Kapitel 28

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»Sie kommt wieder zu sich«, erklang eine Stimme, die Zunae sehr gut kannte.

Sie zwang sich dazu, ihre Augen zu öffnen und ihre Umgebung wieder wahrzunehmen. Ihr Körper fühlte sich noch immer schwer an, weshalb sie Mühe hatte, auch nur zu blinzeln.

Schließlich gelang es ihr und sie entdeckte langes Haar, das in einem sanften pastellblau zu einem ebenso sanften rosa wurde. Große, sorgenvolle rosa Augen blickten sie an. »Aidina?«, fragte Zunae hauchend.

Sie musste träumen oder sich ihre Schwester nur einbilden.

»Oh, bei allen Göttern«, hauchte diese und griff Zunaes Hand. »Endlich bist du wieder wach. Ich hab mir solche Sorgen gemacht«, bemerkte sie und küsste Zunaes Hand.

Diese mühte sich ab, den Kopf zu drehen, um sich umzusehen. Sie war in einem Zimmer in Yelirs Burg. Was also machte Aidina hier?

»Was ...«, setzte Zunae an, doch so richtig wollte ihr Kopf noch nicht arbeiten, weshalb sie keine weiteren Wörter hervorbrachte.

Sie erinnerte dich an nichts mehr.

»Du hast dir eine ziemlich starke Erkältung zugezogen, aber auch deine Magie ist in Unordnung geraten«, erklärte Aidina mit einem sanften Lächeln, bevor sie zu Zunae trat und ihr langsam dabei half, sich aufzusetzen.

Obwohl sich noch immer alles leicht drehte, bemerkte Zunae doch, wie Belle und Jane den Raum betraten. Bei sich einen Krug Wasser und eine Schale Suppe.

»König Yelir wollte informiert werden, sobald du wach bist«, sagte Aidina sanft, die Belle die Schüssel abnahm. »Willst du ihn sehen?«, fragte Aidina, die ihre Schwester eingängig musterte.

Diese starrte einen Moment an die Wand, um zu verarbeiten, was man ihr gesagt hatte. Dann nickte sie vorsichtig. »Wie lange habe ich geschlafen?«

»Geh bitte und benachrichtigen König Yelir«, bat Aidina an Belle gewandt, bevor sie Jane zu nickte. Diese goss ein Glas Wasser ein, das sie Zunae vorsichtig an die Lippen hielt.

Aidina schien die beiden Dienerinnen bereits Instruktionen erteilt zu haben, damit sie helfen konnten.

Zunae nahm vorsichtig einen Schluck, blickte Aidina aber weiter fragend an.

Diese wartet, bis Belle gegangen war und wandte sich dann an Zunae. »Etwa fünf Tage.«

Zunaes Augen weiteten sich und sie konnte nur ungläubig auf ihre Schwester starren. »Ich habe fast eine Woche geschlafen?«

»Ja«, erwiderte Aidina, die ihre Hand auf Zunaes Stirn legte. »Zum Glück ist das Fieber runter. Yelir hat gut daran getan, nach mir schicken zu lassen.«

»Er hat nach dir geschickt?«, fragte sie, denn offenbar arbeitete ihr Kopf noch nicht wieder richtig. Natürlich hatte er nach ihr geschickt, wenn sie hier war. Wie sonst sollte sie in die Nordlande gelangt sein?

Aidina kicherte leide, als auch schon die Tür auf ging und Yelir in den Raum kam. Seine Schritte waren lang uns fest, während seine Präsenz sofort den gesamten Raum einzunehmen schien.

Aidina zog sich ein Stück zurück und neigte leicht den Kopf. »Das Fieber ist runter. Aber das ändert nichts an dem anderen Problem«, erklärte Aidina höflich. Ihre Hände sittsam vor ihrem Körper gefaltet, sodass sie dank des weißen Kimonos aussah wie eine einfach Dienerin. Dabei war sie keine Königstochter und hoch angesehen. Aber so gefiel es ihr besser.

Yelir hielt vor Zunae an und musterte sie eingängig. Dann legte er ihr vorsichtig eine Hand an die Wange und stieß die Luft aus.

»Kannst du mir sagen, was passiert ist, während du mit Arcas unterwegs warst?«, fragte er, als glaubte er noch immer, jemand hätte sie angegriffen.

Das Blut der Drachen (Band 1+2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt