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»Der schmeckt voll lecker.« , schmatzte Nicolas.

»Was?« Doreen, die in ihr Kuchenstück herumstocherte, sah ihren Sohn an.

»Der Kuchen, den Vincent gemacht hat.«

Sie hatte ein wenig gelogen, und gesagt, er hätte ihn alleine gemacht und hergebracht. Doreen wollte ihm selbstverständlich nicht sagen, dass Vincent noch die halbe Nacht dagewesen war, geschweige denn, was zum Ende hin geschehen war.

Doch was war genau geschehen?

Sie hatten sich geküsst. Und wie gut sich das auch noch angefühlt hatte, bis ihr bewusst wurde, dass es ein Fehler war.

Vincent hatte eine Freundin.

Wieso hatte sie es zugelassen? Sie hätte ihn sofort wegschubsen sollen, aber irgendwie ... hatte sie gar nicht darüber nachgedacht.

Lief das so ab? Dachten solche Frauen nur an sich und den Mann, statt an die Freundin oder Ehefrau, die auf ihn wartete?

Doreen hatte ein extrem schlechtes Gewissen.

Was fiel ihm aber auch ein, sie einfach so zu küssen?

Oder ... war es doch sie gewesen, die den ersten Schritt dahin gewagt hatte?

Die Zeit mit ihm hatte sie definitiv genossen.

Wann hatte sie zuletzt so viel gelacht?

Wer hätte überhaupt gedacht, dass er so ... war. Sie hatte ein vollkommen anderes Bild von ihm gehabt, als sie gerade hergezogen waren.

»Mama?«

»Ja?« Wieder völlig in Gedanken blickte sie abermals zu Nicolas. »Sorry Schatz. Ich bin total ... ich hab' noch viel zu tun heut', und ...«

»Nicht schlimm. Dann geh' ich gleich zu Vincent. Muss ihm ja auch danke sagen.«

»Nein. Nein. Nein.« Die Worte purzelten viel zu schnell aus ihr heraus und sie räusperte sich rasch, ehe sie ein Fake-Lächeln aufsetzte. »Vincent und ich ... wir ... wir haben uns ein Spiel ausgedacht.«

»Ein Spiel?«

»Ja.« Ihr Lächeln blieb, während sie auf die Schnelle nachdachte. »Verstecken ... Extreeeeme.« Doreen zog das Wort extra lang, um es geheimnisvoller wirken zu lassen, wobei ihre Hände durch die Luft schwebten.

Nicolas' Augen wurden groß. »Wie geht das?«

»Vincent ... er ... er muss uns suchen, und ... fangen.«

»So geht das doch immer.«

»Ja, aber ... das wird länger geh'n. Er darf uns nicht finden.«

Nicolas flüsterte. »Ist er schon hier?«

»Nein.« , antwortete sie mit gedämpfter Stimme. »Wir lassen ihn erst gar nicht rein.«

»Gar nicht mehr?«

»Erst einmal.«

~ bis dieser peinliche Vorgang vergessen sein wird ~

Der Plan hörte sich für sie einfach an. Vincent ab jetzt ignorieren. Seine Nachrichten hatte sie bereits missachtet. Zwar gelesen, aber ... mehr auch nicht.

Er hatte sich entschuldigt.

Entschuldigt.

Natürlich musste er sich entschuldigen. Er hatte schließlich eine Freundin. Doch von ihr war nicht einmal die Rede. Schlicht und einfach ein, Es-tut-mir-leid-Lass-uns-bitte-persönlich-über-alles-Reden Punkt Ende aus.

Du fühlst dich lonely, doch du bist nicht alleinWhere stories live. Discover now