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Kapitel 33* Fußballspieler
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Ich wartete noch bis June in ihrem Haus war und ging dann auch in meins. Sofort lief ich in unser Wohnzimmer, wo noch leicht die Asche im Kamin glühte und der Kopf meiner Mutter über der Couchlehne zu sehen war.

»Nathan Alexander Baker wo zum Erzengel hast du gesteckt?«, schimpfte meine Mutter gleich los.

Sie sagte immer meinen vollen Namen wenn sie sauer war.

»Wie siehst du überhaupt aus? Hast du wieder mit so einer geschlafen und warum hast du June schon wieder nach Hause gefahren?«, fragte sie weiter.

Ich ging auf sie zu und setzte mich neben sie.

»Ich seh aus wie immer. Nein ich habe nicht mit so einer geschlafen und June war auch auf der Party und ich hab sie einfach mitgenommen«, erklärte ich ruhig.

»Ach Junge, du weißt doch genau das man nicht zu viel Kontakt mit seinen Menschen haben darf. June ist ein tolles Mädchen und ich habe angst, dass du zu weit gehst und die Obersten dich bestrafen«, sagte sie traurig und nahm mein Gesicht in ihre Hände.

Sollte ich es ihr sagen? Ich konnte es ihr nicht antun. Die Obersten würden mich bestrafen, dass wäre mir aber egal gewesen, aber würden sie halt vor meiner Familie machen? Man konnte den Erzengeln nicht trauen, auch wenn sie nett und scheinheilig wirkten.

»Es wird schon nichts passieren«, sagte ich, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging.

Sie wollte noch etwas sagen, ließ es aber. Oben angekommen lief ich erstmal ins Bad und ging duschen. Nachdem ich mich also frisch gemacht hatte, ging ich, mit einem Handtuch um den Hüften, in mein Zimmer. Dort zog ich mich an und legte mich in mein Bett. Träumend sah ich an die Decke.

»Nathan, hast du mein rosanes Top gesehen?«, fragte Marry, als sie die Tür aufgerissen hatte und einfach rein kam.

»Woher soll ich bitte wissen, wo deine Sachen sind?«

Das deine betonte ich besonders.

»Ist ja gut. Zicke«, sagte sie und ging.

Sie fand nie ihre Sachen. Sie lagen immer überall rum und dann beschuldigte sie mich, dass ich ihr etwas weggenommen habe. Meine Schwester ist einfach nur frech und trotzdem habe ich sie lieb. Eigentlich gefiel es mir auch gar nicht, dass mein bester Freund etwas mit ihr anfangen wollte, aber irgendwie passten sie doch gut zusammen und schließlich durften sie das auch. In der Hoffnung, June würde auf dem Balkon stehen oder in ihrem Zimmer, sah ich aus meinem Fenster, doch nichts regte sich auf der anderen Seite. Da mir langweilig war, ging ich wieder nach unten. Ich ging in den Garten und hörte gekicher von der anderen Seite. Kurz spähte ich über den Zaun und sah Lucas mit einem jüngeren Mann Fußball spielen.

»Steve kommst du kurz«, rief eine Stimme nach draußen.

Der große dunkelblonde Mann ging rein und ließ Lucas alleine. Als er sich umdrehte entdeckte er mich und sein grinsen wurde breiter.

»Spielst du mit mir?«, fragte er und sah mich mit großen grünen Kulleraugen an. Wie konnte ein Kind nur so süß sein?

»Ja warte ich komme rüber«, sagte ich und kletterte über den kleinen Zaun.

»Kannst du ins Tor gehen?«, fragte er und ich stellte mich in das improvisierte Tor, welches von Blumentöpfen abgetrennt wurde.

Lucas schoss den Ball und ich tat so, als ob ich ihn nicht bekommen konnte.

»Wow. Das war ja ein super Schuss«, lobte ich ihn und kickte den Ball leicht zurück.

Er nahm ihn an und schoss wieder. Erneut ließ ich den Ball durch. Wir wiederholten das ganze ziemlich oft, bis er ins Tor wollte. Ich hatte ein bisschen ansgt, dass ich zu doll schießen würde und ihm weh tat, doch das tat ich nicht. Er warf sich vor den Ball und hielt ihn. Sofort lief ich zu ihm hin, half ihm hoch und hockte mich hin.

»Ist alles gut? Tut irgendwas weh?«, fragte ich besorgt und sah ihn mir von oben bis unten an.

Er schüttelte den Kopf und grinste. Erleichtert atmete ich aus und wuschelte ihm durch die Haare.

»Du wirst bestimmt ein super Fußballspieler«, sagte ich.

»Lucas kommst du...«, sagte, stoppte jedoch.

June kam nach draußen und sah uns mit großen Augen an.

»... essen«, beendete sie ihren Satz.

»Was machst du hier?«, fragte sie zögernd.

»Wir haben nur Fußball gespielt«, erklärte ich und sah ihr tief in die Augen.

Vielleicht war der Moment jetzt total unpassend, aber ich musste an die letzte Nacht denken und an ihren Körper, wie er sich an mich schmiegte.

»Kann er zum Essen bleiben?«, fragte Lucas.

»Nein Lucas tut mir leid, aber bei mir gibt es jetzt auch gleich Essen und meine Mom wird sehr böse sein, wenn ich nicht komme«, sagte ich, obwohl es nicht stimmte.

»Vielleicht kann er ja beim nächsten Mal«, sagte June und winkte Lucas zu sich.

Bevor er zu ihr ging, umarmte er meine Beine und rannte, so schnell wie er konnte, zu June. Sie legte eine Hand an seinen Rücken und lächelte mir noch einmal leicht zu. Als sie drin waren, kletterte ich zurück über den Zaun und lief ins Haus.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt