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»... und dann hab' ich 'n Antrag gemacht.«

»Du hast was?« Erschrocken blickte Rebecca ihn an. »Was hat sie geantwortet?«

»Sie hat Nein gesagt.«

Die Rothaarige, die sich neben ihren Freund auf der Couch in ihrem trauten Heim befand, schüttelte den Kopf. »Was ist denn in dich gefahren?«

»Nein ich hab eine viel wichtigere Frage.« , mischte Dag nun mit. »Was hättest du getan, wenn sie mit einem Ja geantwortet hätte?«

»Ich weiß es nicht.« Vincent war tatsächlich nicht sicher. »Aber ... ich liebe sie.«

»Ja. Das wissen wir, aber ... die Frage kam doch nicht ... durchdacht heraus. Eine Ehe ist ... ihr wohnt nicht mal zusammen.«

»Ich weiß. Es kam auch irgendwie ... rausgeflutscht.«

»Vincent, dir muss dringend klar werden, was du willst. So etwas flutscht doch nicht in aller Selbstverständlichkeit so heraus.« , sprach Rebecca, die ihn schließlich schon seit dem Jugendalter kannte.

»Ich will sie. Ich will sie nicht verlieren.«

»Wirklich? Oder ist es einfach der Umstand ... nicht alleine sein zu wollen?!«

»Was laberst du?«

»Wenn man mit jemanden ein Leben haben will, lebt man auch zusammen. Ihr lebt nicht zusammen.«

Er winkte wegen Rebeccas Aussage ab. »Wieder dieses idiotische Wir-wohnen-nicht-zusammen?!«

»Nein. Ich rede von miteinanderleben. Das ist bei euch nicht der Fall.«

»Natürlich haben wir ein gemeinsames Leben.«

»Anfänglich vielleicht. Aber mittlerweile ...« , begann Dag und stoppte von selbst ab.

»Ja. Es hat sich ja auch vieles geändert. Sie hat sich einen Namen gemacht, wird viel gebucht. Hat viele Aufträge generell. Wir sind doch selber viel eingespannt.« Vincent zeigte auf sich und seinen besten Freund.

»Ich mein' damit nur, das du ... glücklicher warst, als all das noch nicht bei ihr ... der Fall war.«

»Ich bin nicht eifersüchtig.«

»So meinte ich das doch gar nicht. Vielleicht fehlt dir etwas, was ... Jessi irgendwie nicht ... füllen kann.«

»Was meinst du?«

»Ich weiß es selbst nicht genau, aber ... du hast ihr einen Antrag gemacht Diggah. Siehst du dich mit ihr vorm Altar stehen?«

Vincent runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Aber ... ich liebe sie.«

»Das glaube ich dir auch. Sonst würdest du ja nicht so ... kopflos ... irgendwas von dir geben, aufgrund dessen, da du Panik hast sie zu verlieren. Aber ...«

»Ich weiß, das es nicht richtig ist. Und ich bin auch froh, dass sie nein gesagt hat.« , sagte Vincent. »Mich fuckt diese Veränderung einfach ab. Alles war gut. Alles war super. Wir hatten keine Probleme. Und plötzlich kommt sie mit dieser Fake-Beziehung. Erzählt mir dann das sie danach vielleicht sogar noch das Ufer-Fake-wechselt. Im Übrigen bin ich schlagartig der Opa in der Beziehung. Nicht zu vergessen der kleine Junge, der meint mir zwischen all dem seine Spielsachen auf die Grünfläche zu werfen. Und die Mutter. Diese Frau, die einfach nicht einsehen will, das sie nicht in der Lage ist richtig achtzugeben. Ich seh' sie schon vor mir, wie sie mich mit ihren stechendgrünen Augen ansieht, und ...«

»Du hast dir ihre Augenfarbe gemerkt?« , hakte Rebecca nach.

»Häh?« Vincent zog die Augenbrauen zusammen. »Ja. Wieso?«

»Männer merken sich nicht die Augenfarbe. Zumindest nicht, wenn ...«

»Sie hat dieselben Krassgrünen, wie ihr Sohn. Nur das ihre stechender sind und in der Mitte mehr Bernsteinfarben. Da ist es normal, dass es auffällt.«

»Aha. Und ... ist sie hübsch?« Dags Lebensabschnittsgefährtin grinste ihn pikaresk an.

»Was?«

»Eine einfache Frage. Ist sie hübsch?«

»Das ist eine dämliche Frage. Sie ist nervig, weil sie denkt, sie wüsste es besser.«

»Aha.« Ihre Mimik blieb. »Wie heißt sie?«

»Woher soll ich'n das wissen?«

»Kann ja sein, dass ihr euch vorgestellt habt.«

»Nein. Ich war bisher immer nur da, wenn ihr Sohn sich mal wieder auf mein Grundstück verlaufen hat. Oder sein Kram. Jetzt hab' ich auch wieder 'nen kleinen Basketball auf dem Rasen liegen.« , antwortete er. »Ich hab' schon Panik, das er sich durch die Hecke frisst.«

Dag lachte. »Jetzt übertreibst du aber. So nervig ist der Kleine bestimmt nicht.«

»Der bombardiert mich mit Fragen. Der hört gar nicht auf.«

»So sind Kinder. Er ist halt neugierig.«

»Und warum bei mir?«

»Vielleicht ... mag er dich?!«

»Er kennt mich nicht.«

»Die sind frisch eingezogen, hast du gesagt ...« , sprach nun Rebecca wieder. »Vielleicht erkundet er noch die Nachbarschaft.«

»Er erkundigt einzig und allein mein Drumherum. Mehr nicht.«

Beide lachten, ehe sie aufstanden. »Wir müssen jetzt los. Das Taxi kommt gleich.« , sagte Dag und streckte sich.

Vincent sah auf die Uhr. »Sorry, dass ich euch aufgehalten habe.«

»Hey, du hast jemanden zum Reden benötigt. Du solltest auf jeden Fall mit Jessi noch einiges klären. Dich belastet all das.«

»Natürlich belastet es mich.«

»Du musst ihr das richtig klarmachen. Aber ohne Antrag. Es sei denn ... du willst das wirklich. Dann ... halten wir dich selbstverständlich nicht auf.« , meinte die Rothaarige, die ihre Haare nochmal schnell zu einem neuen strengen Zopf zuband und ihm anschließend einen Kuss auf die Wange gab. »Ich meine das mit allem Ernst so. Denk über alles mal in Ruhe nach. Deine Zukunft. Eure Zukunft. Das Wichtigste ist, das du glücklich bist. Du musst zufrieden mit allem sein. Wenn dem nicht mehr so ist ... musst du erforschen, was dich glücklicher machen könnt', und sie ... je nachdem ... miteinbeziehen.«

Er nickte und ging mit beiden nach draußen. Dag schob die zwei Koffer vor sich her. Dort umarmte Vincent seinen Besten und Rebecca, als das Taxi bereits zu sehen war. »Erholt euch gut und macht euch ein paar schöne Tage.«

»Du dir aber auch.« , sagte der Lockenkopf.

»Jaja.« , meinte dieser lediglich und winkte zum Abschied, ehe er zu seinem Wagen trottete, einstieg und losfuhr.

Sie hatten ja nicht unrecht. Er sollte in gewisser Weise intensiver über eine Zukunft nachdenken ... und Jessica auch miteinbeziehen. Eine Heirat wollte er nicht, aber schon ein Leben mit ihr.

Vielleicht waren sie ja ein wenig auseinandergedriftet und lebten derzeit nicht ... gemeinsam. Doch das konnte man ja ändern. Sie mussten nur mehr Zeit füreinander und miteinander haben.

Möglicherweise war das ja seine Panik gewesen. Er hatte es selbst bemerkt, bevor es angesprochen wurde, jedoch nicht richtig registriert und aufgrund dessen war ihm die Heirat rausgerutscht.

Im Grunde wollte er nur ... mehr Nähe.

Ja.

Das war es. Dieser kleine Fauxpas war geschehen, weil ihm genau das fehlte.

Das Miteinander.

Wenn er das auf die Reihe bekäme, würde eventuell auch seine derzeitige Eifersucht verfliegen. Es war ja nicht echt, was sie da mit diesem Alex von Conrady abzog. Nur ein Schauspiel für die Kameras.

Er lächelte zufrieden, weil er nicht ewig lange benötigt hatte, um herauszufinden, was er wollte ... oder was ihm fehlte.

Dieses verschwand jedoch, nachdem er Nicolas vor seinem Eingang sitzen sah, als er in seine Einfahrt eintraf und die Garage ansteuerte.

Was wollte er denn jetzt schon wieder?

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now