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Vincent hörte sich nun bereits einige Minuten stumm an, was Doreen ihm auf seiner Couch erzählte.

»... und deswegen halte ich es fürs Beste, wenn ... wenn wir uns in der nächsten Zeit erst einmal ... ohne Nicolas' Beisein oder so ... treffen.«

»Weil dein Ex ... etwas dagegen hat?!«

Sie nickte. »Ja. Er ... er ist der Meinung, dass mit uns beiden ist ... nichts Richtiges, und ... er will ... sonst das alleinige Sorgerecht beantragen, was Schwachsinn ist, weil er nicht mal so die Zeit für ihn findet, aber ... ich kann's nicht draufankommen lassen, Vincent.« Sie holte tief Luft. »Ich kann das Nicolas nicht antun. Falls er diesen Rechtsstreit gewinnen sollte, warum auch immer, wäre das für mein Kind der Untergang. Karsten würde sich niemals mehr Zeit für ihn nehmen. Er würde ihn einfach nur ... bei dieser Nanny ablagern.«

Er rutschte näher und nahm sie in den Arm. »Hey. Ich verstehe dich. Sein Wohl steht an erster Stelle.«

»Aber es ist nicht fair.« , sagte sie.

»Es geht aber vorbei. Das ist nicht für immer.« Er streichelte über ihren Hinterkopf. »Ich meine' damit, er liegt falsch mit seiner Vermutung. Irgendwann wird er es auch merken, und ... solang' ziehen wir halt das Heimliche durch.«

Doreen sah ihn nun an. »Ist es das? Ich ... ich nehme es an, aber ... irgendwie hat er mir doch so eine ... deine Ex, und ...«

»Nein, warte. Sie ist meine Ex. Er ist dein Ex. Futschikato. Vorüber. Lass dir kein'n Floh in dein Ohr setzen. Es ist etwas Richtiges mit uns. Du bist nicht mein Übergang. Meine Trostfrau. Mein Zeitvertreib zwischen Tür und Angel.« Er hob ihr Kinn an. »Du bist die Erste, wo sich einfach alles richtig anfühlt. Und das binnen kürzester Zeit. Glaub' mir, ich bin eigentlich keiner, der sich so schnell ...« Er schluckte den Rest hinunter. »Wie ich es dir schon gesagt habe, ich wusste von Nicolas. Er ist für mich kein Grund, das nicht mit dir zu wollen. Dein Ex sucht nur irgendwas, um dir ... ich weiß nicht, ich kenn' ihn nicht, aber ...« Er setzte sich ein wenig anders hin. »Ja genau. Wieso nicht?!«

»Was?«

»Ich sollte ihn treffen. Mich vorstellen, und ...«

»Nein.« Doreen schüttelte den Kopf. »Das wird nicht gutgehen.«

»Und wenn doch.«

»Nein. Er hat ... er hat ein komplett falsches Bild von dir. Er wird ...«

»Ja vielleicht genau deswegen. Sobald er mich richtig kennt und meine ... wahren Absichten, die sich nicht einzig und allein darum drehen, dir deine Unterwäsche auszuziehen, wird er ...«

»Nein. Ich ... ich halte das nicht für eine gute Idee.« , sprach sie. »Du hast ihn nicht erlebt. Er hat ... er hat mich beleidigt, und ...«

»Ja, und dafür werde ich ihm auch noch ein paar Takte sagen.«

»Vincent, ich hab' Angst. Ich ... wenn er das durchzieht, und Nicolas dann bei ihm leben wird, ...«

»Glaubst du wirklich, dass er so etwas machen würde?« , fragte er. »Ich glaube eher, er will dich einfach nur unter Druck setzen.«

»Und falls nicht?«

»Lass mich mit ihm reden.«

Sie überlegte. Was sollte sie tun? Was wäre das Beste?

»Und wenn's schiefgeht?«

»Das wird's nicht.«

Sie lehnte sich an ihn. »Es tut mir leid.« , sagte sie leise.

»Was denn?«

»Das ich wieder ... über deine Ex gesprochen habe. Du musst mich für verrückt ... nervig ... idiotisch ... vollkommen ohne Selbstüberzeugung halten.«

»Nein. Quatsch. Das würde ich niemals denken. Du bist ... ein gebranntes Kind, und ... meine Ex zu sehen, wie sie ... bei mir war, obwohl ich dir gesagt habe, das sie nicht mehr vorbeischauen wird, hat natürlich ein wenig ... dazu beigetragen.«

»Trotzdem.« , sagte sie. »Einen Menschen, den man gern' hat kein ... Vertrauen zu schenken, ist ... scheiße.« Sie hatte wahrlich ein schlechtes Gewissen. Gleich nachdem Karsten gestern gegangen war, hatte sie wieder mal nach News gesucht, die über Vincents Ex-Freundin berichtet hatten. Diese hatte sogar eine Fast-Hochzeit im Fernsehen gehabt, was sie leicht irritiert hatte, weil Doreen zu dem Zeitpunkt der festen Überzeugung gewesen war, das Vincent in dieser Zeitangabe mit ihr zusammen war. Zumindest hatte sie diese oft drüben gesehen.

Ihn daraufhin anzusprechen traute sie sich jedoch nicht. Sie wollte Vincent vertrauen. Wenn man es nicht tat, sendete sie nur Zweifel in jedes Wort, was von ihm ausgehen würde. Das wollte sie nicht.

Das hatte er im Übrigen nicht verdient.

»Okay.« , sagte sie. »Ich werd' mit Karsten sprechen. Aber bitte ...«

»Du kannst meinetwegen auch dabei sein. Deine Anwesenheit wird vielleicht ...«

»Ich weiß nicht. Ich ...«

»Sag ihm, er soll zu mir kommen. Und falls es dem Herrn zu unbequem ist, seinen Hintern herzubewegen, soll er mir einen Treffpunkt nennen.«

Doreen nickte. »Ich hoffe, es klappt.«

»Wird schon. Und ... danach würden mein bester Freund und seine Frau uns gern einladen.«

»Aber Nicolas ...«

»Wir werden ihn einweihen. Er muss Bescheid wissen. Nur so können keine ... Unterstellungen mehr auftauchen.«

»Du hast Recht.«

»Es wird alles gutgehen. Und danach kann uns nichts mehr dazwischenfunken. Wir können ganz normal miteinander umgehen, ohne Versteckspielen, oder Sonstiges.«

»Das wär' schön.« Doreen sah auf die Uhr. »Ich muss jetzt rüber. Nicolas wird in circa einer halben Stunde nach Hause kommen.«

»Gut. Mach' das.« Vincent zog sie dennoch nochmal zu sich und küsste sie, eh er gemeinsam mit ihr aufstand, und sie danach zur Türe geleitete, wo er ihr abermals einen Kuss aufdrückte und ihre Haare demnach hinter ihr Ohr ablegte. »Es wird alles gutgehen. Du wirst sehen. Er bellt nur. Du weißt ganz genau wie ich, dass er mit Sicherheit keine Lust hat, wenn Nicolas ihn bei seiner trauten Zweisamkeit stören würde.«

Doreen nickte. Sie musste ihm Recht geben. Karsten war ... keine Ahnung was, und hatte sich aufgrund dessen so geäußert. Wahrscheinlich würde er es tatsächlich nicht in die Gänge leiten ihr Nicolas komplett wegzunehmen. Trotzdem blieb die Angst und das große Was-wäre-wenn.

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now