Kapitel 42.

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Rie POS:

„Rie..."

Eine wunderschöne und sanfte Stimme rief nach mir.

„Wer ist da?"

Völlige Dunkelheit umgab mich.

„Rie...mach die Augen auf..."

„Aber ich bin doch so müde..."

„Du darfst jetzt nicht schlafen, sonst wirst du etwas sehr wichtiges verlieren..."

„Was?"

„Mach die Augen auf und sieh selbst..."

Ich versuchte es und tatsächlich, nach kurzer Zeit verschwand die Dunkelheit und wich einem blendenden Licht.

Als sich meine Augen daran gewöhnt hatten, sah ich eine Landschaft aus schillernden Wolken um mich herum. Alles schien so warm und weich, als gäbe es nichts hartes oder schlechtes hier.

„Wo bin ich?" fragte ich in die Unendlichkeit dieses Ortes.

„Du bist in der Welt zwischen Leben und Tod." sagte plötzlich diese sanfte Stimme hinter mir.

Schnell drehte ich mich um und sah eine Frau in einem langen weißen Kleid.

Sie lächelte mich sanft an und in ihren Zügen lag die Weisheit eines langen Lebens und doch schien sie kaum älter als ich zu sein.

„Wer bist du?" fragte ich sie und konnte mich kaum von ihrer anmutigen Gestalt abwenden.

„Mein Name ist Kiirim. Und wir sind hier um dir etwas zu zeigen, meine Kleine."

„Wir?" fragte ich irritiert.

Sie nickte und machte eine ausholende Bewegung.

Plötzlich erschienen überall in den Wolken schemenhafte Gestalten.

„Wir sind die, die vor dir kamen." sagte sie und schaute auf die Schattengestalten rings umher.

Ich zuckte zurück, doch Kiirim hob beruhigend ihr Hand.

„Keine Angst, wir wollen dir nichts tun."

Misstrauisch sah ich sie an. „Was heißt: Ihr seit die, die vor mir kamen?"

Wieder lächelte sie. „Nun, wir sind all die Prinzessinnen, Oberhäupter und Beschützer, die vor deiner Zeit kamen. Ich selbst war eine Prinzessin, nämlich deine Vorgängerin, deswegen wurde ich auserwählt mit dir zu sprechen."

Ungläubig und mit großen Augen sah ich sie an. „Dann bist du Baba-chi's, äh ich meine, Múriel's Großmutter?"

Sie nickte. „So ist es."

„Aber du bist so jung?!" sprudelte es aus mir heraus.

Lachend sagte sie: „Zeit spielt hier keine Rolle. Lass dich von meinem Äußeren nicht täuschen, ich bin älter als du denkst." Sie zwinkerte mir zu.

Ich hatte mich beruhigt und fragte nun neugierig. „Und was wollt ihr nun von mir?"

Ihr Blick wurde etwas trauriger. „Meine Kleine, du bist gestorben und nun im Begriff in die Anderswelt über zu gehen."

Die Erkenntnis und die Erinnerung traf mich wie ein Blitz und ich riss die Augen auf.

„Wir sind nun hier um dir zu sagen, dass du noch nicht gehen darfst. Es ist für dich noch nicht an der Zeit." sagte sie nun etwas ernster.

Ich senkte den Blick. „Aber ich glaube, es wäre für alle das Beste, wenn ich verschwinden würde. Nur wegen mir wurde der Klan und die Gilde angegriffen, soviel Leid und Schmerz wurde verursacht nur durch meine Existenz."

PhönixHeart: Rie StyleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt