»Warum beobachtest du mich die ganze Zeit?« Doreen betrachtete Nicholas, der sie die komplette Dauer beim Abendessen nicht aus den Augen gelassen hatte.
»Ich will gucken, wie du aussiehst.«
»Okay.« Sie runzelte die Stirn und begann den Tisch abzuräumen. »Du warst aber ... lange bei ... dem ... Nachbarn.«
»Ja.« Er lächelte nun. »Vincent hatte heut Zeit. Aber morgen muss er ganz viel arbeiten.«
»Ah okay.« Sie wusste noch nicht so Recht, was sie davon halten sollte. Was ihr jedoch aufgefallen war, war der Umstand, dass Nicolas fröhlich war. Sie hatte ihn teilweise sogar bis in ihre eigenen vier Wände gehört, wie er jubelte und lachte, während er mit diesem Vincent Basketball gespielt hatte.
»Mama, kannst du ein Tier werden?« , fragte er unerwartet.
»Ich? Nein. Wieso?«
»Aber wenn du ein Tier wirst, kannst du dich noch um mich kümmern oder kennst du mich dann nicht mehr?«
Immer diese seltsamen Fragen. »Also selbst wenn ich ein Tier werden würde, was nie geschehen wird, wirst du auf ewig mein kleiner Schatz bleiben.«
»Versprochen?«
Sie nickte. »Natürlich. Ich verspreche es dir.«
Nicolas trank seinen Kakao leer. »Vincent hat gesagt, du wirst ein Fuchs.«
»Ein ... Fuchs?!«
Er nickte. »Ja.« Er putzte sich seinen Mund ab und stand auf. Ohne weiter zu reden, wollte er gerade den Raum verlassen.
»Nein warte mal. Was meinst du mit, Vincent hat gesagt, ich werde ein Fuchs?«
Nicholas zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht.«
»Wann hat er das gesagt?«
»Als wir gespielt haben.«
»Nein, ich meine ... einfach so? Also was ... was habt ihr geplaudert?« Ihr war schleierhaft, weshalb der Nachbar über sie reden sollte. Und das mit dem Fuchs verstand sie noch weniger.
»Wir haben über deinen Popo geredet.«
»Was? Ihr habt ... was?«
»Ja und Vincent sagte, du wirst ein Fuchs.«
Den Zusammenhang verstand Doreen kein bisschen. Und noch verstörender fand sie, dass über ihren Allerwertesten geredet wurde. »Erzähl' mir bitte mal, wie ihr auf das Thema gekommen seid.«
»Weiß ich nich'.« Er zuckte wieder mit den Schultern und versuchte, angestrengt nachzudenken.
»Hat er angefangen ... oder du?«
Wieder dachte er nach. »Weiß ich nich' mehr.« Er rüttelte an der Stuhllehne herum. »Wirst du jetzt ein Fuchs?«
»Nein ich werde kein Fuchs.« , antwortete sie. »Hat ... hat er ... über meinen Po geredet?«
»Er sagte, du wirst ein Fuchs, wenn ich dir das sage.«
Noch weniger Sinngehalt. Doreen verstand nun gar nichts mehr. Hatte er wirklich über ihren Podex gesprochen? Und ... falls ja, was fiel ihm ein mit ihrem Sohn darüber zu reden. Und zudem ... was hatte es mit dem Fuchs auf sich?
»Kann ich jetzt hoch?« , fragte Nicolas.
»Ehm ... ja. Mach das.« Sie merkte, das es generell keinen Sinn machte ihren Sohnemann auszufragen. Wahrscheinlich hatte er sich nur verhört. Dieser Vincent hatte keinerlei Gründe, über ihren Po zu reden.
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Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht allein
FanfictionVincent ist im Grunde zufrieden mit seinem Job, seinem Haus und seiner Model-Freundin Jessica. Doch alles ändert sich schlagartig, als die alleinerziehende Doreen samt ihrem Sohnemann Nicolas ins Haus nebenan einzieht. Irgendetwas an ihr bringt Vin...