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Irgendwann liefen wir auf eine Wiese raus und mit einem breiten Grinsen blieb ich stehen. Hobi blieb kurz nach mir stehen und sah mich fragend an.

"Warum bleibst du stehen?" ,fragte er. Ich antwortete: "Das hier ist das was ich dir zeigen wollte."

Sein Gesicht wechselte sich von irritiert bis genervt. Er sah um sich herum, um zu bemerken, dass da nichts besonderes war. Nur die Wiese, die von leichten Briesen sich bewegte.

"Du hast mich hier her gebracht, um mir die Wiese zu zeigen?" ,fragte er genervt. Seine Augen musterten mein Gesicht, um irgendeinen Zeichen von einem Witz zu sehen. Ich schüttelte mit dem Kopf.

"In bloßer Auge sieht alles so schlicht und normal aus. Doch wenn man genauer hin sieht, sieht man die Schönheit der Natur oder sogar die Schönheit des Universums" ,erklärte ich und legte zwei Finger unter seinem Kinn.

Langsam hob ich es an. Sein Blick landete auf den Nachthimmel, wo mehrere Sterne den Himmel erstrahlen lassen.

Während er sein Blick oben behielt, zog ich mein Rucksack aus und nahm die Decke, den ich drinnen verstaut hatte. Mit ein kleinen Lächeln auf den Lippen, breitete ich es auf die Wiese aus und ließ darauf ein paar Kissen fallen.

Hobi grinste mich an, während er zusah, wie ich das alles vorbereitete. Ich präsentierte die liegende Decke und sang: "Tada!"

Hobi fing an zu lachen und meinte: "Mit was habe ich dich überhaupt verdient."

Ich fühlte, wie die Rötung wieder auf meine Wangen kam und mein Herz schneller schlug. Dennoch ignorierte ich es und legte mich mit Hobi auf die Decke.

Mit meinem Arm stützte ich sein Kopf, während wir die Sterne ansahen.

"Schön nicht?" ,fragte ich ihn und spürte das nicken an meinen Arm, "Ich fand Sterne schon immer interessant. Unendlich viele, die nicht schöner strahlen könnten."

Doch der Schönste von allen lag direkt auf meinen Armen. Egal wie schön die Sterne strahlen könnten, sein Licht wird immer meine Augen an sich ziehen.

"Ich hab Sterne immer in ein anderen Blickwinkel gesehen" ,erklärte mir Hobi, "Alle sehen sie in ihren schönsten Licht. Sie erstrahlen erst in unseren Blick, nachdem sie schon längst gestorben sind. Erst dann werden sie wahrgenommen. Traurig nicht war? Man könnte sie reintheoretisch mit gewissen Künstler vergleichen, die in ihrer Zeit nichts Wert waren, doch in unserer Zeit Millionen verdient hätten. Genau so sehe ich die Sterne" ,erzählte Hobi, "Und egal wie stark man strahlt, manche Menschen sehen einen nicht, selbst wenn man das hellste Licht im Himmel sei. Sie wollen von dir, dass du die Sonne bist, doch du weißt, dass sie dich nie mehr als ein Stern war nehmen werden."

Ich sah zu Hobi zur Seite. In seiner Stimme hörte man den Schmerz heraus. Er hatte es nicht einfach mit seinen Eltern , genau so wenig wie ich.

"Du redest über dein Vater, nicht?" ,fragte ich ihn und wieder spürte ich das Nicken an meinem Arm. Ich meinte seufzend: "Ich hab es genau so wenig einfach mit mein Vater. Er hat mich angefangen zu hassen in diesen Moment, wo Mom weglief. In seinen Augen bin ich der Grund, dass sie weg ist, obwohl nur er dafür verantwortlich war. Er hat ein Minderjährigen geschwängert und sie dazu gebracht das Kind zu behalten. Doch manche Menschen wollen nie die Wahrheit sehen, nicht wahr? Ich kann nicht wütend sein auf meiner Mutter, da sie jung war und wahrscheinlich auch Träume hatte, doch ich bin enttäuscht, dass sie mich alleine mit ihm gelassen hat. Als Kind wollte man nur Liebe von den eigenen Eltern, doch wenn der eigene Vater es nicht geben konnte, musste man ohne überleben."

"Ich versteh nicht, wie sehr es ein Vater umbringt in den Augen des eigenen Kindes zu schauen und mit ein Lächeln zu sagen: Ich bin stolz auf dich" ,regte sich Hobi auf. Er sah in meinen Augen.

Nicht gut genug./SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt