Law X Izumi ~ Schicksalhafte Begegnung

Jeder trägt sein Päckchen im Leben

„Empathen-Gen?", stockten Law und Izumi gleichzeitig.
„D-Du weißt also davon?", fragte Izumi verwirrt. „Dass du eine bist? Das weiß die ganze Welt, Izumi", lachte Kobato stumpf auf.
„Ich habe es aber schon vorher geahnt. Bei deinem ersten Besuch damals bei mir im Anwesen, hatte Senghok mich gefragt, ob ich jemals etwas über das Empathen-Gen gehört habe. Ich hatte überhaupt keine Ahnung davon und obwohl es sich reizend anhörte, interessierte es mich Anfangs nicht. Als ich der Psychologie vor Jahren den Rücken gekehrt habe, wollte ich dennoch etwas erreichen. Ich wollte helfen und nicht wie eine Versagerin enden. Dadurch erinnerte ich mich daran, dass dieses Gen kaum erforscht ist und hängte mich dran", erzählte die Psychologin mit einer Bewunderung in ihren Aussagen.

Etwas perplex sahen Law und Izumi sich an. Es wirkte wie eine Obsession, in die Kobato gefangen war, wie eine Sucht.

„Ich bin Drake so dankbar, dass er mir dieses Labor hier gezeigt hat. Er hat mir neue Türen geöffnet", schwärmte sie euphorisch.

Law stutze und drehte sich zu Izumi, die Kobato kaum wiedererkannte.
„Drake? Woher kennt sie Drake?", flüsterte er seiner Piratin zu.
„Aus dem Southblue. Er kam uns dort immer besuchen, wenn die Marine ihn mal für ein paar Wochen beurlaubt hatte".
Law drehte genervt die Augen und legte die Hände in seine Hosentaschen, während Kobato noch auf Wolke sieben schwebte.

„Apropos Drake...", sah die Psychologin zu Izumi. „Ist er dir mal wieder über den Weg gelaufen? Ich habe ihn jahrelang nicht gesehen", fragte die lilahaarige Psychologin.
„Auf Wano Kuni ist er mir begegnet".
„Wano Kuni? Das isolierte Land? Was treibt er denn dort?".
„Keine Ahnung, irgendwas mit der Marine. Ich habe nicht viel mit ihm gesprochen, Kobato".
„Ist er immer noch hinter dir her? Mein Gott, ich habe ihm etliche Male gesagt, dass er dich loslassen soll", schüttelte sie hoffnungslos den Kopf, was Law allerdings nur ein Seufzer entlockte.
„Können wir das Thema ändern? Deswegen sind wir nicht hier!", mischte sich Law etwas angespannt in das Gespräch ein.
„Eifersüchtig, Trafalgar?", provozierte Kobato den Piraten noch ein wenig mehr.
„Nein, nur gelangweilt", gab er zu verstehen.
„Ich bin eine studierte Psychologin. Dein Verhalten kann ich sehr gut einordnen. Ich weiß, was du denkst".
„Ich bin ein Chirurg und trenne dir gerne den Kopf ab", konterte Law gekonnt und spürte bereits Izumi's Ellenbogen in seinem Oberbauch.

„Kobato, kannst du uns bei diesem Thema helfen?", lenkte Izumi das Gespräch erneut auf das Gen, damit die beiden nicht aneinandergerieten.

„Natürlich. Und da du jetzt hier bist, kannst auch du uns sehr behilflich sein, Izumi", lief sie auf die junge Piratin zu.
„Senghok hat mir nie verraten, wer du bist und dass du von diesem Fluch betroffen bist, wahrscheinlich um dich zu schützen. Ist ja auch total verständlich", kicherte sie, als wäre es keine große Sache.
„Als ich dann deinen Steckbrief in der Hand hielt und erfuhr, dass du eine Empathin bist, habe ich nur darauf gewartet, dass wir uns endlich wieder sehen", klatschte sie vor Freude in ihre Hände.

Der Kapitän der Heart-Piraten wurde hellhörig und wurde der seltsamen Psychologin gegenüber nur noch mehr misstrauisch. Schon von Anfang an, traute er ihr keine einzige Sekunde. Sein mulmiges Bauchgefühl, bestätigte immer mehr, dass etwas nicht in Ordnung war.
„Ich verstehe...", murmelte er und fixierte die Psychologin, die ihm einen schiefen Seitenblick zuwarf. Anscheinend waren die beiden nicht gut aufeinander zusprechen.
„Das hier ist eine Insel, die der Regierung gehört, richtig? Wie kann es sein, dass wir diesen Boden betreten können, ohne entdeckt zu werden? Hier sind doch mit Sicherheit Videoschnecken angebracht. Du kannst mir nicht erzählen, dass ihr keine Überwachungen habt. Wir sind Piraten, die Marine-Soldaten hätten uns sofort angreifen müssen", warf Law seine Gedanken in den Raum und nahm ein schiefes lächeln auf den Lippen der lilahaarigen Frau wahr.