Law X Izumi ~ Schicksalhafte Begegnung

Ein kleiner Fortschritt

In Gedanken gefangen, lief Izumi durch den langen Flur der Polar Tang. Auf den Befehl von Law hin, mussten sie und Hakugan das U-Boot startklar machen, um die Samurai's ins innere der Insel zu bringen. Diese standen noch auf dem Deck und beobachteten die Kämpfe auf dem unruhigen Meer.

Law fing seine Piratin auf dem Flur ab und zog sie hinter sich in die kleine Besenkammer, die er verschloss. Izumi zog ihn sofort in eine innige Umarmung.
Tagelang konnte sie keine ruhige Minute mit ihm verbringen.
Für sie fühlte es sich an, wie eine halbe Ewigkeit. Deshalb nutzte sie jede Gelegenheit, um ein paar Minuten bei ihm sein zu können.
Und zwar allein.

Auch Law drückte sie fest an sich und sog ihren Duft ein. Sie roch nach einer Mischung aus der Blütenessenz Jasmin mit der Kirsche als Kopfnote. Ihr Geruch erinnerte ihn an den Frühling, die Jahreszeit, in der die Natur erwacht und die Tage, nach den kalten dunklen Monaten, wieder länger werden. Eine angenehme Zeit, in der die Sonne die Tage wärmer macht und die Vögel einen am Morgen mit ihrem Zwitschern weckten.
Das war die Frau in seinen Armen für ihn.

Er hauchte ihr mehrere, verlangende Küsse an den Hals. Über ihre kalte und blasse Haut, bildete sich eine leichte Gänsehaut. Sie schloss die Augen und genoss seine Anwesenheit. Der Chirurg wanderte mit seinen Händen über ihren zierlichen Körper und vergrub seine Finger letztendlich in ihren Haaren, damit ihre Lippen  seine finden konnten. Izumi keuchte leicht auf und warf ihre Arme um seinen Nacken, während seine Hände auf ihren Hüften landeten.
Sie verstummte aber sofort, als sie mehrere Schritte hörte, die durch den Gang rannten.
Law zog sie dennoch so nah an sich ran, dass er jede Faser ihres Körpers spüren konnte.

„Du fehlst mir so...", hauchte sie ihm außer Atem zu. Ihre Sehnsucht nach ihm war viel zu groß und er war sich dessen bewusst, dass er genau jetzt, alles mit ihr machen könnte.
Sie würde ihn nicht abhalten.

Seine Hände wanderten unter ihr Oberteil und mit seinen Fingerspitzen, lief er abtastend ihre Wirbelsäule entlang. Izumi fiel die ärztliche Abtastung auf und stutzte ein wenig über sein Verhalten.

Law löste sich von seiner Piratin und musterte sie. Er bemerkte, wie mager Izumi geworden war. Die junge Frau hatte schon immer eine dünne Statur, aber mittlerweile wirkte sie nur noch ausgehungert.
Der Kapitän strich ihr über die blasse Wange.
Er war besorgt über ihren Gesundheitszustand und hörte bereits, dass sie kaum aß oder Flüssigkeit zu sich nahm.
Da sie seine untersuchenden Blicke bemerkte, zog sie ihr Gesicht etwas weg und trat einen Schritt zurück.
Sofort bemerkte er ihre veränderte Haltung und die Distanz, die sie aufgebaut hatte.
Noch nie hatte er sie so beschuldigend angesehen, weswegen sie erneut in ihre Unsicherheit verfiel.

„Shachi und Penguin haben mir erzählt, dass du kaum isst. Deine Übelkeit ist nicht besser geworden, vor ein paar Tagen hast du dich mehrfach übergeben. Du schläfst viel und bist dennoch erschöpft, weil du schweißgebadet aufgrund deiner schlechten Träume wach wirst", konfrontierte er sie urplötzlich.

„Die zwei... beobachten mich also wieder?", fragte sie abweisend, denn es war ihr nicht aufgefallen, dass sie erneut beschattet wurde und hätte tatsächlich damit auch nicht mehr gerechnet, denn sie hatte Law in ihre Vergangenheit eingeweiht.

„Auf meinen Befehl hin, ja", bestätigte Law ihr. „Wieso? Bin ich so ein schwerer Fall?". Izumi hatte sich an die Tür der Besenkammer gelehnt und hielt die Klinke fest in der Hand.
„Hör auf so einen Unsinn zu reden. Wir wollen dir nur helfen!", antwortete Law streng.
„Du hast kaum noch was auf den Rippen, Izumi", deutete er auf ihren Körper.

Ihr Schlüsselbein trat noch intensiver hervor und ihr Gesicht wirkte eingefallen. Die Wangenknochen traten ebenfalls hervor und sie gab ein kränkliches Bild von sich.
„Ist das so schlimm?", fragte sie und hatte komplett auf den Selbstschutz umgestellt, weil sie sich angegriffen fühlte.
„Findest du es normal?", stellte er ihr die rhetorische Frage.
„Mir geht es gut! Ich esse nicht gut, ich weiß, aber mir geht es gut!", antwortete sie gekränkt und sah weg.