Spiel

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Erzähler's Ansicht:

,,Black !“ klang es gedämpft an ihre Ohren, doch auch durch den Schleier des Halbschlafes konnte sie hören, dass die Stimme verärgert war.
„Mmh…“ murmelte sie verschlafen und blinzelte gegen das Licht, das nicht mehr ganz so hell war, wie sie erwartet hatte. Ein dunkler Schatten schwebte vor ihr und erst als Abigail erneut blinzelte und ihre Augen darauf fokussierte, erkannte sie wer das war. Mit einem Mal war sie hellwach und erschrocken setzte sie sich auf. Tom war in die Knie gegangen und saß in der Hocke vor dem Bett, in dem sie lag. Nun richtete er sich jedoch wieder zu seiner vollen Größe auf und sah sowohl überrascht, als auch wütend auf sie hinunter.
„Was machst du hier?“ fragte er eisig.
Eiligst stand Abigail auf und räusperte sich leicht verlegen. „Naja, ich konnte nicht schlafen und bin ich hier her  um Informationen zu suchen und dan bin ich wolh eingeschlafen .“ Murmelte sie.
„Und dazu kommst du hier her?“

Ungläubig sah er sich um, als habe er etwas Offensichtliches übersehen. Abigail reckte ihr Kinn angriffslustig in die Höhe, fiel aber beim nächsten Blick, den er ihr zuwarf, wieder in sich zusammen. Seit wann war sie in seiner Nähe so gefügig? Wo war ihre Schlagfertigkeit geblieben?
Aber was konnte sie schon Sinnvolles darauf antworten? Immerhin befand sie sich dieses Mal in SEINEM Schlafsaal. Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, war sie tatsächlich eingeschlafen. Nach der Sonne zu urteilen, die schon deutlich auf die Bergkette war die nacht und der nachmittag bereits  weit vorangeschritten oder schon lange vorbei . Abigail seufzte. Sie hatte länger geschlafen als angenommen.
Tom winkte ab. „Wie dem auch sei…“ murmelte er und trat auf sie zu, sodass Abigail den Kopf heben musste, um ihm in die Augen sehen zu können. „Wie bist du hier reingekommen?“ stellte er die nächste Frage.
„Slytherin hat mich…“
„Ich meinte hier. Wie bist du hier reingekommen?“ unterbrach er sie energisch.
Abigail zuckte leicht mit den Schultern. „Ach, du meinst deine läppischen Versuche, jeden von diesem Zimmer fernzuhalten?“
„Läppisch?!“ wiederholte er, wobei seine Stimme nun eher einem Knurren gleich kam, denn sonst irgendetwas. „Ich glaube du hast vergessen zu erwähnen, wie bewandert du in den Dunklen Künsten bist, Black .“

Ihr Herz schlug nicht nur schneller; es raste. Und das hatte sicherlich nichts mit dem Erwähnen ihrer Fähigkeiten in den Dunklen Künsten zu tun.
Ihr Plan würde scheitern, noch bevor er richtig begonnen hatte. Es war eine Unmöglichkeit der Dinge, das zu ignorieren, was sie gerade empfand. Was sie für ihn empfand. Und im Moment waren ihr diese Gefühle auch nicht zuwider.
„Hör auf mich so anzuschauen.“ Murmelte sie dann, als ihr Herz bei seinem Blick einen Hüpfer machte und dieses verdammte Kribbeln in ihrem Bauch Platz nahm.
„Wieso? Macht dich das nervös, Black .“ Abigail versuchte ihn wütend anzufunkeln, was ihr vermutlich misslang. Besonders als er sich leicht zu ihr hinunter beugte, und sie seinen warmen Atem auf ihrer ohnehin schon erhitzen Haut spürte.
Sie schluckte trocken. „Das… das bin ich auch so schon.“ Stark bleiben, Abigail. Stark bleiben!

Ihr inneres Mantra versagte, als sich ihre Blicke kreuzten und sie in seinen Augen versank. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, in denen sie sich einfach nur anstarrten, doch es konnte sich nur um Sekunden gehandelt haben. Am liebsten wäre Abigail einfach aus dem Raum gestürmt, was wohl das Sicherste für sie gewesen wäre. Aber sie konnte nicht. Und sie durfte nicht. Vermutlich würde sie nie wieder eine solche Chance bekommen.
Die Slytherin biss sich leicht auf die Lippe. Sie wusste, auf was dieses Szenario unausweichlich hinauslaufen würde. Es lag jedoch an ihr, zu entscheiden, wie es letztendlich endete. Erneut schluckte sie, bevor Abigail ihren restlichen Mut zusammenkratzte und sich zu ihrer vollen Größe aufrichtete. Dieses Spiel würde sie nicht kampflos aufgeben.
Ihr Gegenüber schien ihren Sinneswandel mitbekommen zu haben, denn slytherinlike zog er eine Braue kraus, bevor er sich mit einem spöttischen Lächeln zu ihr hin lehnte. „Wo bleibt deine Angst, Black ?“ flüsterte er ihr ins Ohr.
Abigail bewegte sich keinen Zentimeter. Wie erstarrte blieb sie an der Stelle stehen, und sah ihm über die Schulter. „Auf die kannst du lange warten, Riddle.“ Ihre Stimme verriet, dass dem nicht so war. Es vergingen einige Augenblicke, in denen beide unbeweglich beieinander standen. Dann, ohne Vorwarnung, schob er ihre Haare beiseite und platzierte einen federleichten Kuss unterhalb ihres Ohres. Erschrocken zuckte Abigail zusammen und zog scharf die Lust ein, wagte aber nicht sich von der Stelle zu rühren.

Dark  PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt