Kaum hatte Yelir Zunae ins Zimmer geschoben, ging diese keuchend in die Knie.
Ihr ganzer Körper zitterte und sie hatte Mühe, Cidris zu halten. Sie war kurz davor, ihn auf den Boden zu legen, damit er sicher war, als Yelir ihn ihr aus den Armen nahm und an Belle reichte.
Dieses Mal wurde Cidris wach und begann zu schreien, was Belle dazu veranlasste, ihn mit sanften Lauten zu beruhigen, während sie sich ein Stück von Zunae entfernte.
Diese rang nach Atem, während sie das Gefühl hatte, eine Hand um ihr Herz würde dieses zerdrücken wollen.
»Was kann ich tun?«, fragte Yelir, der sich neben sie hockte und völlig verloren wirkte. Dafür hatte Zunae aber im Moment keine Augen. Stattdessen unterdrückte sie mit aller Mühe Schreie, denn ihr Blut fühlte sich auf einmal so an, als würde es brennen. Als würde flüssige Lava durch ihren Körper wandern.
Zunae hörte, dass jemand in den Raum kam und kurz darauf floss heilende Magie durch ihren Körper. Sie spürte es, denn Kühle breitete sich über sie aus und ließ die Schmerzen weniger werden.
Sie hielt es so weit aus, dass sie blinzend die Augen öffnen konnte. Ihre Sicht war zwar tränenverhangen, doch sie erkannte Yelir, der ihre Hand hielt.
»Ich dachte, das wäre nur für die Geburt«, knurrte dieser in Daintes Richtung, der seine heilende Magie weiter in Zunae leitete.
»Das dachte ich auch, aber scheinbar ist das nicht korrekt«, brummte er, wobei er schon schwerer atmete.
Zunae fragte sich, über was sie sprachen, bis sie bemerkte, dass ihre Hände sich erneut in Krallen verwandelt hatten.
Verdammt. Sie musste dieses Artefakt reparieren. Sie hielt es nicht aus!
Ein leiser Schrei verließ ihre Lippen, als sie versuchte, sich zu drehen und dabei einen ihrer Flügel einklemmte.
Wenn sie diese Verwandlung wenigstens steuern könnte!
Zunae hatte für einen Moment das Gefühl, in ihre Vergangenheit geschleudert zu werden. Das hier erinnerte sie an den Tag, an dem ihre Magie erwacht war. Damals hatte ihr Körper mit heftigem Fieber reagiert. Nicht nur einmal. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, sie wäre als Kind fast daran gestorben.
Ob das ein ähnlicher Auslöser war? Entwickelte sie eine neue Art der Magie?
Schließlich ließ der Schmerz nach und Zunae lgte erschöpft ihre Wange auf den Boden. Ein Wimmern verließ ihre Lippen, was Yelir dazu veranlasste, ihr durch die Haare zu streicheln.
Er machte sich wirklich Sorgen und fragte sich auch, ob es sein Eogismus gewesen war, der ihr jetzt so viel Leid zufügte. Immerhin hatte er sie vor dem Tod bewahrt, obwohl das Schicksal es scheinbar anders entschieden hatte. Nun musste sie mit diesen Anfällen kämpfen, die er nicht einordnen konnte.
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Das Blut der Drachen (Band 1+2)
FantezieZunae, eine starke Magierin bekommt eine wichtige Aufgabe. Sie soll das verfeindete Oberhaupt eines anderen Clans heiraten. Yelir Raenac. Das Problem: In dieser Gegend sind Frauen nicht sonderlich viel wert. Trotzdem könnten ihre Reiche in Gefahr se...