Law X Izumi ~ Schicksalhafte Begegnung

Der Kampf zwischen Körper und Geist

Neugierig musterte Dr. Ryo die weiße Teufelsfrucht vor ihm und notierte sich parallel einige Informationen zum Aussehen, die Beschaffenheit und einige Eigenschaften. Auch Kobato inspizierte die Empathen-Frucht und war überwältigt davon, dass sie wirklich existierte. Für die beiden Forscher erfüllte sich gerade ein riesiger Traum.

Zwar hatte Law nur widerwillig die begehrte Frucht raus gegeben, nur musste er auch einsehen, dass dies der Grund war, wieso er diese Insel aufgesucht hatte. Solange er die Empathen-Frucht nicht aus den Augen verlor, wäre alles in Ordnung. Natürlich wollte er auch sicher gehen, dass Izumi nichts passiert, wenn sie die Frucht isst. Nur reizte es ihn total, dass die beiden Forscher so ein Drama darum machten und staunten. Genervt schielte er zu Izumi, die neben ihm stand und irgendwie aufgeregt wirkte.

„Haben die noch nie eine Teufelsfrucht gesehen?", seufzte er und bekam ein gequältes lächeln zurück.
„Was ist los?", bemerkte er ihre Anspannung. „Ich weiß nicht...", rieb sie sich nachdenklich den Arm.
„Ich hatte eigentlich nie vor eine Teufelsfrucht zu essen und jetzt bin ich so kurz davor...", teilte sie ihr Anliegen mit ihrem Kapitän.
„Früher habe ich immer davon gehört und hatte sogar schon die Feuerfrucht in der Hand, die ich sofort hätte essen können. Ich war einfach nie davon überzeugt und habe mich zu wenig damit beschäftigt".
„Es bleibt dir nur keine andere Wahl übrig", machte Law nochmal deutlich.
„Es geht auch nicht nur um mich...", legte sie eine Hand auf ihren Bauch.

Vor einigen Wochen war es Izumi schlichtweg egal, was aus ihrem Leben werden würde. Sie hatte einfach alles akzeptiert und es dem Schicksal zugeschrieben. Das Leben hatte sie für eine gewisse Zeit aufgegeben. Einfach auch aus dem Grund, weil sie sich nirgendwo wirklich angekommen fühlte. Auf ihr wurde oft nur rum getrampelt und sie wurde für die eigenen Zwecke der anderen missbraucht.
Jetzt aber, musste und wollte sie Überleben, denn sie war endlich angekommen und trug ab sofort eine Verantwortung für das ungeborene Kind in ihr.

Law war es bereits aufgefallen, dass sie seit der Schwangerschaft sicherer und auch mutiger wirkte. Er staunte darüber, wie sie jetzt schon in dieser Rolle aufging. Der Kapitän hatte es irgendwie akzeptiert, dass sein leibliches Kind in ein paar Monaten das Licht der Welt erblicken würde, nur macht seine Position ihm relativ zu schaffen. Er wollte keinem Kind schon von Geburt an die Kriminalität aufhalsen. Law hatte es am eigenen Leibe gespürt, in jungen Jahren Kapitän zu werden und immer wieder gegen Ältere oder Stärkere zu kämpfen und verfolgt zu werden.

„Trafalgar? Izumi?", stellte sich Dr. Ryo zu den beiden, die ihn neugierig ansahen.
„Wir sind fertig und haben alle Daten aufgenommen. Ich bin Ihnen zutiefst dankbar für die Unterstützung", bedankte sich der braunhaarige Forscher und reichte Law die Empathen-Frucht. Izumi spürte wie ihr Herz vor Aufregung anfing zu klopfen, so als würde sie spüren, dass es jetzt soweit war und sie gleich eine Teufelsfruchtnutzerin werden würde.

„Bevor Sie es tun, würde ich Ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen, Izumi", richtete Dr. Ryo sich an die junge Piratin. Mit bedrückter Miene hatte sie zu ihm gesehen und nickte einverstanden.

„Ich würde gerne wissen, wann Sie angefangen haben, Auren anderer wahrzunehmen?".
„Nachdem mein Onkel mich hintergangen hat. Seitdem fühle ich mich oft bedrückt und als würden alle Sorgen der Welt auf meinen Schultern lasten. Wenn zu viele Menschen um mich herum sind, dann bekomme ich starke Kopfschmerzen, weil ich sämtliche Emotionen wahrnehme und sie nicht mehr einordnen kann", beantwortete sie wahrheitsgemäß und klang dabei sehr niedergeschlagen.
„Was hat Ihnen bis jetzt geholfen?", hakte er intensiver nach.
„Ein Samurai aus Wano half mir bei meiner ersten Attacke und ich sollte mich auf eine positive Sache konzentrieren. Alles andere wurde unterdrückt und ich konnte durchatmen. Seitdem hat mein Kapitän mich aus den schwierigsten Situationen rausgehalten. Auf Wano hatte ich aber einen schlimmeren Anfall, nachdem ich eine viel stärkere und düstere Aura wahrgenommen hatte. Die Absichten waren so schrecklich, dass ich wohl zusammengebrochen bin", sah sie zu Law, der zustimmend nickte.