Kapitel 6.

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Tsuki POS:

Ich ging runter in die Küche um das Mittagessen vorzubereiten, dort traf ich auf Ba-chan, die am Tisch saß und Zeitung lass. Als ich den Raum betrat hob sie den Kopf und sah mich an.

„Was hast du dieses Mal wieder angestellt?" sagte sie ohne Umschweife, faltete die Zeitung zusammen und legte sie beiseite.

„Was meinst du?" fragte ich unschuldig; natürlich wusste ich ganz genau was sie wollte.

„Tu nicht so. Rie rastet doch nicht umsonst derartig aus. Also, raus mit der Sprache." Sie saß völlig ruhig da, hatte die Hände auf dem Tisch gefaltet und sah mich einfach nur mit ihren Eisblauen Augen, die alles durchdringen konnten an.

Ich drehte mich um, um ihrem Blick auszuweichen und begann damit Gemüse zu putzen und zu schneiden.

Eine ganze Weile schwiegen wir uns an, doch es hatte keinen Zweck, Ba-chan würde keine Ruhe geben, bis sie ihre Antworten hatte.

„Was erwartest du von mir, was ich dir jetzt sage?" fragte ich sie, ohne von meiner Arbeit aufzusehen.

Ba-chan seufzte. „Ich weiß ja, dass du es gern sehen würdest, wenn die Zwei ein Paar werden würden, aber es auf diese Art und Weise zu erzwingen, ist doch etwas übertrieben. Findest du nicht auch?"

„Du meinst also, ich erzwinge etwas? Was hab ich denn getan? Ich habe mit Ru lediglich darüber gesprochen, wie schön es wäre, wenn die Zwei heiraten würden und das Rie dann endlich wirklich zu uns gehören würde und niemand jemals wieder etwas anderes behaupten könnte."

Während ich das sagte, merkte ich wie die Wut in mir hoch stieg und ich es unbewusst an einer armen, rohen Kartoffel ausließ, indem ich sie in der Hand zerquetschte.

Ba-chan wurde sofort hellhörig. „Was meinst du damit?" fragte sie alarmiert.

Nachdem ich die Überreste meines Opfers entsorgt und meine Hände gewaschen hatte, stützte ich mich am Rand der Spüle ab und ließ den Kopf hängen.

„Ich habe vor einiger Zeit, als ich im Dorf einkaufen war, zufällig ein Gespräch mitbekommen, indem es darum ging."

„Was genau hast du gehört?" Ihre Stimme war ruhig, doch man hörte genau die Anspannung darin mitschwingen, die dieses Thema jedes Mal bei ihr, sowie bei uns allen verursachte.

Weiter auf die Spüle gestützt seufzte ich und schloss die Augen, die Erinnerung daran reichte, dass die Wut in mir noch weiter hochkochte.

„Sie meinten, dass allein Rie Schuld an dem Angriff auf das Dorf hätte. Wäre sie nicht hier, wäre das alles nicht passiert."

„Was für ein himmelschreiender Unsinn!" schrie Ba-chan auf, sie hasste es wenn jemand einen von uns angriff, vor allem bei solch haltlosen Behauptungen.

„Ich weiß! Das hab ich ihnen auch gesagt! Und noch einiges mehr!" sagte ich und lächelte grimmig.

Ba-chan war aufgestanden und tigerte nun durch die Küche, die Arme auf dem Rücken verschränkt und grummelte vor sich hin. Ich drehte mich um, kreuzte die Armen vor der Brust und sah ihr dabei zu.

„So eine Unverschämtheit! Die können was erleben! ..." Sie wurde immer leiser, sodass man nicht mehr verstand was sie sagte.

„Verstehst du jetzt warum ich es gern sehen würde, dass die beiden zusammen kämen. Wobei das nicht der einzige Grund ist..." sagte ich und meine Stimme wurde zum Ende hin etwas leiser.

Ba-chan blieb stehen und sah mich verwundert und fragend an, bis ich weiter sprach.

„Lúcca und Rie begreifen einfach nicht, was sie für einander empfinden. Sie verletzen sich gegenseitig und merken doch nicht, dass sie selbst der Schlüssel für ihre Probleme wären." sagte ich kopfschüttelnd.

Sanft lächelnd sagte Ba-chan: „Das mag schon sei, es ist aber nicht an dir, sie mit der Nase darauf zustoßen. Sie müssen es selbst herausfinden."

„Ja, aber..." Wollte ich gerade ansetzten, doch bevor ich weitersprechen konnte, kam Rie in die Küche, mir wurde schlagartig schlecht.

'Wie viel hat sie mitbekommen?'

„Hey ihr beiden. Über was sprecht ihr?" fragte sie und lächelte uns an.

PhönixHeart: Rie StyleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt