In eine andere Dimension zu gehen, dauert nicht länger als ein Wimpernschlag und so standen wir schon kurze Zeit später direkt vor dem Eingang des Dorfes unseres Klans.
Es lag zu Füßen eines großen Berges, Teile davon waren in den Felsen gehauen worden, der Rest wurde von einer dicken Steinmauer umgeben, durch die nur ein Tor führte.
Dies war strategisch wirklich gut gewählt, jeder der das Dorf angreifen wollte, mußte zwangsläufig durch das Tor, das aus dicken, massiven Eichendielen bestand.
Doch nun, lagen genau diese fast zehn Meter hohen, jeweils drei Meter breiten und zwei Meter dicken Tore, halb aus den Angeln gerissen, weit geöffnet vor uns.
"Was zum Teufel ist hier passiert?" murmelt ich, als wir eintraten und fassungslos die Tore anstarrten.
Doch das blieb nicht der einzige Schock.
Unser Klan und somit auch das Dorf an sich, sind nicht besonders groß. Es leben so um die hundert Drachen dort, trotzdem war es ein reiches, starkes und sehr schönes Dorf. Die meisten Häuser waren aus Sandstein gebaut, reich mit Holz- und Steinschnitzereien verziert und mit sehr stabilen Pagodendächern versehen, so daß auch mal ein Drache darauf landen konnte.
Wie gesagt so war es, jetzt waren viele Häuser zum Teil zerstört. Überall lagen Steine und Ziegel der Dächer herum, die gepflasterten Wege, waren aufgesprungen und löchrig.
Diese ganze Zerstörung schmerzte mich jedoch nur halb so sehr, wie das was ich noch sah.
Es waren die Verletzten, die mir fast dem Atem raubten, mein Herz erst ein Schlag aussetzen, dann zum rasen, mein Blut zum kochen brachten und mich schier verzweifeln ließen.
Wie angewurzelt stand ich da und schaute auf das Bild, das sich mir bot.
Leute, Freunde, teils in Menschen, teils in Drachengestalt, saßen oder lagen zum Teil bewusstlos, auf dem Boden oder wurden gerade weggebracht, manche mit Verbänden versorgt, andere mit immer noch blutenden Wunden. Überall waren Heiler unterwegs, die die Erstversorgung machten und solche, die halfen wo gerade Not am Mann war.
„Rie nee-sama!" Rai's Stimme riss mich aus meinem Schock. Er stand neben mir, schaute mich besorgt an und zeigt dann auf meine Hände. Ich sah ebenfalls hin und spürte wie warmes Blut an meinen Fingern hinab lief.
Ohne es zu merken, hatte ich mir die Fingernägel in die Handflächen gebohrt. Wie in Trance, starrte ich auf meine Hände, ohne sie wirklich zu sehen, den ich kochte vor Wut.
'Wer hat das meinen Freunden, meiner Familie angetan!'
Dieses mal riss mich Rei, der ebenfalls neben mir stand, aus meinen Gedanken, indem er mich am Arm packte und in Richtung Dorfplatz zeigte.
Dort sah ich ein paar Gestalten, schnell auf uns zu kommen. Ich mußte nicht lange überlegen, um zu wissen wer das war.
Fünf junge Krieger kamen die Gasse entlang. Alle in Leder gekleidet und mit Waffen, wie Schwertern, Pistolen und Äxten ausgerüstet. Sie waren allesamt starke Erd- und Metalldrachen, doch auch ihnen sah man die Strapazen und die Spuren des Kampfes deutlich an.
Vorne weg lief der größte von ihnen, Koga Hayami. Er war ein paar Jahre älter als ich, groß, durchtrainiert, mit kurzen braunen Haaren und fast schwarzen Augen; wir waren zusammen aufgewachsen und so was wie Geschwister. Auch wenn er und seine vier Jungs früher eher die Rowdies des Dorfes waren, war er heute Kommandant der Wache.
Als er mich sah lächelte er, doch eine Sekunde später verfinsterte sich sein Blick und er kam mit den anderen sofort auf uns zu.
„Hime-chan, was machst du hier?" fragt er mich ohne Umschweife.
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PhönixHeart: Rie Style
FantasyEine verrückt, chaotische Gilde. Gegründet von vielen gleichgesinnten, bekloppten Otakus. Jede mit ihrer eigenen, erdachten Figur und Geschichte. Dies sind die Geschichten und Abenteuer ,meiner Figur: Rie Salamandra Shuraiya. Lasst euch in meine We...