»Hast du zwei Eier?« , fragte Nicolas, als Vincent zu Fuß aus der Garage kam und diese mit seiner maschinellen Neuanschaffung schloss.
»Wie bitte?«
Der Kleine zeigte auf das schwarze ovale Teil an dessen Schlüsselbund. »Das da.«
»Oh. Ehm ... ja.« , antwortete er und ging schnurstracks zu seiner Haustüre. Nicolas folgte ihm. »Was willst du hier?«
»Ich hab' mir einen Basketball gekauft. Also Mama hat das gemacht, als ich die gefragt hab'.«
»Ja. Den hab' ich schon gesehen. Thank you very much.«
Nicolas runzelte die Stirn. »Wo ist es dreckig?«
»Soll das ein Rätsel sein?« Vincent war verwirrt.
»Na der Matsch.« Der Junge zeigte umher. »Ich seh' kein'n.«
»Ja ... ich auch nicht.« Er sah sich dennoch um, weil er nicht verstand, wovon er sprach. Sein kleiner Rasen hier vorne sah normal aus.
»Und warum sagst du, du hast den Matsch gesehen?«
»Was für'n Matsch?«
»Ich weiß nicht.« Nicolas zuckte mit den Schultern.
Vincent sah ihn regungslos an. War jedes Kind so ... seltsam? War er genauso gewesen? Wie kam er auf irgendwelche Matschpfützen? »Es hat nicht geregnet. Also gibt's auch kein'n Matsch.«
»Wartest du auf Regen?«
»Nein.«
»Auf Matsch?«
»Nein.«
»Und wo hast du Matsch geseh'n?« Nicolas setzte sich unerwartet auf den Boden und betrachtete seine Schuhsohlen, ehe er die Hand ausstreckte und fühlte, ob ein Regentropfen zu spüren war. »Regnet es heute?«
Vincent schloss die Türe auf, aber blieb bei ihm stehen. »Ich weiß nich', wie du ... egal. Ich warte auf nichts und möchte jetzt auch nicht darüber reden, was wann vom Himmel fällt. Ich ...«
»Kann der Mond vom Himmel fallen?«
»Nein. Der ist ... der Mond ist ein ... er ist nicht ...«
»Und die Sterne?« , unterbrach Nicolas ihn und stand auf.
»Nein.« Er dachte an Sternschnuppen und urteilte dann jedoch, dass dies ein längeres Gespräch werden würde, weshalb er bei seinem Nein blieb.
»Die Wolken?«
»Nein.«
»Bei Papa is' mal Vogelkacke auf das Auto gefall'n.«
»Ehm. Okay.« , gab Vincent an. »Ich bezweifle, das diese gefallen ist. Aber ... okay.«
»Doch. Die kam von oben.«
»Ja. Bestimmt weil ein Vogel vorbeigeflogen ist.«
»Ja.« Er lächelte ihn an. Vincent betrachtete ihn mal wieder. »Warst du arbeiten?« , löcherte er weiter.
»Nein.«
»Ich hab' noch kein'n Korb.«
»Korb?«
»Für den Ball.«
»Ah. Ehm ... ja dann frag' doch mal deinen Papa, ob er nicht jetzt mir dir einen kaufen will.«
»Der ist nicht da.«
»Ja dann, wenn er von der Arbeit kommt.«
Nicolas runzelte die Stirn. »Wie soll ich denn fragen?«
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Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht allein
FanfictionVincent ist im Grunde zufrieden mit seinem Job, seinem Haus und seiner Model-Freundin Jessica. Doch alles ändert sich schlagartig, als die alleinerziehende Doreen samt ihrem Sohnemann Nicolas ins Haus nebenan einzieht. Irgendetwas an ihr bringt Vin...