht über Doreen, aber ... das ganze Drumherum.«

Er nickte. »Ja. Das wäre ... am besten.«

»In jeder Hinsicht. Aber ... du sagtest, deine Nachbarin hätte dich ... danach ... quasi ... rausgeschmissen. Du musst also auch damit rechnen, das deine ... Date-Anfrage nicht angenommen wird.«

»Ich weiß. Aber deswegen will ich generell mit ihr sprechen. Sie hat mich geküsst. Also ... sie hat mitgemacht. Sie hat mich angefasst, bevor ... sie mich weggestoßen hat, also ... Doreen wollte das genauso. Ganz blöd bin ich nicht.«

»Sie ist ... geschieden?«

»Weiß ich nicht. Also ... sie ist auf jeden Fall getrennt. Er hat eine Neue, so viel ich weiß.«

»Wahrscheinlich ist sie noch ... nicht bereit.«

»Meinst du?«

»Wäre zumindest plausibel, weshalb sie dich weggestoßen hat.« 

»Du hast Recht. Vielleicht hat sie sich wirklich überrumpelt gefühlt. Sie hat mitgemacht, weil sie ... schon irgendwie ... wollte, aber ... es wahrscheinlich doch zu früh war.«

»Kann sein. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich ... ich kenn' sie nicht. Aber sie hat mitten in der Nacht mit dir einen Kuchen gebacken. Ich denke, das macht man nicht mit ... jedem.«

Vincent stand auf. »Ich sollte das schleunig mit Jessica klären. Einfach alles. Du hast vollkommen Recht. Ich muss ehrlich zu mir selbst sein, und ... das Jetzige ist nicht das, was mich glücklich macht.«

Dag stellte sich ebenfalls hin und streckte sich. »Mach das. Kannst dich ja danach melden, wie es gelaufen ist.«

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now