Tsuki POS:
Die Beiden hatten wohl gerade gemerkt, dass Ba-chan und ich auch noch da waren, denn sie liefen schlagartig rot an, stoben auseinander und sahen zu Boden. Lúcca zupfte an seinem Jackett herum und Rie strich nicht vorhandene Falten an ihrem Kleid glatt.
Ba-chan und ich sahen uns vielsagend an, zwinkerten uns zu und gesellten uns wieder zu den Beiden.
„Na, seid ihr soweit?" fragte ich, doch dann fiel mein Blick auf Rie's Handgelenk.
„Rie-chan, was hast du da?" Ich wies mit dem Finger auf das glitzernde Etwas an ihrer Hand. Sie sah selbst darauf, als hätte sie es eben erst bemerkt, dann schien es ihr wieder eingefallen zu sein und sie hob ihre Hand in meine Richtung, sodass ich es besser sehen konnte.
„Das hat mir Lúcca eben gegeben." sagte sie und fing unwillkürlich an zu strahlen.
Ich nahm ihre Hand, um mir das wie ich nun erkannte, Armband besser ansehen zu können. Ba-chan stellt sich neben mich, um es ebenfalls zu betrachten.
Wir beide staunten nicht schlecht. „Das ist wunderschön!" sagte Ba-chan, mit ehrlicher Bewunderung, während ich nur bestätigend nickte.
Ich sah meinen Bruder groß an. „Wo hast du das nur her?"
Dieser stand immer noch mit rotem Gesicht da und verlagerte unruhig, ständig sein Gewicht von einem Bein auf das Andere.
„Ist doch egal." druckste er herum. „Und außerdem, wird es nicht langsam Zeit, dass wir aufbrechen?" Er versuchte sich krampfhaft heraus zu reden, doch er hatte recht. Ich schaute auf eine Uhr, die an der Wand hing und sah, dass es schon fast 18:00 Uhr war, der Ball würde in ca. einer Stunde beginnen.
'Na warte, ich krieg dich schon noch.'
Süffisant lächelnd, sagte ich: „Ja, du hast Recht. Ihr solltet euch besser auf den Weg machen." Und ich konnte in seinem Blick ablesen, das er genau wusste, dass ich ihn mit dieser Antwort nicht davon kommen lassen würde.
Wir machten uns auf den Weg nach Unten. Unterwegs trafen wir auf Koga und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf als er Rie sah, was dieser tot peinlich war.
Nachdem er sie ausgiebig begutachtet und ihr mehrfach versichert hatte, dass sie wirklich toll aussah, was sie immer noch nicht recht glauben wollte, gingen wir nach draußen vors Haus.
Ba-chan richtete nochmal das Wort an die Beiden. „Also, ihr zwei. Passt gut auf euch auf und habt viel Spaß." Sie zwinkerte ihnen zu.
Die Beiden hatten sich offensichtlich wieder gefangen, denn Lúcca verdrehte die Augen, Rie fing frech an zu grinsen und meinte: „Danke Baba-chi, wir tun unser Bestes und wir werden Magnus ganz herzlich von dir grüßen."
Diese schnappte kurz nach Luft, schaute sie dann aber tadelnd an und hob drohend einen Finger. „Untersteh dich!"
Wir fingen alle an zu lachen, Lúcca öffnete das Dimensionstor, sie verabschiedeten sich von uns, nickten sich nochmal gegenseitig zu und gingen durch das Tor.
Lúcca POS:
Einen Augenblick später standen wir vor dem hochherrschaftlichen Anwesen des Rates.
Das hohe, mit Ornamenten verzierte, schmiedeeiserne Eingangstor, ragte vor uns aus dem Boden in den Himmel empor.
Kein Ton war zu hören, als es langsam auf glitt und den Weg zum Anwesen frei gab.
Als wir den hellen Kiesweg, entlang von üppig angelegten Gärten und imposanten Wasserspielen, auf das prächtige, aus weißem Marmor gehauen Hauptgebäude zu gingen, schickte die Sonne gerade ihre letzten Strahlen hinaus und ließ das Gebäude, mit seinen Säulen aus schwarzem Granit, den hohen Fenstern und dem Schieferdach, in den schönsten Farben erstrahlen.
