Der Tag bei den Kopplins war fabelhaft verlaufen. Einfach alles. Doreen fand Vincents Freunde mehr als nur angenehm, und auch wenn Levi noch klein war, hatte Nicolas sich dennoch viel mit ihm beschäftigt.
Es war ein schöner Anblick, was ihnen da dargeboten wurde.
Und irgendwie in einfachen Worten alles so ... vertraut. Sie hatten sich schnell alle aneinander gewöhnt und nichts war auf irgendeine Art fremd erfolgt.
Vincent hatte die Nacht über das erste Mal bei ihr übernachtet, so das auch Nicolas im Bilde darüber gewesen war.
Endlich wieder in seinen Armen zu schlafen war wahrhaftig beruhigend.
Vorhin war er ins Studio gefahren, während Nicolas bei Karsten war, der ihn abgeholt hatte. Doreen war klar, das es zum wiederholten Male auf Wunsch ihrer ... Schwiegermutter geschehen war und nicht Karstens eigenes Ersuchen. Aber sie nahm es so hin.
Es war ihr Geburtstag und demzufolge wollte sie wohl auch, dass ihr Enkel anwesend sein sollte. Doreens Ex hingegen war seltsam drauf gewesen, als er kam. Sie konnte es nicht richtig deuten, aber es hatte sie nachdenklich gemacht. Vielleicht arbeitete er auch viel momentan, denn Augenringe hatte er definitiv.
Mit einem Kaffee in der Hand blickte sie schließlich aus dem Fenster. Sie nahm sich vor nicht mehr darüber nachzudenken. Ein wenig Egoismus musste im Übrigen mal sein. Sie war nämlich glücklich ... und hatte sie das, nach allem was war nicht auch mal verdient?
Sie hatte genügend Tage und Nächte geweint, ihr Leben hinterfragt und sich einsam gefühlt.
Damit war jetzt endlich Schluss.
Ihr Handy ging und sie sah drauf. Es war Lilo. Wahrscheinlich wollte sie sich für das Geschenk bedanken. »Ja?«
»Hallo Kind, wie geht es dir?«
»Gut gut und dir? Übrigens ... nochmal alles Gute zum Geburtstag.«
»Danke. Ich hatte ja die Hoffnung, du würdest heute mit dabei sein.« , sprach Lilo.
»Nein. Sorry. Mareike und ich in einem Raum ... also ... ich glaube auch nicht, dass dies für Karsten angenehm wäre.«
»Hat er es dir nicht gesagt?«
»Was denn?« , fragte Doreen.
»Sie hat ihn verlassen.« , flüsterte sie. »Direkt nach dem Urlaub.«
Spürte sie gerade ein wenig Schadenfreude? Ein bisschen Mitleid war auch da, aaaaber ... sie fühlte sich nicht verantwortlich für sein Leid. Oder das sie es ... hätte mindern sollen. War sie deswegen gehässig? Minimal kam ihr aber dann doch der Gedanke, ihn später nach seinem Wohlergehen zu fragen. Als es ihr so schlechtging, wäre sie froh gewesen, jemand hätte sich nach ihrem Zustand erkundigt. Mehr konnte sie nicht anbieten.
»Nein. Tut mir leid, das wusste ich nicht.«
»Oh. Ich dachte, er hätte es dir gesagt.«
»Nein.«
»Also eigentlich wollte ich nur fragen, wieso du nicht mitgekommen bist, und auch ein Danke für das Geschenk.«
»Das habe ich gern' gemacht. Ich schau' mal, möglicherweise bekomme ich es hin, dich demnächst alleine zu besuchen.«
»Das würde mich wirklich freuen Kindchen.«
»Gut. Dann feiert noch schön.«
Lilo verabschiedete sich und legte auf.
Doreen näherte sich wieder mehr dem Fenster und nahm auch ihren Kaffee wie gehabt in die Hand, nachdem sie diese weggestellt hatte, als der Anruf eingetroffen war. Die Tasse fiel ihr jedoch fast aus der Hand, als sie den Wagen in Vincents Einfahrt bemerkte, welcher ein bisschen zu schnell dort hineinfuhr und letztendlich parkte.
YOU ARE READING
Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht allein
FanfictionVincent ist im Grunde zufrieden mit seinem Job, seinem Haus und seiner Model-Freundin Jessica. Doch alles ändert sich schlagartig, als die alleinerziehende Doreen samt ihrem Sohnemann Nicolas ins Haus nebenan einzieht. Irgendetwas an ihr bringt Vin...