“Woher weißt du, dass mich jemand sucht? Bin ich dann im Übrigen hier sicher, wenn ich es im Gefängnis nicht mehr war?” Steve stellte sich neben Bob und stürzte seine Hände auf der Mauer ab und fixierte ihn mit seinem durchbohrenden Blick.
Bob blickte hinüber zu dem älteren Mann am Tisch.
“Commander, wir sind gerade dabei, es in Erfahrung zu bringen. Und ja, hier sind Sie sicher, Theresa wird sich solange um sie kümmern. Also wenn ihnen etwas fehlt, dann wenden Sie sich bitte an sie.”
“Theresa?” Steve zog ungläubig seine Brauen hoch “Ich glaube nicht, dass sie mir helfen bzw. beschützen kann, wenn es wirklich Alexej ist, der mich sucht. Da muss man beziehungsweise Frau schon andere Geschütze auffahren. Ist nicht böse gemeint. Was mir aber fehlt, ist ein Telefon, damit ich meine Leute und meine Frau informieren kann, dass ich lebe.“
Bob schmunzelte ein wenig. “Glaub mir, sie kann es. Sie war es auch die dich gestern, dort rausgebracht hat. Außerdem ist die Idee vom Telefon keine gute Idee. Steve, dein Team und deine Frau sind so lange sicher, wie sie keine Ahnung haben, wo du steckst.” Theresa lief innen an der Terrassentür vorbei und in diesem Moment fiel Steve die langen Beine ein, die er in der Nacht hinter sich erkennen konnte.
“Also ist sie dafür verantwortlich, dass 25 Männer neben mir starben?” sagte Steve etwas spitz.
Bob sah ihn noch für einen Augenblick an und ging dann zurück zum Frühstückstisch. Langsam ließ er sich auf einem der Stühle nieder und goss sich einen Kaffee ein.
“Nein ist sie nicht, das wurde auf einer anderen Ebene entschieden! Aber es war der passende Augenblick, um dich sicher dort herauszuholen. Wir hatten es zunächst anders geplant, aber du musstest durch deine Aktion einen Zwischenaufenthalt im Loch auf dich nehmen.” Dabei sah Bob teilnahmslos in die Tasse, bevor er schließlich an seinen Kaffee nippte und nach einem Brötchen griff.
Erwartungsvoll leckte sich Steve über die Unterlippe, ging auf Bob zu und schaute auf seinen Beschützer hinunter.
“Und wie lange braucht Ihr, um herauszufinden, wer mich sucht?" Bob gab keiner Antwort auf diese Frage, stattdessen biss er in sein fertig geschmiertes Brötchen."Commander, ich kann verstehen, das es nur unzureichend Antworten sind. Sie müssen Geduld haben und nun kommen Sie, essen Sie etwas, Ihr Körper braucht Energie.” Der ältere Mann steht neben ihm, legte beruhigt eine Hand auf seinen Unterarm und sein Augen strahlten fürsorglich.
Immer noch skeptisch nahm Steve neben Bob platz. Schweigend reichte Bob ihm den Brötchenkorb und Steve angelte sich eines heraus. Dann griff er zur Butter und noch zu einer Scheibe Schinken. Frisch belegt lag es vor ihm auf dem Teller, fertig zum essen. Doch irgendwie krampfte sein Magen, sodass er keinen Biss hinunter bekam.
“Es liegt noch an den Drogen von gestern Nacht und dem zu wenigen Essen in der letzter Zeit. Also wenn du jetzt nicht essen magst, dann versuch es später.” Bob war immer noch um ihn besorgt. “Du sollst dich noch ein wenig ausruhen, wenn du wieder Fit bist, haben wir bestimmt schon mehr in Erfahrung bringen können.” Bob lächelte wohlwollend.
Steve schüttelte den Kopf, denn aufs Ohr legen wollte er sich nicht. Irgendwas sträubte sich in ihm und er bezweifelte, ob er nach dem ganzen Versteckspiel, Bob überhaupt trauen könnte.
Vielleicht spielt er jetzt auch ein falsches Spiel mit ihm.
Als könnte Bob seine Gedanken lesen, griff er in seine Hosentasche, zog einen zusammengefalteten Briefumschlag heraus und lag es vor Steve auf den Tisch.“Vielleicht solltest du das lesen.” Dann stand er und der ältere Mann vom Frühstückstisch auf und ließen Steve allein.
Steve faltete den Umschlag auseinander und las die mit Handgeschriebenen zwei Worte.Für Steven.