Links und rechts des Weges, waren Feuerschalen aufgestellt, die jeden Besucher auf direktem Weg zur, mit reichlich Gold und Schnitzereien versehenen Eingangstür führten.
Wir erklommen die steinernen Stufen zur Tür und blieben davor stehen.
Rie sah feixend zu mir auf. „Na dann, auf in den Kampf."
Ich reichte ihr meinen Arm, verbeugte mich leicht und meinte: „Darf ich bitten, my lady?"
Sie lächelte und hackte sich bei mir ein. „Gewiss doch, my lord."
Wir wandten uns an die Tür und ich klopfte an. Ohne irgendein Zutun, schwang sie nach Innen auf und gab den Blick auf das Innere preis.
Wir gingen einen langen Gang aus rot weiß poliertem Marmor entlang. Links und rechts an den Wänden waren Rüstungen, Wandteppiche und Gemälde von ehemaligen Oberhäuptern und Prinzessinnen, mächtigen Krieger und imposanten Drachen zu sehen.
Je weiter wir kamen, desto deutlicher konnten wir Musik und gedämpfte Stimmen wahrnehmen.
Bis wir endlich am Ende angelangt waren und vor einer pompösen Eichentür standen.
Neben ihr stand ein Diener mit strengem Blick und einer Liste in der Hand.
Er musterte uns herablassend von oben bis unten und fragte dann, mit einer unangenehmen hohen näselnden Stimme: „Die Namen, bitte?"
Das brachte mich etwas auf die Palme.
'So ein eingebildeter Schnösel!'
Rie neben mir allerdings, war die Ruhe selbst.
Ich bewunderte es jedes Mal aufs Neue, wie sie bei solchen Veranstaltungen auf der Stelle von dem frechen, vorwitzigen, oft zu lauten und manchmal naiven Mädchen; zur besonnenen, manierlich, gebildeten und auch brechenden Prinzessin umschalten konnte. Auch stahl sich jedes Mal dieses ganz besondere Lächeln auf ihr Gesicht: ein unantastbares Lächeln, voller Eleganz und Gelassenheit, das Lächeln einer Prinzessin eben.
So hatte Ba-chan es mir einmal erklärt, als ich sie danach gefragt hatte.
Ich stellt mich etwas aufrechter hin und antwortete ihm, in ruhigem Tonfall: „Rie und Lúcca Shuraiya."
Sofort änderte sich der Blick und der Ton des Dieners und er war sehr darauf bedacht uns zu gefallen.
Denn trotz allem was passiert war, war der Shuraiya Klan, immer noch einer der mächtigsten und angesehensten Klans.
Der Mann überschlug sich fast an Höflichkeit, als er uns schnell die Tür öffnete und einen besonders schönen Aufenthalt wünschte.
Rie lächelte ihn noch einmal an und ich konnte sehen, dass ihm gerade das Herz in die Hose gerutscht und er ihr verfallen war.
'Vergiss es!'
Ich faste ihren Arm etwas fester und so traten wir ein.
Rie POS:
Wir gingen an diesem schleimigen Diener vorbei, dabei rief ich innerlich noch mal ein Hoch auf Baba-chi's Spezial Prinzessinnen Training. Sie hatte mir beigebracht, dass sich, nur durch ein einfaches Lächeln ganze Scharren von Männern auf Abstand halten ließen.
Es war die pure Hölle, Stunden langes Lächeln ohne eine Pause, immer Eleganz und Gelassenheit ausstrahlen, auch wenn man vor Wut kochte oder gerade fast nackt, mitten in einem Männerbad stand.
Ihre Methoden waren immer etwas obskur, doch hatte mir dieses Lächeln schon oft gute Dienste erwiesen.
So gingen wir nun durch die Tür, hinaus auf einen Balkon von dem aus man, den ganzen Ballsaal überblicken konnte.
Wir bleiben kurz stehen und genossen den Anblick, der sich uns bot.
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PhönixHeart: Rie Style
FantasyEine verrückt, chaotische Gilde. Gegründet von vielen gleichgesinnten, bekloppten Otakus. Jede mit ihrer eigenen, erdachten Figur und Geschichte. Dies sind die Geschichten und Abenteuer ,meiner Figur: Rie Salamandra Shuraiya. Lasst euch in meine We...