Kapitel 2

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Charlet knabberte an ihrem Fingernagel, während sie frustriert durch die Gänge lief, um wieder zu ihren Räumlichkeiten zu gelangen.

Wäre diese Frau doch nur gestorben. Das hätte ihr so viel Ärger erspart. Aber jetzt war sie wieder wach und schien sogar unversehrt.

Womit hatte sie das nur verdient?

Und dann auch noch dieses Kind. Hoffentlich war es kein Junge. Nach Arcas Tod war es zwar schwerer, wieder an die Macht zu gelangen, da ihr ein männlicher Nachkomme fehlte, doch sie hatte noch immer Degoni. Er war ihr zwar nicht so hörig wie Arcas, doch leichter zu manipulieren als Yelir.

Am besten wäre es aber natürlich gewesen, wenn Zunae einfach gestorben wäre. Dann hätte sie Yelir Verfassung ausnutzen können.

Dieser Dummkopf hatte sich tatsächlich in diese Frau verliebt. Wie hatte er nur so weich sein können? Aber das lag vermutlich in seinen Genen. Seine Mutter war immerhin genauso dumm gewesen.

Verweichlichte Gene, die Charlet nicht weitergegeben wissen wollte.

Warum konnte nicht Degoni ein klein wenig mehr Motivation haben?

Warum hatte Wallace Yelir damals als seinen Nachfolger erwählt?

Er war vielleicht stark, doch dass er sich auf diesen Friedensvertrag eingelassen hatte, zeigte Charlet deutlich, wie schwach Yelir eigentlich war.

Frustriert stieß sie die Tür zu ihrem Zimmer auf.

»Mutter«, wurde sie von Ariel begrüßt, die sofort vom Sofa aufsprang und zu ihr geeilt kam. »Stimmt es? Ist sie wach?«, fragte sie angstvoll.

Charlet stieß die Luft aus. »Ja«, knurrte sie, bevor sie sämtliche Verwünschungen gegenüber der Frau ausstieß, die eigentlich ihre neue Herrscherin war.

Ariel ließ sich auf das Sofa fallen. »Verdammt«, fluchte auch sie, während sie ihrer Mutter dabei zusah, wie diese auf und ab lief. »Was machen wir jetzt?«, fragte sie, was Charlet dazu veranlasste, wieder stehenzubleiben.

Ihr Blick fixierte den ihrer Tochter. »In diesem Krieg hätte Yelir sterben sollen«, knurrte sie leise. »Die Gegenseite hat diese Vereinbarung nicht erfüllt. Er lebt. Zusammen mit seiner Frau. Wir sollten also den Handel mit ihnen zurückfahren, damit wir erneut verhandeln können«, bemerkte sie, was Ariel dazu veranlasste, aufzuspringen.

»Ich werde mich darum kümmern«, versprach sie, doch Charlet schüttelte den Kopf.

»Nein. Dieses Mal kümmere ich mich selbst darum. Sorge lediglich für ein Treffen in der Taverne zum filetiertem Rind«, wies Charlet an.

»In dieser Spelunke?«, fragte Ariel schockiert, bevor sie nachdenklich wurde und nickte.

Charlet war stolz auf ihre Tochter. Sie war schön, elegant und schlau. Sie schien zu verstehen, das gerade dieses Umfeld es war, in dem man sie nicht erwarten würde.

Das Blut der Drachen (Band 1+2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt