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Meine Sicht wurde unscharf und die Stimmen um mich herum lauter. Ich hielt meine Ohren zu, da ich mir unsicherer wurde, ob die Stimmen von den ganzen Schüler kämen oder aus mein Kopf kam. 

Es half auch nicht groß, dass an mein Arm wie sonst was gezogen wurde und ich eine harte Zeit hatte Schritt zu halten. Ich fixierte mich auf die Person vor mir, der mich hinter sich her zog.

Yoongis hat sein Rücken zu mir gewendet und sein Griff war fest um mein Handgelenk. Ich konnte an sein Blick erkennen, wie wütend er auf Jin war.

Ich fühlte mich nun noch mehr verantwortlich als davor. Hätte ich Heejin aus der Situation geholfen, wäre sie nicht traumatisiert, Jin wäre nicht sauer auf mich und es gäbe Frieden in unserer Gruppe.

Ich hätte als guter Freund eingreifen sollen und sie raus helfen sollen, doch wie ein Feigling hab ich mich versteckt.

Yoongi führte mich ins Schulgebäude ohne ein Wort von sich zu geben. Im Hintergrund hörte ich die ganzen Schüler, die sich vor sich hin tratschen.

Doch der Lärm wurde immer leiser, als wir durch die Fluren liefen. Ich folgte Yoongi einfach, während er mich ins nirgendwo zog.

Nur einzelne Schüler waren in den Fluren, doch überraschender Weise war kein Lehrer, die die Schüler raus schickten, anwesend. Was wohl der Grund dahinter war?

Meine Gedanken schwankten wieder zum Vorfall von vorhin und das Gefühl von Schuld lastet wie ein hoher Druck auf mein Schulter.

Wir endeten ins Jungs Klo und dort erst ließ Yoongi los und wendete sich zu mir. Stille hing im Raum und wir waren die einzigen im Raum.

Yoongi sah mich mit solchen Augen an. Ein Stich versetzte sich durch mein Herz, als Yoongi mich mit diesen Augen ansah. Diese weiten Augen, die mich als ein Opfer der Situation betrachteten.

Nein, ich war nicht das Opfer. ICH bin für alles verantwortlich. Das wollte ich ihn entgegenschreien, ihn verdeutlichen, doch kein Wort entkam meiner Kehle.

Warum ist er noch da? Warum ist er noch an meiner Seiter? Ich hab das nicht verdient. Nach all dem was ich getan hab. Selbst meine Eltern konnten mich nicht lieben.

Warum sollte er es dann tun nach all dem?

Ich wich zurück, um Abstand zwischen uns zu gewinnen. Das brauchte ich. Ich wollte Abstand von allem bekommen. Doch wie komme ich hier weg?

Ich drehte mich zu einer der Kabinen und rannte schnell in einer von ihnen. Er bemerkte was ich machen wollte und versuchte nach meiner Hand zu greifen, doch dafür war er zu langsam.

Yoongi folgte mir schnell, dennoch war er nicht schnell genug und bekam die Tür vor seiner Nase zu geknallt.

Mehr Tränen keimten auf und flossen meine Wangen hinunter. Mehrmals atmete ich schnell durch, hielt mein Blick auf den Boden und rieb mir über den Nacken.

"Hobi? Oh mein lieber Hobi" ,hörte ich im Hintergrund und ein Gefühl von Schuld keimte in mir auf. Ich konnte die Sorge in seiner Stimme hören. 

Wie konnte ich noch in die Augen meiner Freunde sehen? Heejin will sicher nichts mehr mit mir zu tun haben.

Ich schieb alles von mir weg. Vielleicht hab ich es verdient alleine zu sein, wenn ich nicht einmal für meine Freunde gerade stehen kann.

"Hobi, bitte mach die Tür auf" ,sprach Yoongi verzweifelt und rüttelte gegen den Türknauf. Er rüttelte an die Tür und klopfte dagegen.

Ich sah nur aufgelöst die Tür an und wusste nicht was ich machen sollte. Hab ich Jemanden wie Yoongi überhaupt verdient?

Ich rief aufgebracht: "Geh weg! Ich will für eine Weile alleine sein. Entschuldige dich bei Jin. Er hatte Recht nach all dem was ich gemacht habe."

Nicht gut genug./SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt