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Vincent schleppte seine Einkaufsware nach Hause.

Nach ein paar Studioaufnahmen plus Besuch bei Dag, Rebecca und Klein-Levi hatte er sich entschieden einen Vorrat an Gemüse mit Eiweiß anzulegen.

Und auch Protein-Shakes.

Er wusste, dass Jessica nicht viel davon hielt, aber er wollte ihr lieber so eine Variante anbieten, als nochmal quasi ... gemelkt zu werden.

Zusätzlich hatte er einen Basketball-Korb geholt, den man an der Stange in verschiedenen Höhen positionieren konnte. Irgendwie wollte er vorbereitet sein, falls Nicolas abermals herüberkommen würde.

Diesen hatte er nun in seiner Garage gelassen, während er die Tüten mittlerweile auf seiner Küchenanrichte abgestellt hatte und auspackte.

Die fertigen Bilder des Shootings, wo er aufgekreuzt war, hatte Adriano ihm heute Mittag zugesandt, doch Vincent versuchte, darüber nicht sauer zu sein.

Er musste lernen, es schlichtweg als ihren Beruf anzusehen. Anders würde er sich selber nur im Wege stehen. Er formte sich damit quasi schlicht und ergreifend umso mehr dumme Gedanken, die den Frieden somit komplett abschotteten.

Wenn er keinen Hafen besaß, musste er wenigstens sein ... Schiff oder auf was immer er gondelte, sicher genug machen. Es durfte kein Leck entstehen. Kein Sturm durfte ihn in die Tiefe reißen.

Eine sichere Fahrt lag schließlich auch am Captain.

Er hatte das Steuerrad in der Hand. Und er entschied somit, ob er ruhige Gewässer haben wollte, oder geradezu in den Sturm hinein schippern würde. Wenn man jedes Unwetter umfahren würde, blieb die See ausgeglichen.

Das war sein Plan.

Ob es der richtige Weg war, wusste er nicht. Aber immer noch besser, als irgendwann einen Herzinfarkt zu erleiden, einzig weil er sich zu sehr aufregte.

Lächeln und ... nicken.

Jessica nahm seine Sorgen eh nicht ernst. Warum sollte er also alles ... ernstlich sehen?

Es würde vorbeigehen. Ihre Fake-Liaison mit Alex und die Anstehende mit dieser Olga ebenso. Vincent blieb der Mann an ihrer Seite. Ohne Mogelei.

Alles super.

Wenn man es so betrachtete ... dann schon.

Er hörte, wie irgendwas mit Wucht gegen seine Haustüre knallte. Erst blieb er, wie paralysiert stehen und lauschte, ob es ein weiteres Mal geschehen würde. Doch nichts geschah.

Was war das gewesen?

Langsam aber sicher ging er zur Eingangstüre und linste durch den Türspion.

Niemand da.

Möglicherweise war das Geräusch einfach nur eine Einbildung gewesen. Um jedoch komplett sicher zu sein, öffnete er den Eingang.

Wie er schon durch den Spion erkannt hatte, war keine Menschenseele da ... auch nicht in unmittelbarer Nähe. Aber ein Paket auf seiner Fußmatte.

Vincents Blick ging in Richtung Straße. Hatte jetzt echt jemand eine Postsendung geliefert, ohne zu klingeln, und war direkt ... abgehauen?

Er hob es auf und schlurfte zurück ins Innere.

Hatte er vor Kurzem irgendwas bestellt? Er erinnerte sich nicht und wollte den Absender checken, als er mit zusammengezogenen Augenbrauen auf den Adressaten sah.

Doreen Steinach.

Toll.

Konnte der Paketzusteller den Namen Stein nicht von Steinach unterscheiden?

Er legte die Zustellung beiseite und latschte zurück, ehe er dann doch innehielt. Was war, wenn sie dieses Paket dringend benötigte und darauf wartete?

Ihm war ja selber bewusst, wie es war, sobald man etwas Wichtiges erwartete.

Vincent schnaufte auf.

Jetzt musste er auch noch eigenhändig Paketbote spielen. Mit den Schlappen an den Füßen nahm er das Paket und verließ seine Wohnung. Auf den Weg zum Nachbargrundstück linste er auf den Absender.

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Er runzelte die Stirn.

Machte sie einen auf Influencer? Im Großen und Ganzen interessierte es ihn nicht, dennoch ... schüttelte er leicht an dem Paketchen, ehe er klingelte.

Mit einem Lächeln öffnete Doreen die Türe und veränderte ihre Mimik sofort. Sie trug eine Jogginghose und ein weites T-Shirt. Augenblicklich verschränkte sie die Arme ein wenig seltsam vor ihrem Körper. »Ja, bitte?«

»Ihr Paket wurde versehentlich bei mir ... abgegeben.« , antwortete er und reichte es ihr rüber.

»Mein ...?« Sie runzelte die Stirn, ehe ihr einfiel, was sie bestellt hatte. Blitzartig nahm sie es entgegen. »D-d-danke.«

Wurde sie rot?

Sie blickte auf das aufgeklebte Adressatenblättchen und hielt das Paketchen nun vor ihrem Körper.

»Ja ... bitte.« , sprach er und nickte ihr zur Verabschiedung zu. Schließlich wollte er sich nicht bei ihr aufhalten.

Das musste ausreichen. Er hatte seine Schuldigkeit getan und ihr ... dieses Marketingzeugs direkt rübergebracht.

Trotzdem fragte er sich, weshalb sie ... rot geworden war. Und ... warum sie so voller Scham gewirkt hatte. Irgendwie hatte sie versucht, ihren Körper zu bedecken.

Was sie im Grunde gar nicht nötig hatte.

Sie hatte einen recht ansprechenden weiblichen Körperbau. Perfekte Rundungen, wenn man es genau aufs Tapet bringen würde.

Vincent schüttelte kurz den Kopf. Was dachte er jetzt über so etwas nach?

Das war die Hexe. Nörgelnd, nervig, und ... na ja ... keine Person, über die er in der Hinsicht nachdenken sollte.

Er öffnete seinen Eingang und trat ein. Seinen Schlüssel hing er auf, wobei ihm wieder mal einfiel, dass er gar nicht mehr nach dem Ersatz zur Öffnung seiner Garage geschaut hatte.

Wo konnte es nur sein?

Er musste es an einen wohlbehüteten Ort versteckt haben. Anders gab es doch keine Erklärung. Er war mit Sicherheit so im Trubel gewesen, dass er es schlicht vergessen hatte.

Diese Art Remmidemmi, welche er nun vermeiden wollte, um locker und lässig seine weitere Reise anzutreten.

Vielleicht würde es ihm ja wieder einfallen, sobald sich alles um ihn herum mehr gelegt hätte.

Wenn er seine Gedanken besser sammeln konnte.

Irgendwo musste es ja sein. Es konnte sich ja nicht in Luft aufgelöst haben.

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now