Kapitel 12

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Unruhig lief Charlet von einer Ecke des Raumes zur anderen, während sie ihre perfekt gemachten Nägel immer wieder gegen ihr Kinn tippte

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Unruhig lief Charlet von einer Ecke des Raumes zur anderen, während sie ihre perfekt gemachten Nägel immer wieder gegen ihr Kinn tippte.

Die Gerüchte, die seit einigen Tagen umgingen, sollten sie freuen. Eine Fehlgeburt würde so vieles vereinfachen. Das Problem war nur: Es waren nur Gerüchte.

Es gab einfach keine Möglichkeit, diese Gerüchte zu bestätigen.

Charlet fragte sich, warum Yelir niemand an seine Frau heranließ und aus Dainte war auch nichts zu bekommen. Er wirkte betreten und abwesend, was die Gerüchte bestätigen sollte. Allerdings traute Charlet Yelir zu, zu lügen.

War vielleicht nicht nur das Kind gestorben, sondern auch seine Frau? Wollte er es verheimlichen, weil er fürchtete, dass es zum Krieg kommen könnte, wenn das bekannt wurde?

Yelir war dieser verdammte Frieden so viel wert, dass er einiges in Kauf nahm. Warum hatte Lacrew ihm damals so einen Flo ins Ohr gesetzt? Während des Krieges war es viel einfacher gewesen, an die magischen Kristalle für den Handel zu kommen. Jetzt hingegen musste sie aufpassen. Plötzlich hatten die Adligen unter Yelirs Herrschaft ihre Augen und Ohren überall. Es war gar nicht so leicht, sie alle zum Schweigen zu bringen. Vor allem war es sehr teuer.

Charlet blieb vor dem Fenster stehen und biss sich auf ihren Fingernagel.

Der Garten, der eigentlich immer ruhig war, war voller Leute, was sie sofort irritierte.

Seitdem der Krieg beendet war, kamen auch mehr Leute ins Schloss. Immer wieder erkannte sie neue Dienstleute, was vermutlich die Schuld dieser verwöhnten Königin war. Sie selbst brauchte nicht viele Diener und kam mit den aktuellen gut zurecht. Mehr brauchte sie nicht, daher verstand sie auch den Sinn dahinter nicht, warum plötzlich in allen Bereichen mehr Leute eingestellt wurden.

Was für eine Verschwendung.

Nachdenklich beobachtete Charlet das Geschehen und bemerkte bald, dass irgendwas vorbereitet wurde. Die Diener waren zu beschäftigt, dass sie einfach nur ihrer täglichen Arbeit nachgingen.

Sie entdeckte das blonde Mädchen, das sie als Zunaes erste Dienerin erkannte. Sie sprach mit den anderen Hausangestellten und diese schienen auf ihre Anweisungen zu hören.

Was für ein Kindergarten! Sie war erst wenige Monate hier und kommandierte schon die Diener herum. Charlet musste unbedingt mit Ariel sprechen. Immerhin hatte diese bisher die Obergewalt über die Dienerschaft gehabt.

Charlet fragte sich jedoch auch, warum so viel los war. Sie wurde nicht über einen Anlass informiert, daher wandte sie sich vom Fenster ab. Es wurde Zeit, dass sie mit Yelir sprach.

Gerade, als sie den Raum verlassen wollte, klopfte es, bevor Ariel die Tür öffnete. Ein Lächeln auf den Lippen, was Charlet irritierte. Warum war sie so gut gelaunt?

Ariel schloss die Tür hinter sich, bevor sie ihre Hand ausstreckte. »Das Armband ist fertig, Mylady«, sagte sie mit einem höflichen Ton.

Charlet achtete nicht auf das Gestichel ihrer Tochter, sondern besah sich das Armband. Das war etwas, das Lacrew tragen würde. Nicht so wie das Amulett.

Das Blut der Drachen (Band 1+2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt