Nun verstehe ich dich

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Nachdem Law seinem Crew-Mitglied Penguin erzählte, was er herausgefunden hatte, schaute dieser ihn geschockt an. Auch das Gerücht, von dem Kinemon zuletzt berichtete, schockte Penguin. „Und wie willst du das anstellen? Du weißt nicht mal ob sie existiert?", fragte Penguin außer sich. Law zuckte mit den Schultern und lehnte sich an das Gelände auf dem Balkon an.
„Ein Training überlebt sie nicht. Man kommt ja kaum mit seinen eigenen Emotionen klar, wie soll sie dann die der Menschen aufnehmen, akzeptieren und damit leben? Ich habe keine andere Wahl, außer dem nachzugehen!", schüttete Law seinen Frust aus. „Noch hat sie Glück, aber sobald es komplett aktiviert ist, muss sie damit umgehen können! Ansonsten...", Law stockte und presste seine Lippen zusammen. „...stirbt sie...", flüsterte er kaum hörbar und schluckte schwer.

Selbst Penguin senkte den Blick und atmete schwer. Izumi war allen in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Sie gehörte zu ihnen und sie würden sie immer beschützen. Sie hat von Anfang an in diese Crew gepasst und jeder vertraute ihr und liebte sie.

„Bitte behalte es für dich, bis wir genau wissen, was es alles damit auf sich hat", bat Law den niedergeschlagenen Penguin. „Wirst du ihr helfen können?", fragte er traurig und Law bemerkte die Sorge um seine Kameradin.
„Ich weiß es nicht...", kam es von Law. „Jetzt gerade weiß ich nur, wie es Corazon damals ergangen ist. Jemanden fremdes verzweifelt helfen zu wollen... und sein eigenes Leben dabei auf's Spiel zu setzen", realisierte Law. „Ich bin es ihm schuldig, Penguin. Er hat mein Leben gerettet... und nun muss ich das seiner Tochter retten", sagte Law und dachte intensiv nach.

„Tust du das alles wirklich nur für ihn?", fragte er plötzlich aus dem nichts und Law sah ihn verblüfft an. Allerdings wusste Law sofort, was er meinte. „Ich weiß es nicht", antwortete er und senkte den Blick. „Ich weiß nicht, ob ich es für Corazon tue oder für sie...", sagte Law niedergeschlagen. „Natürlich tust du das alles auch für ihn. Sie ist seine Tochter. Es wäre wahnsinnig, wenn du behaupten würdest, er hätte damit nichts zu tun. Nur durch ihn ist sie doch in dein Leben gelangt. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte sie sich niemals Doflamingo angeschlossen und dich gesucht", sagte Penguin aufgewühlt und verschränkte seine Arme.

Law dachte nach, auch ihn ließ es keine Ruhe. „Ich weiß, dass du niemand bist, der über seine Gefühle spricht beziehungsweise sie zeigt, aber wir sind hier unter uns. Bist du dir sicher, dass sie dir nicht mehr bedeutet?", fragte Penguin ganz direkt.

Law stockte und schluckte schwer. Man könnte meinen sein Herz spielte verrückt, nach dem Penguin diese Frage gestellt hatte. Selbst die Archäologin stellte ihm so eine ähnliche Frage. Nein, so etwas war definitiv nichts für ihn. Izumi ist Teil seiner Crew... seine Piratin... Er schüttelte den Kopf, um wieder zu sich zu kommen.
Allerdings ließ er die Frage unbeantwortet und für gewöhnlich ist auch dies schon eine Antwort.
Penguin wusste, dass sein Kapitän ihm keine Antwort geben wird.

„Ich glaube, dass sie dich mag. Sie versucht immer alles von selbst zu lösen, damit du nicht belastet wirst mit sinnlosen Dingen. Klar, das geht dann schief, es ist halt Izumi, aber sobald einer von uns ein Problem hat, springt sie auf, damit du nicht damit konfrontiert wirst", äußerte Penguin seine Gedanken und Law schmunzelte leicht. „Ich bin ihr Kapitän. Mehr nicht, Penguin", machte Law ihm in einen ruhigen Ton klar.

Penguin nickte langsam und runzelte leicht die Stirn. „Wirst du sie jetzt suchen?", fragte er ihn anschließend. Law bestätigte seine Frage mit einem nicken. „Ich muss herausfinden, ob sie existiert und wo sie ist", erklärte er Penguin seinen Plan. „Und... was ist, wenn es sie nicht gibt?", fragte Penguin vorsichtig und wartete gespannt ab. „Hinter Gerüchten steckt auch immer ein wenig Wahrheit und ich mache mir lieber immer ein eigenes Bild, anstatt dem Gerede anderer zu folgen. Ich bin zuversichtlich. Ich habe keine andere Wahl", sagte Law hoffnungsvoll.

Er schreckte auf, als jemand mit voller Kraft gegen die Tür hämmerte. Penguin und Law betraten das Zimmer und beobachteten irritiert die Tür.

Eine besorgte und aufgewühlte Ikkaku öffnete die Tür und stürmte rein. Sie rannte auf ihren Kapitän zu, griff seine Hand und zog ihn hinter sich her. „Du musst schnell mitkommen!", sagte sie panisch und mit Tränen gefüllten Augen.

Law stoppte abrupt und zog Ikkaku an ihrem Arm zurück. „Was ist los?", fragte er erschrocken, denn Ikkaku's Verhalten war sehr untypisch. Sie ist eine Frau, die immer die Fassung behielt und sich von nichts runterkriegen ließ. Genauso kann ihr niemand den Mund verbieten. Was sie denkt, dass sagt sie und was sie nicht leiden kann, lässt sie ebenfalls ohne zu zögern alle wissen.
Aus diesem Grund war Law nun diesmal sehr besorgt. Wenn Ikkaku sich aus der Fassung bringen lässt, dann brennt die Hütte. „Bitte, Käpt'n! KOMM MIT! Irgendetwas stimmt mit Izumi nicht!", brodelte es angsterfüllt aus ihr heraus. „Sie ist plötzlich aufgestanden und fing an zu schreien. Sie schrie nur, dass sie zu viel fühlt und sie das Gefühl hat, ihr Kopf würde gleich explodieren", berichtete Ikkaku unter Tränen und Law stockte.

Ihm war sofort bewusst, was gerade los ist. „VERDAMMT!", schrie er.  Er atmete schwer und drehte sich zu Penguin. „Geh sofort und hol Kinemon und die Archäologin hierher! LOS, MACH SCHON", befahl er ihm schwer atmend.

Ohne eine Sekunde zu zögern, rannte Penguin los, denn auch er wusste nun, was gerade mit Izumi geschah.

Law fuhr sich nervös durch die Haare. Ist es nun zu spät? Hat er versagt und kann sein Versprechen Corazon gegenüber nicht einhalten?

Wütend auf sich selber trat er gegen seinen Sessel, der im Nu auf der anderen Seite des Raumes stand. Die unwissende Ikkaku beobachtete seine Reaktion sorgenvoll und hielt sich die Hände vor dem Mund, um den Schock ein wenig zu verarbeiten. Law drehte sich energisch um und verließ das Zimmer.

Law X Izumi ~ Schicksalhafte BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt