Kapitel 20

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Es war ein seltsam befreiendes Gefühl, als Zunae nach so langer Zeit spürte, wie Chiakis Kraft auf sie überging

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Es war ein seltsam befreiendes Gefühl, als Zunae nach so langer Zeit spürte, wie Chiakis Kraft auf sie überging. Das Kribbeln, das ihren Körper durchzog war vertraut, doch irgendwie auch neu und anders.

Alles ging so schnell, dass sie kaum blinzeln musste, bis ihr die Flügel wuchsen und sie die volle Kontrolle über den Körper bekam.

Normalerweise teilte sie sich diese mit ihrem Vertrauten, doch obwohl sie ihn spürte, schien er sich dieses Mal zurückzuhalten.

Zunae hob den Blick und sah Yelirs überraschten Ausdruck. Er ließ sie schmunzeln, auch wenn sie einen Moment Sorge hatte, was er jetzt von ihr dachte. »Pass auf dich auf«, bat er, was sie nur noch mehr strahlen ließ.

Ein kurzes Nicken war Zunaes Antwort, bevor sie einen Schritt nach vorn in den Schatten machte. Sie spürte die Anziehung und den Sog, der sie empfing. Mit einem Ruck wurde sie hinab in die Dunkelheit der Schatten gerissen. Kälte und Leere umgab sie, doch sie spürte dennoch, wie weit entfernt, die Bewegungen an der Oberfläche der Schatten.

Zunae konzentrierte sich darauf, die Bedrohung zu finden und näherte sich ihr unbemerkt. Sie wirkten nicht, als wären sie auf der Hut, so wie sie um das Lagerfeuer saßen, dass Zunae als flackernde Schemen erkennen konnte.

Ihre Sicht, wenn sie in den Schatten war, veränderte sich. Statt klaren Umrissen die durch Farben geschaffen wurden, nahm sie eher funkelnde Schlieren wahr, die auf Leben hindeuteten. Manchmal auch deutliche Lichtpunkte, welche sie als Magie identifizierte. Ob das stimmte hatte sie jedoch nie geprüft. Das war auch der Grund, warum sie die Lichter der Gruppe nicht ganz zuordnen konnte.

Waren das vielleicht versteckte Zauber oder trugen sie Artefakte bei sich?

Das würde sie vermutlich nur herausfinden, wenn sie wieder normal sehen konnte. Darum begab sie sich in den Schatten eines Mannes und nutzte ihn als Tor, um hinter ihm zu erscheinen.

Sie hatte so schon oft Banditen oder Wegelagerer erschreckt, weshalb sie nicht damit gerechnet hatte, dass man sie bemerkte und vorbereitet war.

Als sie die Spitzhake auf sich zusausen sah, blieb ihr die Luft weg und sie konnte nur schützend ihre Arme hochreißen.

Wie hatte man sie bemerkt?

Der Gedanke verblasste, als sie Schmerzen in ihrer Seite spürte, wo die Spitze der Hacke tief in sie eindrang.

Wann hatte der Mann ihre Abwehr umgangen?

Dieser Gedanke blitze nur kurz in ihr auf, da wurde sie auch schon von den Füßen gerissen und gegen einen nahen Baum geschleudert.

Blut sammelte sich in ihren Mund und verließ ihn, als sie die Luft keuchend ausstieß.

Es ging so schnell, dass Zunae einen Moment brauchte, um zu realisieren, wie erneut etwas auf sie niedersauste.

Das Blut der Drachen (Band 1+2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt