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Kapitel 7* Basketball
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Ich hatte alle Stunden hinter mich gebracht außer Sport und die Arbeitsgemeinschaft. Im Block D angekommen, lief ich in die Umkleide. Was ich jedoch vorfand waren keine Mädchen, sondern Jungs. Ich entdeckte den Jungen von heute Morgen.

»Hey Süße, wolltest du zu uns oder in die Mädchenumkleide?«

Ach verdammt, ich hatte vergessen auf das Schild zu achten.

»Sorry. Hab die falsche Tür erwischt.«

Ich wollte die Tür schließen, doch ich wurde aufgehalten.

»Hey warte mal! Bist du nicht die, die vorhin in mich reingerannt ist?«

Eigentlich hatte ich gehofft, er würde mich nicht ansprechen, aber das war wohl falsch.

»Ich habe einen Namen, und ehrlich gesagt, bist du mir vor die Füße gelaufen!«, warf ich ihn an den Kopf, was wohl ein Fehler war.

Seine Augen blitzten auf und ich ging einen Schritt nach hinten.

»Ich weiß das du einen Namen hast June«, lachte er.

Woher kannte er meinen Namen? Bis jetzt kannten mich doch nur die Lehrer und Marry.

»Weißt du überhaupt, wer vor dir steht?«, fragte er mit einer bedrohlich, tiefen Stimme.

»Nein, weiß ich nicht und will ich auch nicht.«

Ich zog die Tür zu und ging.

Der nächste Raum war wirklich die Mädchenumkleide und ich entdeckte Marry. Entschlossen lief ich auf sie zu und stellte meinen Rucksack neben ihren Sachen ab.

»Hey Marry«, begrüßte ich sie mit einem Lächeln im Gesicht.

»Hey.«

»Darf ich?«, fragte ich und zeiget auf den Platz neben ihr.

»Natürlich.«

Ich kramte meine Sportsachen aus meiner Tasche und zog mich um. Im Sportunterricht gab es eine Kleiderordnung. Graues T-Shirt und eine schwarze Jogginghose, die wir auch hochkrempeln konnten. In New York gab es sowas nicht. Ich vermisste es jetzt schon. Ich zog die Jogginghose hoch und wartete auf Marry. Sie machte sich grade einen Zopf.

»Was hast du für eine Arbeitsgemeinschaft?«, fragte sie mich beim rausgehen.

»Leichtathletik und du?«

»Auch, eine Freundin von mir ist auch da.«

»Meinst du etwa mich?«, ertönte eine zweite Stimme neben Marry.

»Oh Hey Maja. Ja ich meinte dich«, grinste Marry.

»Ich bin Maja«, stellte sich das Mädchen vor.

Sie sah ganz anders aus als wir. Wir waren blass und sie hatte bräunliche Haut.

»June.«

»Bevor du fragst, ich hab Indianerabstammung«, erklärte sie.

Das würde auch ihre dunkle Haut erklären.

»Na Marry«, sagte jemand und lief an uns vorbei.

Wir waren inzwischen in der Halle angekommen.

»Sag mir nicht, dass du mit diesem Arsch befreundet bist.«

Die beiden Mädchen fingen an zu lachen und hielten sich den Bauch.

»Was ist?«, fragte ich irritiert.

»Also, er ist mein Bruder und du bist die Erste, die Nathan als Arsch bezeichnet«, erklärte Marry.

»Irgendwann ist immer das erste Mal, aber warte, er ist dein Bruder? Wie kann das sein, ich meine, du bist so nett und er... «
Ich fand einfach keine Worte.

»Er ist nicht so, wie er scheint«, meinte sie ernst und Maja sah ebenfalls sehr ernst aus.

Irgendwas stimmte doch mit den Leuten hier nicht. Ich beschloss, nicht weiter nachzufragen und ging zum Lehrer, um mich vorzustellen. Zurück bei Marry und Maja waren sie wieder ganz die Alten, fröhlich und nicht so ernst. Da es Anfang des Schuljahres war, erklärten uns die Lehrer die Regeln und wir fingen mit Basketball an. Ich hasste Basketball! Von allem war ich darin am schlechtesten, abgesehen von Turnen.

»Oh nein, Cleo«, sagte Maja und rümpfte die Nase.

Ich sah in die Richtung, wo Marry hinguckte und entdeckte das Mädchen aus Mathe. Sie flirtete mit einem Jungen und er ließ sich auf ihr Spiel ein.

»Hier, wir haben euch Bälle mitgebracht«, sagte eine männliche Stimme hinter uns.

Immer diese Stimmen, die aus dem Nichts kamen. Ich drehte mich um, um der Stimme ein Gesicht zu zuordnen, doch ich sah doppelt. Zwei blonde Jungs mit fast identischem Aussehen grinsten frech.

»Danke Jungs«, sagte Maja und nahm dem Jungen mit den grünen Augen den Ball ab.

Marry klaute dem anderen einen Ball, doch er hatte hellbraune Augen.

»Und wer bist du?«, fragte der grünäugige.

Ich hatte nur verwirrt zwischen beiden hin und her gesehen und völlig meine Manieren vergessen.

»June und du?«, fragte ich.

»Adrian und das ist mein fast Doppelgänger Damian.« 

Er zeigte neben sich und er grinste breit.

»Jungs, hört auf June voll zu quatschen und gebt ihr einen Ball«, befahl Maja.

»Bitte«, sagte Damian.

»Oh danke«, antwortete ich und schenkte ihm ein Lächeln.

Ich nahm den braunen Ball in die Hand und lief zum Korb. Mein Versuch den Korb zu treffen scheiterte und ich ließ die Jungs üben.

»Sag mal Marry, warum haben die zwei unterschiedliche Augenfarben, aber den Rest gleich?«, fragte ich, als ich bei den Mädels ankam.

»Das weiß keiner so genau, aber die Mutter hat braune Augen und der Vater grüne«, erklärte sie mir.

»Wir haben Mannschaften gebildet. Ihr werdet jetzt spielen«, schrie der Lehrer und alles wurde leise.

Mit verwirrtem Blick sah ich zu den Anderen. 

»Sie rufen die Mannschaften auf, dass ist immer so«, erklärte Damian.

Die Mannschaften stellten sich zusammen und ich war bei Maja. Marry musste mit Cleo zusammen spielen und die Jungs sahen uns zu. Ich hatte den Ball und sah mich um.

»June hier«, schrie Maja und ich warf den Ball.

Im gleichen Moment rempelte mich jemand an und ich verlor das Gleichgewicht. Schmerzend landete ich auf dem Boden und sah in Cleos lächelndes Gesicht.

»Pass doch auf«, zickte ich sie an.

Cleo war eine Zicke, dass stand auf jeden Fall fest.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt