63. Kapitel

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„Möchte du auch einen? Ein wirklich guter Jahrgang“.
Steve winkte ab und setzte sich ihm gegenüber.
„Bob, habt ihr schon was herausbekommen, wer hinter mir her ist?“, dabei rutschte Steve zur Kante des Sessels und stützte seine Hände auf den Knien ab.
„Steve, ich verstehe deine Neugier, aber du musst dich etwas in Geduld üben. Wir müssen behutsam vorgehen, solange die glauben, du bist Tod, haben wir bessere Chancen, sie aus ihrem Versteck zu locken.“
Irritiert sah er Bob an.
„Warum Tod?“
Bob nahm die Zeitung vom Tisch und reichte sie ihm rüber.
„Seite acht, internationaler Teil der Weltpresse.“
In Windeseile blätterte er die Seiten auf und las die Überschrift und den Artikel.
Drogenkartell macht kurzen Prozess.
Grab mit mindestens 25 Toten Häftlingen gefunden, darunter auch ausländisches Militär.
Identitäten müssen noch geklärt werden.
„Ok ich verstehe, die sollen glauben, ich bin unter den Toten?“
Bob lehnte sich nach vorne, lockerte die glühenden Holzscheite mit einem Feuerhacken, warf ein neues Stück Holz in den Kamin sah zu, wie die rot- goldene Flammen ihn umhüllten.
„Steve dich sucht jemand, dieser jemand war im Gefängnis. Zwar hat dieser  nicht nach dir direkt gefragt, aber nach dem Arbeitstrupp mit dem du unterwegs warst. Also zähl mal eins und eins zusammen. Glaubst du, die sind so blöde und fragen direkt nach dir?“ Bob blickte ihn mit ernster Miene an.
Steve musst ihm zustimmen.
Während er ebenfalls ins Feuer blicke kam Theresa mit einer Tube in der Hand herein.
Mit einem Lächeln legte sie den Gegenstand auf den kleinen Tisch und sah auf Bob hinunter. Ohne was zu sagen erhob er sich und verließ mit ihr den Raum. Steve sah weiter ins Feuer, es wärmt sein Gesicht, wie die Sonne von zu Hause.
Statt dabei an zu Hause zu denken, dachte er an die Männer, die neben ihm das Leben verloren. Zum größtenteil waren es die, die mit ihm auf der Baustelle gearbeitet hatten. Mussten sie sterben, weil er unter ihnen war? Wieder eine Frage die er beantwortet haben wollte.
Schritte näherten sich ihm und er blickte hoch. Bob war nach gut einer viertel Stunde zurück und setzte sich zurück in den Sessel.
“Wie lange kanntest du Doris und woher?” Ohne Bob anzuschauen stellte er seine erste Frage.
Bob griff nach dem Glas Whisky, blickte hinein und atmete schwer aus.
“Mir scheint es wird ein langer Abend.”
Dann nippte er an dem Whisky und warf gleichzeitig ein neues Stück Holz ins Feuer.
Die Flammen loderten hell. Der Duft von dem ätherischem Öl der Birke wird freigesetzt.

Entspannt lehnte sich Bob zurück.
Angespannt presste Steve die Lippen aufeinander und wartete auf Bobs Erklärungen.
„Der Name Shelburne hatte nicht mit Doris aktiven Zeit zutun, sondern schon lange davor. Ich habe ihr den Namen lange vor deiner Geburt gegeben als Erinnerung an unsere gemeinsamen Zeit in einem Sommer-Camp in Nova Scotia.
Danach hatten wir uns für eine lange Zeit aus den Augen verloren.
Sie ging ihre Wege und ich meine.
Durch meine Arbeit bei Special Forces, wurde man aufmerksam auf mich. Ich habe dann für die eine oder andere Organisation gearbeitet.
Um es abzukürzen musste ich im Laufe der Zeit einen Bericht über Shelburn erstatten. Es ging darum, dass sie ein Kind groß zog, ohne es ihren Vorgesetzten davon zu erzählen. Als es durch diesen Bericht raus kam, wurde von ihr verlangt, das Kind aufzugeben, was ihr natürlich schwer fiel. Ich wusste damals nicht, wer Shelburne war, für mich war es ein Name ohne Gesicht.
Nach diesem Vorfall musste sich Doris neu sortieren lernte durch ihre Arbeit als Lehrerin dein Vater kennen.  Es war Liebe auf den ernst Blick. Erleichtert mit ihrem altem Ich abgeschlossen zu haben, genoss sie die Zeit des Familienlebens.“
Bob machte eine kurze Pause. Bis auf das Knistern des Feuers war es still in dem Raum. Steve musste aufstehen, um ein paar Schritte zu machen. Ruhig versuchte er zu atmen. Auch wenn es auf Bob einen ruhigen Eindruck machte, war Steve innerlich aufgewühlt.

“Ich denke, das es nicht einfach mit deiner Mutter war. In ihr schlugen zwei Herzen. Sie wollte nur Ehefrau und Mutter sein, aber dass sie den Jungen weggeben musste, verfolgte sie. Schließlich holte sie 1992 ihre Vergangenheit wieder ein und sie musste sich entscheiden. Die Entscheidung euch zu verlassen somit ihren eigenen Tod vorzutäuschen, oder euch in Gefahr zubringen, war sicher nicht leicht. Dem Einzigen dem sie sich damals anvertrauen konnte, war der Freund deines Vaters. Joe White. Zusammen mit ihm faste sie den Plan mit der Autobombe.” Steve fuhr sich durchs Gesicht und setzte sich wieder zu Bob.
“Aber warum hat sie nicht mit meinem Vater darüber geredet, sondern mit Joe?”
Steve presste die Zähne so fest aufeinander, dass seine Wangenmuskulatur anschwoll.
Bob nippte wieder am Glas und leckte anschließend sich über die Lippen.
“Ihre Vergangenheit schreckte vor nichts zurück, wie dieser Alexej, der hinter dir her ist. Diese Menschen hätten deine Schwester Mary, deinen Vater und dich umgebracht und sie als Rache am Leben gelassen. Das hätte sie sich nie verzeihen können.
Also ging sie und Joe musste versprechen auf dich aufzupassen.”
Steve runzelte die Stirn.
“Warum auf mich und nicht auf Mary oder meinen Vater.“ Steve war etwas verwirrt.

Bob grinste ein wenig. “Mary wäre nie auf die Idee gekommen ihren Tod anzuzweifeln. Dein Vater war Polizist, er hatte auch andere Ermittlungen zu führen. Was aber keiner ahnen konnte, dass er es doch tat.”
“Dann bleibt trotzdem die Frage, warum ich?”
Steve leckte sich über die Lippen.
“Du bist wie sie, du kannst es nicht leiden, wenn einer ein Geheimnis vor dir hat. Du versuchst auf den Grund zu gehen und es herauszufinden. Das hast du schon als kleiner Junge gemacht. Und als Erwachsener würdest du alles dran setzen um es herauszufinden. Nur, dass dein Vater schon vorher damit angefangen hatte und du es vollendetest.”
“Und was hat das mit Joe oder dir zu tun?“

“Joe hat beim Militär auf dich aufgepasst und hinterher als dein Vater starb, wollte er bzw. Doris nicht das du die Arbeit von ihm fortsetzt.
Was mehr oder minder geklappt hatte, wie du weißt. Um dich nicht noch mehr in Schwierigkeiten zu bringen, entschloss sich Doris dazu die Versteckspiel zu beenden. Sie stellte sich dir und der Vergangenheit sowie auch Wo fat. Es brach ihr das Herz, das er dich als Köder für sie benutzt hatte.
Steve schlug die Augenlider nieder. Er wusste wovon Bob gerade sprach. Sofort rissen alten Wunden und Erinnerungen auf und er fühlte den Schmerzen, unteranderem auch den, den ihm damals Wo Fat zufügte. Der ihn jagte, quälte und ihn gleichzeitig als sein Bruder ansah.
Zusätzlich kamen die Bilder hoch über den Verlust von seinem Vater, durch Viktor Hess. Oder als Wo Fats Frau Danny fast umbrachte. Diese Bilder hatte er tief in seinem Gedächtnis vergraben, doch jetzt waren die Schatten dieser Vergangenheit zurück. Gerade wurde Steve klar, was seine Mutter auf sich nahm, um die Familie zu schützen.

“Und was hast du jetzt damit zu tun?” wiederholte Steve.
“Ich komme so an manche Information heran, die keiner bekommt. Zum Beispiel unter anderen auch an die von Alexej.
Deine Mutter hatte mich gebeten in solch einem Falle auf dich zu achten, damit du nicht den selben Fehler machst wie sie. Wenn du mich verstehst.”
Steve nickte leicht, nun waren seine Schatten der Vergangenheit zurück. Instinktiv handelte er wie seine Mutter, er schickte Amy weg. Sie sollte sicher sein.

“Aber nun komm, das waren erstmal Informationen die Verarbeiten werden müssen, aber mit halbleeren Magen ist es eine schwere Kost.”
Bob erhob sich, nickte Steve zu und lief durch den Raum zur Holztür.
“Theresa hat dir noch was zu essen machen lassen, komm lass sie nicht warten.”
Bob drückte die reichlich verzierte Türklinke nach unten und wartete bei leicht geöffneter Tür auf Steve. Bedrückt lief Steve in seine Richtung.
“Und was ist mit Amy? Geht es ihr gut?” Der Gedanke, das Alexej sie doch noch in seine Gewalt bringen könnte ließ ihn nicht los.
Bob machte einen Schritt auf ihn zu und legte eine Hand auf  seine Schulter.
“Ich habe dafür gesorgt, dass keine Informationen rausgehen. Deine Akten haben wir schwärzen lassen. Aber nun komm erstmal, es wird gegessen und hinterher erfährst du mehr.”
Steve rührte sich nicht und sein Gesichtsausdruck verändert sich. Das Bob zurückschrecken.
”Ist Amy in Sicherheit” , wiederholte Steve mit leicht aggressiver Stimme die Frage.

“Sie ist nach meinen Erkenntnissen bei dein Freund und Kollegen Detektiv Williams. Wie es aussieht lässt er sie rund um die Uhr bewachen. Zu Frieden jetzt.”
Brummt Bob zurück und ging in Richtung großer Eingangshalle, vorbei an dem Tisch mit dem Blumenstrauß im Vorje. Dann nahm er die zweite Tür auf der rechten Seite.
Gut, Amy ist bei Danny und den anderen. Erleichtert das Danny auf sie aufpasste ging er hinter Bob her.
Er kannte seine kleinen Wadenbeißer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 04 ⏰

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Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt