Mitten in der Nacht wachte Izumi auf und räusperte sich etwas. Ihr Auge pochte und ihre Übelkeit ließ nicht nach. Als sie sich reckte und umsah, fiel ihr auf, dass Law sie in seinen Armen hielt und an sich drückte, was Izumi leicht lächeln ließ. Es war einfach nur schön, wieder bei ihm zu sein. Den Abend, den das Paar gemeinsam verbracht hatte, genoss sie in vollen Zügen und sie würde am liebsten jeden Tag so mit ihm verbringen. Das wäre das schönste und friedlichste überhaupt.
Einige Sekunden sah sie ihn an und merkte, dass sein Mund leicht geöffnet war und sie legte ihre Hand an sein Kinn, um seinen Mund vorsichtig zu schließen. Er war ihr wieder so nah gekommen und erneut fühlte sie sich schlecht. Diesmal ging sie allerdings nicht auf ihre innere Unruhe ein. Sie musste es lernen. Kontakt zum Partner in einer Beziehung war legitim. Obwohl sie nach draußen hin so eine Ruhe ausstrahlte, kämpfte sie mit sich selbst. Erneut plagten sie ihre Verlustängste und sie spürte, wie die Panik in ihr ausbrach. „Ganz ruhig...", flüsterte sie sich zu. „Er ist doch hier...", erinnerte sie ihr Gewissen daran, dass Law sie nicht verlassen würde. „Reiß dich zusammen...", hauchte sie unruhig. „Er ist hier...", legte sie ihre Hände auf ihren Kopf und wippte sich selber, damit sie zur Ruhe kam. Die junge Piratin versuchte sich an die guten Momente zu erinnern, daran wie schön die Zweisamkeit ist und wie gut sie sich fühlte, wenn Law sie einfach liebte und begehrte. Daran hielt sie jetzt gerade fest.
Sie schleppte sich verärgert zur Tür, nachdem sie sich ihren Kimono umgeworfen hatte, um vor die Haustür zu gelangen. Obwohl es mitten in der Nacht war, war es angenehm warm und die Straßen in Ebisu waren leer. Anders wie die Nächte im Southblue, an denen es manchmal einfach nur eisig kalt wurde und Izumi den Kamin anheizen musste.
Izumi setzte sich auf die Bank, die vor dem Haus stand und starrte in die Stadt hinein. Es war so friedlich in dieser Gegend. Sie hörte die Eulen balzen, das Knistern der Heuschrecken und das zirpen der Grillen. Müde erfreute sie sich an dem Gefühl von Ruhe und Frieden. Hier würde sie am liebsten für immer bleiben. Niemand sah sie seltsam an oder lachte über sie. Die Menschen in Wano wussten aufgrund ihres Verhaltens, dass sie keine einheimische Bürgerin war und akzeptierten sie dennoch. Izumi bewunderte die Mentalität der Einwohner. Gerade Ebisu litt sehr und dennoch teilten die Menschen alles mit ihnen.
In Gedanken gefangen, spürte sie eine Hand an ihrer Schulter und als sie aufsah, lächelte sie Law zu, der sich zu ihr setzte. „Habe ich dich geweckt?", fragte sie ihn liebevoll.
„Nein, ich habe einen leichten Schlaf. Ich werde öfters in der Nacht wach", antwortete er verschlafen und fuhr sich durch seine zerzausten Haare. Auch seine frischen Wunden im Gesicht waren kaum zu übersehen und er wirkte ziemlich entkräftet.„Woher kommt das?", fragte Izumi neugierig. „Als Kapitän hat man das irgendwann automatisch im Blut. Der Körper fährt nicht mehr richtig runter, weil man im Unterbewusstsein ständig wachsam ist. Trotzdem habe ich ein besseren Schlaf als du. Was machen deine Alpträume?", erkundigte er sich. „Als ich dein seltsames Elixier noch getrunken habe, ging es mir einigermaßen gut. Seit wir hier sind, habe ich ihn nicht mehr getrunken und die Alpträume werden dadurch wieder intensiver. Ich bin es gewöhnt, Law. Das wird niemals aufhören", sagte Izumi bedrückt und sah auf den Sand, der den Boden verzierte.
„Sobald wir hier fertig sind, stelle ich dir den Saft wieder her. Du kommst nämlich nicht zur Ruhe", bemerkte er und sah sie mit runzelnder Stirn an, als sie sich ihren Mund zuhielt.„Was ist?".
„Mir ist seit Tagen so übel... Das wird nicht besser, aber wahrscheinlich bin ich einfach nur gestresst...", unterdrückte sie ihren Würgereiz und atmete tief durch.
„Ich finde Übelkeit ziemlich beschissen", lachte sie nervös auf, weil sie es hasste, wenn ihr Magen verrückt spielte.
„Soll ich mir das mal angucken?", stutzte Law ein wenig.
„Schon gut. Das liegt wahrscheinlich daran, weil ich nicht vernünftig esse... Ich hole das morgen nach", versicherte sie ihm und Law ließ die Sache, trotz mulmigen Bauchgefühl, ruhen.
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Law X Izumi ~ Schicksalhafte Begegnung
FanfictionIzumi schließt sich einem Piraten an, um ihre ermordeten Eltern zu rächen. Doch wie das Schicksal es will, dreht und wendet sich das Blatt. Von heut auf morgen steht ihre Welt auf dem Kopf. Doch wer waren ihre Eltern und was hat es mit Trafalgar Law...