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und raubte ihm die Luft. Langsam ließ er sich mit dem Brief in der Hand gegen die Lehne des Stuhls fallen und schloss für Sekunden die Augen. Schwer ein und ausatmend saß er dort. Bevor er ruckartig aufstand, den Brief neben seinen Teller legte und zur Mauer ging. Mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust starrte er regungslos in die Ferne.
Mit einmal waren alle verdrängte Erinnerungen zurück. Es waren diese Momente, die ihm das Leben auf Hawaii schwer machten und er damals beschloss, von der Insel zu gehen.
Er wollte sein altes Leben hinter sich lassen und mit Catherine ein neues Leben beginnen. Nur im Laufe der gemeinsamen Reise entwickelte sich alles anders als gedacht und so kam er schließlich alleine zurück.
Dann traf er Amy, die ihm den weißen Rat gab, sich seiner Vergangenheit zu stellen, damit er in der Gegenwart ankommt.
Doch wenn er wirklich ehrlich zu sich war, auch in diesem Moment. Hatte er stets die Vergangenheit ausgeblendet.
Jetzt mit dem Brief und der Handschrift von Doris darauf, holte es Ihn wie ein Bumerang wieder ein.
Schließlich gab er sich einen Ruck und kehrte zurück zum Tisch. Er setzte sich zurück in den Stuhl. Beide Arme ruhten auf der Armlehnen, während sein Herz in der Brust kräftig schlug. Nach einem Moment des Zögerns griff er beherzt danach und schnitt mit dem Frühstücksmesser den zugeklebten Umschlag auf.
Angespannt faltete er den Brief auseinander und begann die ersten Zeile zu lesen.
Lieber Steven,lange ist es her und ich habe gehofft, dass du dies nie lesen wirst. Aber nun da es doch dazu gekommen ist, möchte ich dir noch einmal sagen, wie leid mir das Ganzen getan hat.
Ich wollte immer eine gute Mutter für Mary und dich sein. So wie eine gute Ehefrau für Deinen Vater….Steve stieß eine tiefen Atemzug aus und schloss für einen Moment seine Augen.
Er kannte diese Worte gut, da sie sehr oft erwähnte, wie sehr es ihr leid tat, was sie ihnen alles angetan hatte.Dann lass er weiter.
…..Steven, ich weiß, was aus dir geworden ist und das du gut auf dich selbst aufpassen kannst. Aber glaube mir, es gibt da draußen Personen, die nur eines im Sinn haben. Und das ist deine Familie zu zerstören. Ich weiß wovon ich spreche, auch ich versuchte meine Familie zu schützen in dem ich fortging.
Bitte mache nicht, den selben Fehler wie ich. Du kannst noch so weit davon laufen, deine Vergangenheit holt dich immer ein. Du musst dich ihr stellen, um sie zu besiegen.
Und damit Du das nicht alleine tun musst, habe ich dir gute Freunde zur Seite gestellt. Sie haben stets ein Auge auf dich und deine Familie. Sie sind wie dein Schatten, da ich es nicht mehr sein kann. Nimm ihre Hilfe an, sei nicht zu Stolz. Vertrauen ihnen, so wie ich es tat. Damit du zu deiner Frau und vielleicht zu meinen Enkelkinder zurückkehren kannst.
Ich wäre gerne eine liebende Großmutter geworden, die ihren Enkelkinder auf dem Schoß nimmt und ihnen die ein oder andere spannende Geschichten erzählt.
Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht und Entscheidungen getroffen. Einige davon bereue ich und manche auch nicht.
Euch zu verlassen, das, was ich mehr liebte als meinem Leben, war die schwerste Entscheidung und die, die ich jeden Tag bereut habe. Aber damals hielt ich es für die beste Entscheidung, nicht bei euch geblieben zu sein, Euch so in Sicherheit zu wissen.
Ja, ich hätte mich meiner Vergangenheit stellen müssen, denn dein Vater und ich hätten bestimmt einen Ausweg gefunden, dass weiß ich heute. Sei nicht so dumm und so blind wie ich es war.
Lass dir helfen, du kannst ihnen vertrauen. Vor allem höre ihnen ausnahmsweise mal zu und befolge ihre Anweisungen. Sie Sind die Schatten der Vergangenheit, sie waren und sind in deiner Nähe.Ich liebe dich Steven.
Doris
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Zeichen der Vergangenheit (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)
FanfictionSteve hat endlich die Frau gefunden, die er liebt und hat sie geheiratet. Mit Amy könnte es nicht besser laufen. Doch plötzlich erhält er ein Zeichen aus der Vergangenheit. Alte Erinnerungen an seine Zeit als Seal werden wach und die Drohungen gegen...