Kapitel 12

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Da wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Rai und Rei stürmten, völlig verheult auf mich zu.

„Rie nee-sama!"

Im letzten Moment, zog Lúcca mich zur Seite und die beiden landeten mit einem lauten Platsch im Wasser.

Prustend und schnaubend kamen sie wieder hoch und maulten im Chor. „Lúcca nii-sama! Das war gemein! Warum hast du das gemacht?"

„Ich hab euch doch extra gesagt, daß ihr vorsichtig sein sollt!" schnauzte er sie an, während er mich wieder vorsichtig auf den Boden stellte.

Ich kicherte und ging auf die beiden zu, als sie gerade aus dem Wasser stiegen.

Bedächtig, kniete ich mich vor sie hin und legte jedem eine Hand auf die Schulter. „Jungs, es ist alles in Ordnung, aber in nächster Zeit müßt ihr etwas auf mich aufpassen. Schafft ihr das?"

„Na klar!" riefen sie und strahlten.

Zwinkernd sagte ich: „Ich verlaß mich auf euch."

Gerade als ich aufstehen wollte, kippte die Welt zu Seite weg.

Doch anstatt auf dem Boden aufzuschlagen, spürte ich sechs Arme um mich.

Langsam blickte ich auf und sah in drei besorgte Gesichter.

Sie stellten mich wieder sicher hin, ich lächelte sie schief an und sagte: „Danke für die Rettung, das hätte mit Sicherheit eine Beule gegeben."

„Rie, du solltest dich schonen. Am Besten legst du dich wieder ins Bett." meinte Lúcca besorgt.

„Ich hab mich genug geschont und ich hab drei Tage geschlafen, das reicht. Außerdem will ich noch in den Tempel und bevor du jetzt Luft holst um zu widersprechen, mach ich dir einen Vorschlag. Wir gehen jetzt erst mal was essen, denn ich hab einen Bärenhunger und wenn ich dann noch mal umkippe, kannst du mich von mir aus am Bett fest schnallen, OK?" sagte ich und sah ihn erwartungsvoll an.

Er wußte, daß er mich sowieso nicht umstimmen konnte, also sagte er gespielt genervt: „Also gut, du sturer Dickschädel! Aber, ich werde nicht von deiner Seite weichen und falls du noch mal umkippst, schnall ich dich wirklich am Bett fest!" Er grinst mich breit an.

„Ja, das würde dir gefallen." grinste ich zurück.

Sein Grinsen wurde breiter. „Och, es hätte definitiv seine Vorteile."

Rei und Rai, die das Ganze bis dahin schweigend beobachtet hatten, sprangen plötzlich auf und riefen: „Wir erzählen jetzt allen, daß es dir wieder besser geht!"

Noch bevor ich etwas sagen konnte, waren sie auch schon weg.

„Na prima! Das kann ja heiter werden." meinte Lúcca sarkastisch.

„Egal, ich hab Hunger!" quengelte ich.

„Dann ziehen wir uns besser schnell um, bevor du mich noch an knabberst." meinte Lúcca und hob abwehrend die Hände.

„Bild dir ja nichts ein. Außerdem, kannst du ganz beruhigt sein, so alte Lederklumpen schmecken mir nicht." sagte ich und streckte ihm die Zunge raus.

Er zog eine Augenbraue hoch. „Für die Antwort, hättest du jetzt eigentlich ein Satz heißer Ohren verdient. Sei froh, daß du gerade Schonfrist hast." sagte er mit vor der Brust verschränkten Armen.

Ich grinste breit. „Langsam fängt die Sache an, mir zu gefallen."

Wir zogen uns an, getrennt, damit er nicht spannen konnte und gingen dann in Richtung Küche, aus der es schon köstlich duftete.

PhönixHeart: Rie StyleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt