Ein sicherer Ort

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Elodie's Sicht
Zum Glück für Roland konnte Mimosa die schmerzhafte Brandwunde, die er William zugefügt hatte, rückstandslos verheilen, es blieben also keine Narben zurück. Ritcher entschuldigte sich noch Tausendmal für das Verhalten seines Untergebenen bei mir, dennoch war ich immer noch sauer und innerlich aufgewühlt. Inzwischen waren zwei Tage vergangen, William und Raia ging es auch wieder besser aber ich konnte nicht ändern was passiert war, ich merkte wie ich mich immer mehr von dem Weißhaarigen entfernte. Ich hatte Yami erzählt was passiert war, ich wusste nicht wie ich mich William gegenüber verhalten sollte und hoffte, dass er mir weiter helfen könnte. Er kannte und verstand meine Angst, er wusste was damals passiert war und wie ich mich jetzt fühlte. Er hatte mit William statt meiner darüber gesprochen, nicht im Detail aber so, dass er mein Verhalten etwas verstehen konnte und ihm gesagt, dass er mir etwas Zeit geben soll und dass es auch nicht seine Schuld sein aber es machte ihm dennoch sehr zu schaffen, dass ich ihm aus dem Weg ging. Ich hielt mich wegen jenes Vorfalls in letzter Zeit mehr im Gebäudekomplex von Shun auf und zum anderen hatte der Kleine sich seinen Arm gebrochen, Kinder...

„Elodie, hättest du eben Zeit ?"

Ich drehte mich um, Patry und Raia standen hinter mir, sie sahen mich bittend an, ich wusste, dass es um William und mich gehen würde. Sollte ich sie abwimmeln oder mit ihnen reden, was mach ich jetzt...

„Ich muss erstmal nach Shun sehen, danach können wir reden..."

Sie nickten mir zu und begleiteten mich zu dem Jungen, während ich hinein ging, blieben die beiden Elfen vor der Tür stehen. Ich versprach ihnen, dass es nicht lange dauern würde und wie versprochen kam ich nach zehn Minuten wieder heraus, da ich weder in mein Büro noch in meine Gemächer wollte, da ich befürchtete auf William zu treffen, bat Raia mir an in deren Zimmer zu gehen. Ich lehnte dankend ab, zu groß war das Risiko, dass er reinplatzte würde, ich seufzte.

„Wohin willst du dann hin ?"

„Kommt mit, eigentlich ist es mir nicht so ganz recht aber etwas besseres fällt mir gerade auch nicht ein, die Standpauke werde ich mir dann später abholen."

Sie folgten mir in den Bereich, in dem ich in den letzten Wochen immer mal wieder für ein paar Stunden verschwand. Zu unserem Füßen erschien ein magischer Zirkel und wenige Sekunden später standen wir in einer riesigen dunklen Höhle die von leuchtenden Kristallen erhellt wurde, sie strahlten in allen Farben. Die Zwei, hatten so etwas gewiss noch nie gesehen und mit offenen Mund sahen sie sich um, bis sie feststellten, dass auch sie wieder ihre Elfen Geschalt angenommen hatten.

„Wo sind wir hier und warum sind wir wieder Elfen ?"

„Wir sind in einer Siegelgrotte, einem Ort, an den ich mich gerne zurückziehe, ich fühle mich hier Sicher und Geborgen, man könnte dies als meine Heimat bezeichnen. Das ihr wieder Elfen seid liegt an einem der aufgestellten Gesetzte, dieses löst Gestaltveränderte Magie sofort auf, sofern es nicht von mir oder einem meiner Vertrauten erlaubt wurde."

„Moment, heißt das, dass du sowas wie der Herrscher hier bist? Sind Fana und die Kinder auch hier ?"

„Zum Ersten, sowas in der Art und zum Zweiten, Nein, sie befinden sich in einer anderen Welt. Ich hätte sie gerne für die Zeit hierher geschickt aber Leider befinden wir uns im Krieg mit einem anderen Staat, ich wollte einfach kein Risiko eingehen,
auch wenn wir hier sicher sind. Wollen wir uns setzen ?"

Patry's Sicht
Sie setzte sich auf einen der Kristalle, wir beide nahmen neben ihr Platz, sie lehnte sich dabei an mich. Ich wusste dass es Falsch war, weil mein Bruder sie über alles liebte und trotzdem legte ich meinen Arm um sie, ich hatte da so ein Gefühl, als bräuchte sie gerade Jemanden, der ihr etwas Sicherheit bietet. Sie schloss ihre Augen, sie entspannte sich und auch Raia trug seinen Teil dazu bei, er streichelte ihre Hand.

„Es ist schon seltsam, dass ich mich in eurer Nähe so unbeschwert fühle..."

„Ist das sonst nicht so ?"

Sie drehte leicht ihren Kopf an meiner Schulter hin und her, dass sollte dann wohl Nein heißen, ich überlegte, ob ich sie auf das ansprechen sollte, worauf ihr Ordensführer angespielt hatte.

„Ist es wegen dem, was Yami angedeutet hat? Er ging zwar nicht ins Detail aber er meinte, dass dir früher, dass gleiche passiert wäre wie William und mir. Möchtest du vielleicht darüber reden, es uns erzählen ?"

Raia nahm mir die Frage glücklicherweise ab, sie zögerte, ich spürte ihre Angst, ihren Kummer und ihre Sorgen, sie zitterte leicht. Sie zog ihre Beine an ihren Körper, so wie ich früher, wenn es mir nicht gut ging. Waren wir vielleicht zu weit gegangen? Hatten wir sie zu sehr gedrängt? Ich muss sie beruhigen!

„Es wäre zwar schön, weil ich verstehen möchte, warum du dich William gegenüber so verhältst aber du sollst dich auch zu nichts zwingen, wir beide möchten dich zu nichts zwingen..."

Meinte ich zu ihr und kraulte dabei durch ihr Haar, mein Bruder hatte mal erwähnt, dass sie das ganz gern hatte. Sie zitterte noch immer, ich sah zu Raia, er war eigentlich älter als ich und ich hoffte, dass er wüsste, was wir tun könnten, damit es ihr wieder besser ging. Er schien aber genauso überfragt zu sein wie ich...

„Es ist jetzt schon viele Jahre her...wie gesagt, Narben verheilen nicht, sie verblassen nur...manchmal vergesse ich sie, den Schmerz und die Angst, all die negativen Gefühle die damit verbunden sind aber...es gibt auch Tage, an denen ich mich verkriechen möchte, ich kann nicht aufhören zu weinen, weil all diese Erinnerungen zurück kommen und dann fragte ich mich...warum ich damals nicht einfach gestorben bin...warum ich noch immer dieses Leid ertrage...warum ich überhaupt noch am Leben bin, wenn es so schmerzt...warum ich es nicht selbst beende..."

Black Clover: Die Beschwörungsmagierin des Schwarzen StiersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt