乇卩丨ㄥㄖᎶ

95 17 23
                                    

Einige Monate später.


Vincent lag mit seinem Handy auf der Couch.

»Kannst du mir helfen, meine Einladungen zu machen?« , fragte Nicolas, der wie aus dem Nichts plötzlich neben ihm stand.

Es hatte nicht lang gedauert und seine Freundin und ihr Sohn waren bei ihm eingezogen.

Vincent setzte sich mehr auf. »Wozu?«

»Na für meinen Geburtstag.«

»Nein. Das meinte ich nicht. Weshalb muss man Einladungen schreiben? Was bitte kann schon in dem Terminkalender eines Siebenjährigen stehen, das man ihm mehrere Wochen im Voraus auf das auf dem Programm stehende Hype-Event hinweisen muss?!«

Nicolas blickte ihn mit einem leeren Blick an.

Doreen, welche an ihrem Laptop saß und arbeitete, lachte. »Eltern haben auch nicht immer Zeit Herr Schlau.«

Vincent atmete tief ein. »Was muss ich denn machen?« , fragte er Nicolas.

»Nichts.« , antwortete seine Freundin. »Die hab' ich schon längst fertig und ausgedruckt.« Sie öffnete eine Schublade und wedelte damit herum.

»Wow so viele?« Er sah zu dem kleinen blonden Jungen. »Kennst du überhaupt so viele Menschen?«

Er lachte. »Ja. Das sind welche von früher, da wo wir mal gewohnt haben, und von meiner Klasse.« Mittlerweile hatte er sich bestens integriert und war in seiner Schulklasse mehr und mehr aufgetaut. Auch kamen gelegentlich Freunde von ihm vorbei, mit denen er spielte.

»Okay. Dann ist ja gut. Hoffentlich ist der Garten groß genug.«

»Ich hab' eher Panik, das Wetter spielt nicht mit.« , meinte Doreen, während sie weiter auf den Bildschirm starrte.

Das 25-jährige Jubiläum war erst vor Kurzem vorbei. Für seine Freundin war es das erste Mal, das sie etwas erlebte, was fortan jährlich stattfinden würde. Die Tour. Doreen hatte es jedoch gut gemeistert und erstmalig in seinem Leben hatte Vincent bemerkt, wie sehr er Menschen vermissen konnte, während dieser Zeit.

In Berlin waren die zwei mit anwesend gewesen und das war wiederum ebenso ein für ihn fremdes Gefühl zu sehen, wie stolz jemand auf ihn war.

Er war einfach nur baff, wie viel Liebe er für diese beiden Menschen entwickelt hatte, und wie viel Liebe sie ihm zurückgaben.

Jessica hatte unterdessen ihre Polyamorie bekanntgegeben. Ob dies wieder einzig für die Presse war, oder in echt so vonstattenging, das wusste er nicht. Und wollte er auch nicht wissen. Er hatte jeglichen Kontakt komplett zu ihr abgebrochen, als sie abermals vor seiner Türe erschienen war. Viele Worte hatte er nicht benötigt. Er hatte lediglich die Frau, die er haben wollte näher an sich gezogen und hatte die Blondine schlichtweg ignoriert.

Karsten hingegen war mittlerweile wieder in einer Beziehung. Die Dritte in diesem Jahr. Immer wenn das geschah, oder sobald er auf Brautschau war, nahm er sich kaum Zeit für Nicolas. Man merkte, dass es nicht komplett spurlos an dem Kleinen vorbeiging. In diesen Momenten schenkte Vincent dem Burschen noch mehr Aufmerksamkeit, als ohnehin schon der Fall war. Er wollte nicht, dass er sich ausgegrenzt fühlte.

Doreen ging es genauso. Dass Nicolas sich vom Feld verwiesen vorkam, war nichts, worauf sie erpicht war.

Sie stand auf und gab ihrem Sohn die Einladungen in die Hand. Vincent sah auf ihren minimalen Babybauch, den sie besaß, und lächelte. Es war ein absolutes Wunschkind, welches noch winzigklein heranwuchs.

Sie hatten sich irgendwie wahrlich schnell dafür entschieden, obwohl Doreen ihre Angst geäußert hatte, Nicolas betreffend. Sie wollte tatsächlich nicht, dass er sich ausgegrenzt fühlte. Vincent verstand ihren Bammel und hatte von vornerein mit darauf geachtet, Nicolas nicht dieses Gefühl zu vermitteln.

Im Grunde war es mehr als leicht. In seinen Augen war er wie sein eigener Sohn. Er konnte sozusagen keine Unterschiede machen und war auch der Ansicht, es würde nicht geschehen, sobald ihr zweites Kind das Licht der Welt erblicken würde.

Ohne den kleinen Mann wäre es vielleicht nie so weit gekommen.

Vincent war ihm also mehr als dankbar.

Er hatte sich schließlich zuerst in sein Leben geschlichen. Wie ein Kompass. Ein Wegweiser, der ihm den Weg zu seinem sicheren Hafen geleitet hatte.

Sein Hafen.

Er verstand nun endlich, wie es sich anfühlte. Er hatte begriffen, wie wichtig es war so etwas im Leben zu haben. In seinem Fall waren es Menschen, die ihn liebten, was so stark gefehlt hatte und welche sich als seine Zuflucht, seine Sicherheit, sein Zuhause herausgestellt hatten.

Das hier war seine Anlegestelle.

Hierhin würde es ihn immer wieder ziehen, sobald er unterwegs war.

Zu den Menschen, die ihn liebten, und die er über alles liebte ...





Hier wären wir mal wieder am Ende angelangt.

Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen. Denkt bitte mal daran, das Kommentare, Votes, kleine Nachrichten und so weiter als kleiner Lohn für die Arbeit, welche in solche Storys einfließen, angesehen werden. Denn aus dem Nichts ... entstehen diese nicht. 😉

Das nächste Buch, das alternative Ende der Dag und Isy Reihe, sprich „ein neues Band 3" wird am heutigen Tage noch starten.

Bis denne ❤

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now