Die gebrochene Seele eines Kindes

229 10 3
                                    

• Vor 11 Jahren •

Irgendwo mitten im Southblue

„Wohin gehen wir, Senghok?", fragte die zehnjährige Izumi pampig, die von Senghok an der Hand geführt wurde. Gemeinsam liefen sie durch die Stadt, in der gerade der Wochenmarkt von vielen Menschen besucht wurde. Der Geruch von frisch gebackenem Brot umgab die kleine Izumi und sie sah zu einem der Händler, der versuchte seine Ware zu verkaufen.

„Hier, du hast heute Morgen nicht gefrühstückt, Izumi", reichte Senghok ihr das frische Brot, das von ihr abgelehnt wurde. „Ich habe keinen Hunger", gab sie zu verstehen.

Senghok atmete leicht aus und packte das Brot ein, um es ihr später wieder zu geben. „Sagst du mir jetzt, wo wir hingehen?", fragte sie erneut. „Wir besuchen eine Freundin von mir. Sie freut sich, dich kennenzulernen", beantwortete er ihre Frage. „Ich möchte sie aber nicht kennenlernen. Lass uns zurück gehen", protestierte das sture Mädchen und wurde mit einer hochgezogenen Augenbraue angesehen. „Wir haben eine Abmachung, Izumi. Du kommst jetzt mit und bist nett zu ihr. Dafür bekommst du irgendwann dein eigenes Atelier. Dort kannst du dann zeichnen und von mir aus deine Werke eines Tages verkaufen", erinnerte sie Senghok an ihre Vereinbarung.

Izumi nickte einverstanden und griff erneut nach Senghok's Hand. In der anderen Hand, hielt er eine gepackte Tasche.
„In Ordnung", kam es von der kleinen Izumi. „Dann kann ich unendlich viel zeichnen", schwärmte das kleine Mädchen.
„Ja, das kannst du, meine kleine", bestätigte ihr der Großadmiral der Marine, der genau wusste, dass sich mit dem Atelier Izumi's größter Wunsch erfüllen würde.

Zusammen betraten sie ein großes Grundstück. Der Eingang ging über ein langen Steinweg bis hin zur Haustür. Neben dem Steinweg waren viele Bäume gepflanzt, die gepflegt wirkten. Sie liefen gemeinsam den langen Weg durch und kamen anschließend an der großen Haustür an.

Izumi, die immer noch Senghok's Hand festhielt, schaute zurück und beobachtete den riesigen Vorgarten. Das Haus in dem sie gemeinsam mit Senghok lebte, war zwar nicht klein und auch sie hatten einen großen Garten, allerdings war dieses Haus eher eine riesige Luxus Villa.

„Der Vater dieser Freundin ist Arzt bei der Marine. Seine Tochter lebt gemeinsam mit ihm hier und studiert aktuell noch im letzten Semester. Sie ist aber ihrem Studiengang voraus und ist jetzt schon eine ausgezeichnete Ärztin!", erklärte er dem kleinen Mädchen. Diese schaute ihn an, verstand aber nicht, wieso sie zu einem Arzt sollte.

Senghok klingelte an die Tür und wartete darauf, dass ihm jemand öffnete. Izumi staunte als die große Tür aufging und eine junge Frau mit violetten Haaren vor ihnen stand.

„Senghok", begrüßte sie ihn und richtete ihre Brille. „Schön dich zu sehen, Kobato", grüßte er freundlich zurück und zeigte auf Izumi. „Das ist Izumi, meine Adoptivtochter", stellte er das kleine Mädchen vor.
„Hallo, Izumi", reichte sie ihr die Hand.
Izumi allerdings stellte sich etwas hinter Senghok, denn auf fremde Menschen, war sie nicht gut zu sprechen. Sie fürchtete sich vor den Kontakt mit neuen Menschen. Kobato zog ihre Hand sofort zurück und ließ dem jungen Mädchen ihren Freiraum. Sie sah zu Senghok und verstand, was er ihr damals in der Marinebasis anvertraute.

Die angehende Ärztin ließ die Gäste rein und deutete ihnen sich im Wohnzimmer zu setzen. Izumi bekam unverzüglich einen Tisch zugeteilt, auf dem bereits Papier und unzählige bunte Stifte auf sie warteten.

Kobato nahm neben Senghok Platz, der Izumi besorgt beobachtete. Er widmete seine Aufmerksamkeit der jungen Ärztin und senkte den Blick. „Als du mir damals erzähltest, dass du eine Adoptivtochter hast, war ich etwas von der Rolle. Ich hätte dir so etwas nie zugetraut", lächelte Kobato. „Ich wäre dir auch sehr dankbar, wenn du es für dich behalten würdest. Du weißt, als Großadmiral der Marine hat man nunmal auch Feinde", kam es von ihm und sah erneut zu Izumi. „Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas zustößt, Kobato. Umso dankbarer bin ich, dass du dich bereit erklärt hast, sie zu untersuchen".
„Das ist meine zukünftige Tätigkeit und wie du weißt, habe ich auch eine Schweigepflicht. Alles, was hier in diesen vier Wänden passiert, bleibt unter uns", versprach sie dem Großadmiral.

Law X Izumi ~ Schicksalhafte BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt