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Mein Herz erwärmte sich in der doch so kalten Umgebung. Das Schnee knirschte bei jeden Schritt unter meinen Füßen und dicke Flocken rieselten auf meine Haare, aber ich konnte mich nicht weniger dafür interessieren.

Meine Augen waren fest an die Person vor mir verwurzelt, der mit schnellen Schritten den Gehweg entlang lief. 

Er wirkte wie ein hibbeliges Kind, der kaum erwarten konnte endlich anzukommen. Ich kicherte bei seiner ungeduldigen Art, was ihn dazu brachte sich zu mir zu drehen.

Ich hielt mein Hand vor mein Mund, damit er mein Lachen nicht bemerken konnte, dennoch war ich laut genug, dass er es empfing.

Hoseok kam zu mir rüber mit ein ungeduldigen Gesichtsausdruck. Seine dunklen braunen Augen sahen zu den vielen Autos rüber, die an uns vorbei fuhren. 

Mich wunderte mich das schlechte Verkehr kurz vor Weihnachten nicht, da die Leute wahrscheinlich noch auf den letzten Drücker ihre Geschenke kaufen mussten.

Doch ich hatte mein Geschenk in meiner Hand. Es war in ein kleiner verpackter Box, was Hobi sich ausgesucht hat, für sein ganz besondere Person.

Ich konnte mich noch an sein Gesicht erinnern, wie er es ganz stolz mit sein eigenes Geld zahlte, glücklich nicht von mein Geld abhängig zu sein, doch wenn es nach mir gehen würde, würde ich all mein Geld für ihn ausgeben.

Es störte mich dennoch, dass er zu seine Tante als sein ganz besondere Person bezeichnet hat. Ich war da ein wenig beleidigt, dass ich nicht die besondere Person war und er meinte daraufhin, dass ich nur eine besondere Person bin. Anscheinend war ich es nicht wert eine "ganz" hinter "besondere Person" zu setzten.

"Sei ein wenig geduldiger. Wir sind ja gleich bei deiner Tante" ,versuchte ich ihn zu beruhigen. Doch er war genervt von mein Tempo. Leise quengelte er: "Aber Yoongi, du läufst so langsam."

"Das Haus ist doch gerade da vorne! Wir sind ja gleich da" ,versuchte ich zu argumentieren. Doch das überzeugte ihn nicht. Er griff nach meiner Hand und fing an zu rennen.

Es überraschte mich ein wenig und bei den ersten Schritten stolperte ich auch eher hinter ihm her. Eigentlich bin ich nicht der größte Fan von Sport, aber für mein Hobi würde ich alles tun. 

So rannten wir an Gruppen von Leuten vorbei und sehr viele Schneeflocken rieselte gegen mein Gesicht, aber das machte ich gerne für mein Hoba.

Der kalte Wind wehte gegen mein Gesicht und das Schnee kühlte mich noch mehr ab. Doch ich hörte ein Lachen vor mir und langsam sah ich zu ihn rüber, der Spaß damit hatte durch das Schnee zu rennen.

Ein breites Lächeln bildete sich auf meine Lippen, als ich seine strahlenden Augen sah. Da störte mich die kälte nicht mehr. Die Schneeflocken, die gegen mein Gesicht rieselten konnten mir nicht egaler sein.

Ich könnte überall glücklich sein, wenn ich ihn an meiner Seite hätte. Denn dann wirkt auch mein Leben wie ein Traum, wovon ich nie aufwachen wollen würde.

Ich konnte an sein Gesichtsausdruck erkennen, wie ihn das alles Spaß machte. Er liebte das Schnee und wie es gegen ihn rieselte.

Vor der Gebäude von Frau Jung hielten wir an. Schwer schnappte ich nach Luft und da merkte ich, wie unsportlich ich geworden bin. Hobi stand nur neben mir und fragte: "Ist alles in Ordnung?"

"Ja, gib mir noch ein Moment" ,versicherte ich ihn. Ich musste echt sein Ausdauer loben, da ihn das kurze Sprint nichts ausmachte.

Ich blickte wieder runter zum Schnee und beugte mich ein wenig nach vorne, in der Hoffnung mehr Luft zu bekommen.

Auf Hobis Gesicht bildete sich nur ein kleines Grinsen. Er verkürzte den Abstand zwischen uns beiden, bis seine Lippen neben mein Ohr war.

Er flüsterte mir zu: "Ich frag mich, wie du im Bett aushalten wirst, wenn du jetzt schon keine Luft mehr bekommst. Doch das werden wir sehen, nicht wahr?"

Nicht gut genug./SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt